Power-GASAG: Neue Gasübernahmestation Waltersdorf auch für Mega-Heizkraftwerke

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Mit der neuen Gasübernahmestation Waltersdorf kann die GASAG auch große Heizkraftwerke versorgen. (Foto: GASAG)
Mit der neuen Gasübernahmestation Waltersdorf kann die GASAG auch große Heizkraftwerke versorgen. (Foto: GASAG)

Damit das europäische Gas auch wirklich an jeden Berliner Herd oder Heizofen gelangt, das Deutschlands zweitgrößter Erdgaslogistiker ONTRAS Gastransport GmbH aus Leipzig unermüdlich mit seinem Verbunddnetz in Richtung Berlin herbeischafft, hat der Berliner Gasversorger GASAG (Berliner Gaswerke AG mit Hauptsitz am Hackeschen Markt Henriette-Herz-Platz 4 in Mitte) im Berliner Umland fünf Gasabnahmestationen eingerichtet.

Allesamt werden per Cam von der Leitstelle des GASAG-Tochterunternehmens Netzgesellschaft BerlinBrandenburg mbH & Co. KG (NBB) am Hackeschen Markt (An der Spandauer Brücke 10) rund um die Uhr überwacht. Die dortige NBB-Kommandozentrale erinnert ein wenig an das Raumschiff Enterprise. Die fünf Übernahmestationen sind in Schönerlinde, Blumberg, Buckow, Lichterfelde und Waltersdorf stationiert

Fünf deshalb, weil man mit nur einer Station nicht das größte städtische Gasverteilernetz Deutschlands mit 7.000 Kilometern Länge in einer händelbaren unterirdischen Rohrleitungsgröße beliefern könnte. Der nötige unterirdische Platz ist bereits mit Kellern und U-Bahnschächten belegt.

Der Standort Waltersdorf, der von 1988 bis 1992 gebaut worden war, erfuhr mit der Planung des neuen Großflughafens BER in Schönefeld neue Anforderungen an Leistung und Sicherheit. Die Gasübernahmestation wurde in die Gesamtplanung des neuen Flughafens seit 2012 einbezogen.

Die GASAG investierte 16,7 Millionen Euro und ließ die Übernahmesation seit März 2014 bei laufendem Betrieb erneuern. Die Baumaßnahme wurde zusammen mit der ARGE Friedrich Vorwerk KG/Knoll GmbH & Co. KG (beide Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Niedersachsen) durchgeführt, die in einem umfangreichen EU-Ausschreibungsverfahren den Zuschlag erhielt.

Das Projekt war in Sachen Bauausführung außergewöhnlich. Zum einen waren durch die Flughafennähe besondere Auflagen zu erfüllen. Zum anderen musste zunächst ein Provisorium errichtet werden, das die laufende Einspeisung in das Berliner Gasnetz aufrechterhält.

Der Neubau ist nun fertig und wurde letzte Woche eingeweiht. Herausgekommen ist eine neue Powerstation, die künftig sogar große Heizwerke in Berlin beliefern kann. Mit einem Ausgangsdruck von bis zu 10 Bar wird das übernommene Gas in das Gashochdrucknetz Berlins eingespeist. Bis zu 410.000 Kubikmeter Gas in der Stunde sind möglich, womit problemlos große Heizkraftwerke versorgt werden können.

Die Sicherheit wurde verbessert. Das Gas wird über zwei Hauptschienen eingespeist. Zur Sicherheit steht eine Reserveschiene bereit, auf die bei Problemen sofort von der sogenannten Dispatching-Zentrale am Hackeschen Markt am Monitor umgeschaltet werden kann.

Ulf Altmann, Geschäftsführer der NBB: „Die Übernahmestation ist für uns ein absolutes Ausnahmeprojekt, auf das wir sehr stolz sind. Zum einen aufgrund der außergewöhnlichen Größenordnung der Anlage, zum anderen aufgrund der besonderen Anforderung, den Neuaufbau während des laufenden Betriebes zu realisieren. Trotzdem konnten wir die Übernahmestation termingerecht in nur 18 Monaten fertigstellen.“

Für Vera Gäde-Butzlaff, Vorstandsvorsitzende der Gasag, ist die neue Übernahmestation ein weiterer Beweis für die Versorgungskompetenz der Gasag: „Die neue Gasübernahmestation zeigt einmal mehr, dass wir als Energiemanager der Stadt und insbesondere beim Betreiben des Berliner Gasnetzes die größte Kompetenz und Professionalität besitzen. Zugleich leisten wir einen weiteren Beitrag dazu, die Versorgungssicherheit in unserer Stadt nachhaltig zu stärken und die Zukunftsfähigkeit der Infrastruktur langfristig sicherzustellen.“

Andreas Geisel, Senator für Stadtentwicklung und Umwelt: „Um das angestrebte Ziel der Klimaneutralität in Berlin im Jahr 2050 zu erreichen, müssen auch die emissionsintensiveren Energieträger Öl und Kohle u.a. durch Gas ersetzt werden. Perspektivisch muss dabei der Anteil von klimafreundlichem Gas auf Basis von Biomasse und Abfall sowie methanisiertem Überschussstrom aus erneuerbaren Energieanlagen erhöht werden. Darüber hinaus ist unser Ziel, die effiziente Kraft-Wärme-Kopplung zu stärken. Auch eine sichere Verteilung des Gases ist dafür notwendig und diese moderne Übernahmestationen hier in Waltersdorf ist damit eine Investition in die Zukunft unserer Stadt.“

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