Neue Zalando-Zentrale am Ostbahnhof für 100 Millionen Euro

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Auf sieben Geschossen mit geschwungener Fassade sollen ab 2018 rund 5.000 Mitarbeiter für den Berliner Online-Schuh- und Modeversandhändler Zalando am Ostbahnhof in Friedrichshain arbeiten (Visualisierung: Henn Architekten)
Auf sieben Geschossen mit geschwungener Fassade sollen ab 2018 in den beiden Neubauten 2.700 der rund 5.000 Berliner Mitarbeiter für den Berliner Online-Schuh- und Modeversandhändler Zalando am Ostbahnhof in Friedrichshain arbeiten, die anderen verteilen sich dann auf drei bereits auf demselben Gelände gemietete Gebäude (Visualisierung: Henn Architekten)

Gleich einen ganze Campus aus fünf gemieteten Bürohäusern gönnt sich der börsennotierte Berliner Online-Versandhändler Zalando SE auf dem Anschutz-Gelände am Ostbahnhof in Friedrichshain. Drei sind schon da oder fast fertig. Für die zwei noch fehlenden Häuser machte am Dienstag (6. September 2016) Berlins Regierender Michael Müller (SPD) den 1. Spatenstich.

Im August 2016 war die Baugenehmigung für die beiden zusätzlichen Häuser erteilt worden. Bis September 2018 sollen nun zwei Bürogebäude errichtet, in denen 2.700 der 5.000 Berliner Mitarbeiter des Unternehmens arbeiten werden. Die restlichen Mitarbeiter verteilen sich auf die übrigen drei Häuser. Zalando mietet neu 45.600 Quadratmeter an. Zusammen mit den drei anderen Häusern verfügt Zalando dann über eine gemietete Bürofläche von zirka 100.000 Quadratmetern. Die beiden neuen Siebengeschosser haben Gebäudeflächen von 31.000 und 14.600 Quadratmetern.

Die Münchner Grund Immobilien Bauträger GmbH errichtet die Neubauten. Sie hat bereits zwei Projekte am Standort realisiert, den „Hotel+Office Campus“ und den „Arena Boulevard“. Generalunternehmer PORR ist froh über den Auftrag für die zwei neuen Häuser mit einem Volumen von 100 Millionen Euro.

Das Münchner Architekturbüro HENN hatte sich 2015 im geladenen Wettbewerb durchgesetzt.

Derzeit sind die Mitarbeiter in Berlin an drei Standorten tätig:

An der Mollstraße (Mitte) werden Apps entwickelt, der Online-Shop und die Website betreut. An der Neuen Bahnhofstraße (Friedrichshain) arbeiten Fashion-Trendscouts. In der Tamara-Danz-Straße 1 auf dem Anschuztgelände in Friedrichshain östlich der Mercedes-Benz Arena sitzt der Vorstand.

Ein weiteres Gebäude daneben ist bereits fertig, und für das dritte wird demnächst Richtfest gefeiert. Wenn man so will, mietet Zalando bis 2018 mit den fünf Gebäuden eine eigene Zalando City an.

Zalando-Vorstandsmitglied David Schneider hatte die Firma 2008 mit einigen Freunden in einer Altbauwohnung an der Torstraße in Mitte gegründet.

Zunächst als Online-Versandhändler für Schuhe. Inzwischen hat das Unternehmen eigene Modemarken und beschäftigt weltweit 11.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist auch Veranstalter der Modemesse Bread & Butter,  die am vorigen Wochende vom 2. bis 4. September 2016 in der Arena Berlin in der Eichenstraße 4 in Alt-Treptow rund 20.000 Besucher hatte.

Zalando-Mitgründer Schneider sprach am Dienstag davon, dass es wichtig sei, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich die  hochqualifizierten Mitarbeiter aus aller Welt wohlfühlten.

Das Herz von Zalando am neuen Hauptsitz soll ein Atrium sein, das sich am vordersten Gebäude über die gesamte Gebäudehöhe von 7 Stockwerken erstreckt. Das Gebäude verfügt über ein Open-Space-Office-Konzept, eine 400 Quadratmeter große Dachterrasse, einen Basketballplatz auf dem Dach mit einem Sportbereich und Duschen, sowie ein Food-Court und einem Kindergarten. In Lounges und Wohnzimmern sollen auch Tischkicker stehen, um die Kommunikation und Kreativität zu fördern.

„Zalando und Berlin teilen ein Schicksal“, sagte Bausenator Andreas Geisel (SPD) beim Spatenstich der Berliner Zeitung: „Erfolg und Wachstum.“ Auf der insgesamt 20 Hektar großen einstigen Bahnbrache rund um den Ostbahnhof, die US-Milliardär Phil Anschutz 2001 kaufte, sei diese Entwicklung mit Händen zu greifen. Das Gelände rund um die 2008 eröffnete Großarena (erst O2, dann Mercedes-Benz), das vor gut 15 Jahren geplant worden sei und das lange nur aus bunten Abbildungen bestand, sei zu einem offenen Stadtquartier geworden, das gut zu Berlin passe. 50 Prozent der Baufelder seien fertig, bis 2018 sollen dort insgesamt bis zu 20.000 Arbeitsplätze und gut 600 Wohnungen entstehen. Geisel mahnte aber eine Nachbesserung der Verkehrsinfrastruktur an: „Weil viele der Mitarbeiter mit dem Fahrrad herkommen, brauchen wir noch mehr Radstellplätze.“

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