Türkei-Deal bringt halbe Million Kurden nach Europa

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Diyarbakir Kurden nach Europa
Am 21. März feierten die Kurden ihr traditionelles Neujahrsfest Newroz noch in der türkischen Stadt Diyarbakir. Werden sie nächstes Jahr in Deutschland feiern? (Foto: thomas koch / Shutterstock.com)

Wegen des Abkommens zwischen Europäischer Union (EU) und Türkei könnten ab dem Sommer massenhaft Kurden nach Europa strömen. Denn die EU hat den Türken bis Ende Juni Visumfreiheit versprochen. Die Kurden könnten dann einfach mit dem Flugzeug nach Deutschland fliehen.

Im Februar stoppte türkische Küstenwache nach eigenen Angaben erstmals Kurden in der Ägäis. Diese wollten der Gewalt in der Südosttürkei entkommen und in der EU Zuflucht suchen. Ab Sommer können sich Kurden mit einem türkischen Pass diesen gefährlichen Seeweg voraussichtlich sparen.

Flucht nach Deutschland für 62 Euro

Zudem können die Kurden dann bares Geld sparen. Denn ein Flug von der türkischen Kurden-Stadt Diyarbakir nach Berlin kostet derzeit nur 200 Türkischen Lira, umgerechnet 62 Euro. Soviel Geld hat so gut wie jeder Kurde – auch in der Türkei.

Sollte die Visumpflicht aufgehoben werden, erwartet der britische Türkei-Experte Gareth Jenkins vom Institut für Sicherheits- und Entwicklungspolitik eine neue Fluchtbewegung in die EU.

„Potenziell könnten 400.000 bis 500.000 türkische Flüchtlinge – vor allem Kurden – Asyl beantragen“, zitiert die KronenZeitung den britischen Türkei-Experten Gareth Jenkins vom Institut für Sicherheits- und Entwicklungspolitik. Angesichts der eskalierenden Gewalt im Kurdenkonflikt hätten viele kurdische Asylwerber Aussicht auf Anerkennung.

Auch nach Ansicht des Vorsitzenden der prokurdischen Oppositionspartei HDP, Selahattin Demirtas, droht nach der geplanten Aufhebung der Visumpflicht für Türken ein Zustrom von Kurden in die EU.

„Wenn sich der Krieg in der Türkei ausweitet, kann es zu neuen Flüchtlingsströmen kommen. Nicht nur Kurden, auch Türken könnten nach Europa fliehen. In Strömen werden Menschen in sicherere Regionen gehen wollen.“

Bisher brauchen türkische Staatsbürger ein Visum für den Schengenraum. Beim Antrag müssen sie glaubhaft versichern können, dass sie nach ihrer Reise in die Türkei zurückkehren wollen. Wer kein Visum für den Schengenraum hat, kommt derzeit nicht einmal bis zum Flugzeug.

Türken tauchen in der EU unter

Wenn die Visumpflicht für Türken Ende Juni entfällt, so sind zwar nur Aufenthalte von bis zu 90 Tagen erlaubt. Und ein Recht darauf, sich in der EU niederzulassen und dort zu arbeiten, besteht nicht. Dennoch könnten viele Türken versuchen, in Deutschland unterzutauchen. Wer hier bereits Familie hat, der muss auch nicht fürchten, obdachlos zu werden.

Oppositionelle Türken könnten versuchen, dem steigenden politischen Druck in ihrem Land zu entkommen. Nach Angaben des türkischen Justizministeriums laufen derzeit mehr als 1.800 Verfahren wegen Beleidigung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan.

„Alle Kurden werden nach Deutschland gehen“

Die mit Abstand größte Gruppe könnten aber die Kurden werden, die vor den bürgerkriegsähnlichen Zuständen in der Südosttürkei fliehen. Wer es mit dem Flugzeug nach Deutschland schafft, der darf Asyl beantragen. Das ist auch ganz legal, weil er vorher keinen anderen EU-Staat durchquert hat.

In Diyarbakir wissen viele Kurden, dass sie bald kein Visum mehr für den Schengenraum benötigen. „Alle werden nach Deutschland gehen“, zitiert die KronenZeitung eine 43-jährige Yüksel. Einer ihrer Brüder kämpft für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK, zwei sind im Gefängnis, zwei wurden im Kampf getötet.

Der 51-jährige Mustafa hat bei Gefechten in Diyarbakir seine 16-jährige Tochter Rozerin verloren. Er sagt: „Wenn ich die Möglichkeit hätte, nach Europa zu gehen, dann würde ich gehen. Ich glaube, jeder in meiner Lage würde gehen.“

Es droht der Ansturm der Millionen

Die Kurden hätten weniger Chancen auf Anerkennung, wenn die EU die Türkei als ein „sicheres Herkunftsland“ einstuft. Zwar gibt es in der EU noch starke Widerstände dagegen, weil die Menschenrechte in der Türkei weniger geachtet werden. Doch selbst wenn die Chancen auf Anerkennung gering wären, kommen würden die Kurden dennoch.

