Michael Müller könnte auf Antisemiten-Liste landen

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Das Simon-Wiesenthal-Zentrum erwägt, Michael Müller auf die jährliche Antisemiten-Liste zu setzen. Grund sind zwei mutmaßliche Vergehen des Berliner Bürgermeisters. Auf der Liste standen auch schon Sarrazin, von Trier und Erdogan.

Michael Müller könnte auf der Antisemiten-Liste des Simon-Wiesenthal-Zentrums landen. (Screenshot: YouTube)
Michael Müller könnte auf der Antisemiten-Liste des Simon-Wiesenthal-Zentrums landen. (Screenshot: YouTube)

Das Simon-Wiesenthal-Zentrum erwägt, Berlins Bürgermeister Michael Müller (SPD) auf seine jährliche Liste der zehn schlimmsten antiisraelischen und antisemitischen Vorfälle zu setzen. Auf dieser Liste standen in der Vergangenheit auch Thilo Sarrazin, Lars von Trier und Recep Tayyip Erdogan.

Der Vizechef des Zentrums Rabbi Abraham Cooper nennt der Jerusalem Post zwei mögliche Gründe für die mögliche Maßnahme gegen Michael Müller. So habe dieser es versäumt, sich öffentlich von der antiisraelischen Boykottkampagne BDS (Boykott–Desinvestition–Sanktionen) zu distanzieren.

Die BDS-Kampagne hat kürzlich einen Boykott des Pop-Kultur-Festivals in der Berliner Kulturbrauerei organisiert, weil die Israelische Botschaft den Auftritt einer Sängerin mit 500 Euro unterstützt hatte. Mehrere arabische Künstler sagten daraufhin ihre Teilnahme am Festival ab.

Die Berliner CDU-Vorsitzende Monika Grütters bezeichnete den Boykott als „absolut unerträglich“, und Kultursenator Klaus Lederer von der Linken nannte ihn „widerlich“. Michael Müller hingegen schwieg zu dem Boykott.

Gehört Müller auf die Antisemiten-Liste?

Außerdem legt das Simon-Wiesenthal-Zentrum dem Regierenden Bürgermeister zur Last, dass in Berlin Jahr für Jahr die israelfeindlichen Al-Quds-Demonstrationen stattfinden dürfen. Rabbi Abraham Cooper hatte bereits am Tag der Demonstration gesagt, Michael Müller unterstütze Terroristen der Hisbollah.

Im Juni hatte die BDS-Kampagne auch ein Podiumsgespräch an der HU Berlin gestört. Mehrere Männer schrien die Knesset-Abgeordnete Aliza Lavie und die Holocaust-Überlebende Deborah Weinstein nieder.

Der Antisemitismusbeauftragte der jüdischen Gemeinde Berlins, Sigmount A. Königsberg, sagte dem Tagespiegel, Müller gehöre nicht auf die Liste des Simon-Wiesenthal-Zentrums. Allerdings würde man es „sehr begrüßen, wenn Berlin dem Beispiel Frankfurts und Münchens folgen würde und allen Israel-Boykott-Aktivisten weder öffentliche Räume noch finanzielle Mittel zur Verfügung stellt“.

Die Al-Quds-Demonstration über den Ku’damm wird von der Polizei unter Auflagen erlaubt. Do dürfen die Teilnehmer keine Fahnen der Terrororganisation Hisbollah tragen oder Parolen wie „Tod Israel“ und „Tod den Juden“ rufen. Dennoch sei dort im Juli Hass gegen Juden verbreitet und zum Dschihad aufgerufen worden, sagte das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA).

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4 KOMMENTARE

  1. Ich schätze mal, dass jüdische Künstler und Politiker aus Israel damit leben müssen, von Arabern nicht gemocht zu werden. Eine Umkehr ihrer Siedlungs- und Belagerungspolitik könnten Abhilfe schaffen.
    Es verwundert, wen diese Orga alles auf ihre Liste setzt. Steh ich auch schon darauf?

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