Spreepark in Plänterwald wird wachgeküsst

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Der Spreepark mit Riesenrad und Dino wird wachgeküsst und für 10 Millionen Euro neu errichtet. Heute ab 16 Uhr gibt es halbstündige Führungen für alle Interessierten (Foto: Grün Berlin GmbH)
Der Spreepark mit Riesenrad und Dino wird wachgeküsst und für 10 Millionen Euro neu errichtet. Heute ab 16 Uhr gibt es halbstündige Führungen für alle Interessierten (Foto: Grün Berlin GmbH)

Für 10 Millionen Euro wird der Spreepark in Berlin-Plänterwald wachgeküsst. Seit 2002 ist der 23,4 Hektar große Vergnügungs- und Freizeitpark mit Riesenrad, Familienachterbahn mit Drachenmaul Spreeblitz und Dinosauriernachbildungen im Dornröschenschlaf.

Im Februar 2014 erwarb das Land Berlin, vertreten durch den Liegenschaftsfonds Berlin Projektgesellschaft mbH & Co. KG, das Erbbaurecht am Spreepark von der insolventen Spreepark GmbH des Parkbetreibers Norbert Witte und beauftragte ab 1. Januar 2016 die Grün Berlin GmbH einen neuen Kultur- und Freizeitpark zu erschaffen. Auch eine Dampferanlegestelle ist geplant.

Vorschläge für den Spreepark erwünscht

Ab dem heutigen Freitag (1. Juli 2016) können Anwohner und Interessengruppen wie „Pro Plänterwald“ ihre Vorschläge einbringen. Von 16 bis 20 Uhr startet heute die erste öffentliche Dialogveranstaltung in der Ex-Maschinenhalle (Eingang rechts vom Dammweg) unter dem Motto „Dialogverfahren Spreepark“.

Laut Bauherr Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) sollen Anfang 2017 das Konzept stehen und die ersten Bauarbeiten 2018 abgeschlossen sein.

„Mysterium“ nennt Geisel das Gelände bei einer Journalistenführung am gestrigen Donnerstag, „sieht ein bisschen aus wie Jurassic Park, Anfang zweiter Teil“. Weil Berlin ja „wild und spannend“ sei, wolle er hier „keine fertige Lösung“ präsentieren. Fest stehe nur, was nicht kommen werde: Bebauung mit Wohnungen oder Rückverwandlung in ein Waldgebiet. Man wolle auch keinen Vergnügungspark reaktivieren, sondern Kunst und Kultur aufs Gelände lassen, die Spreepark-Relikte ertüchtigen und neu inszenieren. Oder abreißen, wenn die Ertüchtigung zu aufwendig wäre, ergänzt Grün-Berlin-Chef Christoph Schmidt.

Für manche Gebäude, wie das ehemalige Englische Dorf, kommt jede Hilfe zu spät. „Es ist so marode, dass es wohl abgerissen werden muss“, sagt Schmidt. Das gleiche gilt auch für den Berg aus Spritzbeton, durch den die Parkeisenbahn fuhr und von dem die Wildwasserbahn hinabführte.

„Drinnen im Berg sieht es nach Marke Eigenbau wie auf einem alten Dachboden aus“, sagt Geisel. „Ich bin skeptisch, dass der Berg erhalten bleiben kann.“ Ansonsten soll im neuen, alten Park das Motto gelten: Erhalten, was geht und wirtschaftlich ist.

Wird sich das Riesenrad wieder mit Besuchern drehen?

Grün-Berlin-Chef Schmidt sagte dem Berliner Kurier: „Gutachter prüfen derzeit, ob eine Überarbeitung der Betriebstechnik rentabel ist. Die Stahlkonstruktion scheint stabil zu sein. Aber viele Teile sind verrostet.“ Ist die Sanierung möglich, könnte der 40 Meter hohe Koloss schon bald wieder Besuchern in seinen 36 Gondeln einen atemberaubenden Blick über Berlin verschaffen.

Am heutigen Freitag ab 16 Uhr können alle Interessierten das Gelände besichtigen und sich über die Vergangenheit des Parks und seine mögliche Zukunft informieren. Grün Berlin bietet bis 20 Uhr halbstündige Führungen an.

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