Der britische Türkei-Experte Gareth Jenkins glaubt, dass der Schengenraum wegen des Deals zwischen EU und Türkei noch vor dem Sommer auseinanderbricht. „Ich bin sicher, dass sich einige Staaten eher aus Schengen zurückziehen würden, bevor sie Türken die visumfreie Einreise erlauben.“

Doch wenn der Schengenraum zerbricht und Türken nicht ohne Visum in die EU einreisen dürfen, dann sieht sich Erdogan zu Recht betrogen. Die Visumfreiheit war für ihn der wichtigste Punkt im Pakt mit der EU. Er könnte dann seine frühere Drohung wahrmachen und viele Millionen Migranten auf die EU loslassen.

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85 KOMMENTARE

  1. Dauert nicht mehr Lang dann kommt hier niemand mehr freiwillig her! Spätestens wenn die leute entlich ihren Arsch auf die Straße bewegen und handeln und nicht nur labern!

    • Kindergeld. .Wohngeld. .Strom. .Wasser. .. etc … das alles zahlen wir… was ist eigentlich los in unserem Deutschland. …. man kann hier bald nicht mehr leben…. in Frieden …. echt zum Kotzen …

  2. Juhu Kurden und Türken da werden wir Straßenschlachten erleben!
    Da sollten so schnell wie möglich, wenigstens 10000 neue Polizisten ausgebildet werden!

  3. armes Deutschland Merkel gehört echt vor Gericht was sie unseren Kindern und Enkeln hier zumutet in 10 Jahren gibt es kein Deutschland mehr außen wir jagen die alle wieder zum Täufel.

  4. ich lese immer nur gemecker,vom sofa aus kann man nichts ändern.man muß auch was ändern wollen.das ist unser land,und das muß auch für unsere kinder und enkel unser land bleiben.ich bin bereit dafür zu kämpfen.

  5. Ist doch kein Problem wir rufen den Krieg in Deutschland aus dann werdet mal schauen wie die Hasen dann Deutschland wieder verlassen

  6. Es ist einfach eine Schande was diese Regierung von D und der EU alles aus dem Bauch zaubern.
    Einfach ABSCHAUM

  7. Das BERLIN JOURNAL benennt genau das Problem. Das Abkommen mit der Türkei wurde als großer Erfolg der Kanzlerin gefeiert. Aber es kann üble Konsequenzen haben. Michael Kiesen, Autor u.a. Roman „Halbmond über Berlin“

  8. Lange nicht mehr so eine Scheisse gelesen. Wer solche Propaganda wirklich glaubt, kann keinen IQ über 80 haben. Und ja, dann ist auch der Durchschnitts-KurdeTürke intelligenter als du.

  9. folgend einem der Kommentare oute ich mich als jemand der erwartet dass sehr viele Kurden aber auch Türken kommen werden ; und somit gehöre ich zu den Minderbemittelten mit einem IQ unter 80 – am Ende des Tages wird aber genau das geschehen…….. Und das möchte ich nicht.

  10. Die Kurden die schon hier sind, sind zuviel! Nur auf Krawall aus und Deutschland feindlich! Dann wird es wohl auch hier mit den Krieg mit den Türken geben, was teilweise schon passiert! Wann begreifen unsere Politiker, das der Islam hierher passt wie die Reeperbahn zum Mekka!

  11. Aber ich bitte Euch,darauf kommts doch nun wirklich nicht mehr an.Hereinspaziert ! Platz ist bekanntlich in der kleinsten Hütte.Hoffendlich denken unsere Gutmenschen dann auch noch so.

  12. Das ist ja mal ein ordentlich recherchierter Artikel! Da wird die KronenZeitung zitiert (die haben heute übrigens als Schlagzeile „Deutschland ist ein Schlachtfeld“, also eine sehr verlässliche Quelle, also etwa BILD-Niveau…), die wiederum irgendeinen „Yüksel (43)“ zitiert, und schon ist die Überschrift fertig: Türkei-Deal bringt halbe Million Kurden nach Europa. Wow, so einfach ist Journalismus! Dann noch ein paar Konjunktive (‚könnte‘, ‚würde‘, ‚hätte‘) und schon „droht der Ansturm der Millionen“, das fetzt und muss auch nicht weiter begründet werden, weil es ohnehin das ist, was die meisten der Leser hier befürchten. Das glaubt Ihr gerne, das passt in Euer Weltbild, da schreit dann auch keiner „Lügenpresse“.
    Und in den Kommentaren ist ein ‚Krieg‘ zwischen Kurden und Türken auf deutschen Straßen ja auch schon ausgemachte Sache. Nächste Woche gibt es dann an dieser Stelle einen weiteren sensationell gehaltvollen Artikel genau dazu zu lesen usw. usf.
    Na gut, ich muss Schluß machen, schnell in den Supermarkt um Lebensmittel zu hamstern, wohne nämlich in Berlin und da brennt quasi schon das Kanzleramt und der IS rückt an. Stand in der KronenZeitung.

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