Prozessbeginn gegen die fünf Drogenköche von Falkensee

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In der Nähe von Berlin sollen vier Männer und eine Frau ein Drogenlabor eingerichtet haben. Nun stehen die fünf Drogenköche von Falkensee vor Gericht. Die Berliner Staatsanwaltschaft wirft ihnen Handel, Einfuhr und Herstellung von Kokain, Amphetamin und Crystal Meth vor.

Prozessbeginn Drogenköche von Falkensee
Als Vorbild für die Drogenköche von Falkensee diente offenbar die TV-Serie „Breaking Bad“. (Screenshot: YouTube)

In einem Einfamilienhaus in Falkensee (Havelland) nahe Berlin sollen vier Männer und eine Frau ein Drogenlabor eingerichtet haben. Sie sollen einen Handel mit Amphetaminen im großen Stil vorbereitet haben. Seit Freitag stehen die fünf mutmaßlichen Drogenköche wegen unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln vor dem Berliner Landgericht:

  • der gelernte Tischler Marko J. (49) als Boss und Organisator,
  • der Klempner Marko S. (41) als Vertriebschef,
  • der Diplomsportmanager Daniel R. (40) als Produktionsleiter,
  • der Schwimm-Meister Detlef W. (60) als Laboreinrichter und
  • die Rechtsanwaltsgehilfin und Gattin des Produktionsleiters Jennifer R. (30) als Telefonistin in der Infozentrale.

Fünf Drogenköche von Falkensee werden festgenommen

Ihr Drogen-Labor lag gut getarnt in einem abseits gelegenen Einfamilienhaus in Falkensee (Havelland) nahe Berlin, berichtet die B.Z. Doch am Freitag, den 4. März, führten Ermittler des Landeskriminalamts Berlin dort eine Razzia durch und fanden 200 Liter Drogensuppe, wie sie bei der Herstellung von Crystal Meth anfällt.

Marko J, Daniel S., Detlef W. und Jennifer R. wurden damals an verschiedenen Orten zeitgleich festgenommen. Die Ermittlungen gegen die vier Beschuldigten liefen bereits seit Januar. Der Vorwurf der Berliner Staatsanwaltschaft lautet auf Handel, Einfuhr und Herstellung von Kokain, Amphetamin und Crystal Meth.

Der Laboreinrichter Detlef W. (60) ist Hartz-IV-Empfänger, fährt aber einen 7er BMW. Im Bad seines Einfamilienhauses in der Stralsunder Straße in Falkensee fanden sich rund 200 Liter Chemikalien, die als Abfallprodukt bei der Herstellung der Droge Crystal Meth anfallen. Die Feuerwehr Falkensee musste die gefährliche Suppe aus der Wanne abpumpen.

Crystal Meth und Schreckschusspistolen

Im Haus fanden die LKA-Ermittler außerdem Amphetamine, drei Schreckschusspistolen und Laborausstattung. In allen durchsuchten Objekten fanden sie insgesamt 6,6 Kilogramm Amphetamine, Cannabis und Kokain mit einem Straßenverkaufswert von rund 100.000 Euro sichergestellt.

Der Traum vom eigenen Drogenlabor flog auf, weil ein V-Mann der Polizei längst darüber berichtet hatte. Als die Drogenköche ihren ersten Erfolg hatten und Vertriebsleiter Marko S. sich mit zwei Kilogramm im Rucksack auf den Weg zum ersten Kunden nach Berlin machte, schlugen die LKA-Beamten zu.

Zum Glück schlugen die Beamten vor der Übergabe zu. Denn eine chemische Analyse hat ergeben, dass die zwei Kilogramm alles andere als Amphetamin waren. Zum Prozess-Auftakt schwiegen die Angeklagten. Der Produktionsleiter Daniel R. will aber ein Teilgeständnis ablegen. Detlef W. hingegen bestreitet bisher, mit den anderen etwas zu tun zu haben.

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