Zalando SE: Strafanzeige gegen Flüchtlinge wegen unbezahlter Schuhe, Kleidung und Koffer

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Europas führender Online-Bekleidungs und Kofferhändler Zalando SE aus Berlin-Friedrichshain stellte Betrugsanzeige gegen 100 Balkanflüchtlinge im Aufnahemlager Lebach im Saarland, weil sie Schuhe, Kleidung und Koffer im Wert von rund 182.000 Euro auf Rechnung bestellt, aber nicht bezahlt haben. (Foto: Zalando SE)
Europas führender Online-Bekleidungs und Kofferhändler Zalando SE aus Berlin-Friedrichshain stellte Betrugsanzeige gegen 100 Balkanflüchtlinge im Aufnahmelager Lebach im Saarland, weil sie Schuhe, Kleidung und Koffer im Wert von rund 181.000 Euro auf Rechnung bestellt, aber nicht bezahlt haben. Kommentar von Zalando: „Shit happens.“(Foto: Zalando SE)

Der börsennotierte Berliner Händler Zalando SE mit Hauptquartier in der Tamara-Danz-Straße 1 (benannt nach der verstorbenen Sängerin der DDR-Rock-Band Silly, Hit „Mont Klamott“) in Friedrichshain bedient zur Zeit nach eigenen Angaben 16,4 Millionen Kunden und konnte im ersten Halbjahr seinen Umsatz um fast ein Drittel (31,5 Prozent) auf nunmehr 1,38 Milliarden Euro steigern. Die Aktie des Konzerns klettert derweil unaufhörlich. Sie notiert zur Zeit bei rund 31 Euro pro Stück.

Wegen unbezahlter Schuhe, Kleidung und Koffer im Wert von rund 181.000 Euro hat Zalando SE im Sommer diesen Jahres 100 Flüchtlinge aus dem Balkan wegen Betruges angezeigt, die im Aufnahmelager Lebach im Saarand untergebracht waren und zum Teil noch sind.

Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken bestätigte gestern die Ermittlungen wegen des Verdachts des Betruges. Nach dem bisherigen Stand gingen zwischen Juni 2014 und Juni 2015 insgesamt 962 Bestellungen aus dem Raum Lebach bei Zalando ein und wurden „auf Rechnung“ ausgeliefert. Von diesen wurden bis Mitte Juni dieses Jahres 627 nicht bezahlt.

Diese Bestellungen von hochwertigen Schuhen, Kleidung und Koffern sollen fast ausschließlich in die Aufnahmestelle geschickt worden sein. Nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft sind einige Beschuldigte schon wieder ausgereist.

41 Verdächtige leben im Moment noch in Lebach. 59 andere Verdächtige, denen 262 Bestellungen vorgeworfen werden, sind bereits wieder aus Deutschland abgereist.

Weitere 335 Bestellungen in die Flüchtlingsunterkunft konnten die Ermittler bislang nicht zuordnen. Die Namen seien nicht im Melderegister erfasst. Es könnten erfundene Namen sein oder nicht-registrierte Personen sein, so Staatsanwalt Christoph Rebmann

Der Betrug sei möglich gewesen, weil ein Algorithmus bei Zalando nicht richtig funktionierte und die Flüchtlinge außerdem nicht registriert waren, so die Süddeutsche Zeitung SZ. Das Problem sei nun wieder behoben

Die Reaktion von Zalando auf Anfrage der SZ lautete kurz und knapp: „Shit happens.“

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