Libyen sperrt Küste für ausländische Schiffe

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Ausländische Schiffe benötigen künftig eine spezielle Erlaubnis, wenn sie sich der Küste von Libyen nähern wollen. Damit will das Land gegen NGOs vorgehen, „die vorgeblich illegale Einwanderer retten“.

Die Maßnahme richtet sich ausdrücklich gegen NGOs. Libyen sperrt seine Küste für ausländische Schiffe. (Screenshot: YouTube)
Die Maßnahme richtet sich ausdrücklich gegen NGOs. Libyen sperrt seine Küste für ausländische Schiffe. (Screenshot: YouTube)

Die libysche Marine teilte am Donnerstag in Tripolis mit, dass ausländische Schiffe ab sofort eine spezielle Erlaubnis der Behörden benötigen, um Libyens Küste anfahren zu dürfen. Dies gelte für eine küstennahe „Such- und Rettungszone“ für Migranten.

Dies sei „eine klare Botschaft an alle, die die libysche Souveränität missachten und keinen Respekt für Küstenwache und Marine haben“, zitiert FOCUS einen Sprecher der libyschen Marine.

Die Sperrung der Küste für ausländische Schiffe gelte ausdrücklich „für Nichtregierungsorganisationen, die vorgeblich illegale Einwanderer retten und humanitäre Aktionen durchführen wollen“.

Millionen Menschen wollen von Afrika nach Europa gelangen. Daher versuchen seit Jahren viele von ihnen, von Libyen aus mit Booten über das Mittelmeer in die EU zu gelangen. Unterstützung erhalten sie dabei auch von Nichtregierungsorganisationen (NGOs).

Neben Libyen hatte zuletzt auch Italien den Druck auf die selbsterklärten Seenotretter verstärkt. So beschlagnahmten die italienischen Behörden das Schiff der deutschen Hilfsorganisation „Jugend Rettet“.

Italien will erreichen, dass alle im Mittelmeer tätigen NGOs einen Kodex unterschreiben. Dieser sieht unter anderem vor, dass bewaffnete Polizisten mit an Bord sind. Doch die meisten Organisationen lehnen dies ab und verweisen auf internationales Seerecht.

Nach Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr schon mehr als 111.000 Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa gekommen. Mindestens 2.370 ertranken auf der Reise.

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  1. Richtig so! NGOs die die Präsenz von Polizisten an Bord ablehnen sind zudem mit grosser Sicherheit Verbrecher. Da sollten die Schiffe eingezogen werden und gegen die Besetzung ermittelt werden.

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