Deutsche Kampfschwimmer sollen Schlepper jagen

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Bisher haben deutsche Soldaten im Mittelmeer vor allem beim Transport der Flüchtlinge nach Europa geholfen. Doch nun schickt die Regierung Kampfschwimmer vor die libysche Küste in den Einsatz gegen Schlepper.

Kampfschwimmer
Deutschland schickt Kampfschwimmer ins Mittelmeer. (Screenshot: YouTube)

Erstmals schickt das Verteidigungsministerium eine Einheit von Kampfschwimmern vor die libysche Küste. Insgesamt werden in den kommenden Wochen rund 70 Soldaten ins Mittelmeer verlegt. Die Elitekämpfer der Marine sollen dort im Rahmen der EU-Militäroperation „Sophia“ gegen Flüchtlingsschlepper vorgehen.

Die Kampfschwimmer sollen sich unter Wasser lautlos an Flüchtlingsboote annähern, diese entern und dann mutmaßliche Schleuser festnehmen, berichtet SPON. Wie die Elitesoldaten des Kommandos Spezialkräfte operieren auch die Kampfschwimmer der Marine unter strengster Geheimhaltung.

Bisher vor allem Flüchtlinge transportiert

Die EU-Mission „Sophia“ besteht aus mehreren Kriegsschiffen. Bisher hat man die Schlepper nur beobachtet und sie beim Transport der Flüchtlinge unterstützt. Allein deutsche Kriegsschiffe, darunter der deutsche Tender „Werra“ und die Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“, haben Tausende Flüchtlinge aus Schlepperbooten aufgenommen und nach Europa gebracht.

Doch es gab auch schon Fälle, in denen die EU-Mission gegen einzelne Schlepper vorgegangen ist. Nach EU-Angaben wurden bei der Aufnahme von Flüchtlingen im Mittelmeer bisher 70 verdächtige Personen festgesetzt und an die italienischen Behörden übergeben.

EU-Mission „Sophie“ wird ausgeweitet

Die geringe Zahl der bisher festgenommenen Schlepper wird damit begründet, dass die EU-Mission „Sophia“ aufs Seegebiet begrenzt ist. Deutschland und die anderen beteiligten Nationen wollen keine Operationen an der Küste von Libyen durchführen.

Doch in den kommenden Monaten soll die Mission immer mehr ausgeweitet werden. Neben dem Kampf gegen Schlepper plant die EU auch Kontrollen von verdächtigen Schiffen. Man will verhindern, dass sie Waffen für den Islamischen Staat (IS) nach Libyen bringen. Auch dabei könnten die Kampfschwimmer der Bundeswehr zum Einsatz kommen.

Kampfschwimmer operieren streng geheim

Die Elitesoldaten der Marine sind in Eckernförde in Schleswig-Holstein stationiert. Sie sind die älteste Spezialeinheit der Bundeswehr. Seit Jahren werden sie für geräuschlose Zugriffe auf hoher See geschult. Zum Beispiel können sie sich mit kleinen U-Booten unter Wasser an verdächtige Schiffe anschleichen, die Motoren lahmlegen und die Schiffe dann entern.

Die jahrelange Ausbildung der Kampfschwimmer zielt vor allem auf den Nahkampf. Dazu trainieren sie auch mit den amerikanischen Navy Seals. Über den Einsatz von Spezialkräften unterrichtet das Verteidigungsministerium den Bundestag erst im Nachhinein, und die Abgeordneten müssen darüber schweigen.

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11 KOMMENTARE

  1. Ja klar, wir setzen noch mehr Leben unserer Soldaten für eine völlig realitätsfremde Politik unserer Regierung auf’s Spiel! Diese Menschen kommen vor allem wegen der finanziellen Anreize nach Europa und speziell nach Deutschland. Genau so wäre es sinnvoller diese illegalen Einwanderer, nachdem man sie aus dem Wasser gefischt hat, zum Ausgangspunkt zurück zu bringen. Dass man sie nach Europa schafft, macht jeden Schlepper glücklich…

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