EU will mehr Fachkräfte nach Europa locken

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Die EU-Kommission will es für Fachkräfte aus aller Welt attraktiver machen, in der EU zu arbeiten. Zudem will sie es nicht länger hinnehmen, dass Mitgliedsstaaten statt der Blue Card ihre nationalen Regeln für die Zuwanderung von Fachkräften anwenden.

EU Fachkräfte Blue Card Inder
Mehr als ein Fünftel der in Deutschland arbeitenden Blue-Card-Fachkräfte stammt aus Indien. (Bildlizenz: Public Domain)

Die EU-Kommission plant eine stärkere Öffnung der EU für Fachkräfte aus aller Welt. Sie will die im Jahr 2012 eingeführte Blue Card für Fachkräfte attraktiver machen, die den Fachkräften ein Aufenthaltsrecht in der EU gewährt. Auch geringer Qualifizierte sollen nun dafür zugelassen werden. Und ein Daueraufenthaltsrecht soll ihnen schneller gewährt werden.

So sollen künftig auch Flüchtlinge eine Blue Card beantragen können. Zudem will die EU-Kommission laut ihrem kürzlich vorgelegten Aktionsplan nicht länger hinnehmen, dass die Mitgliedsstaaten der EU die europäische Blue Card ignorieren und einfach weiter ihre nationalen Regeln für die Zuwanderung von Fachkräften anwenden.

Doch nicht in allen Ländern gibt es einen Fachkräftemangel, zitiert die Welt Thomas Bauer, Vizepräsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI). So hätten Spanien und Italien eine hohe Jugendarbeitslosigkeit und seien daher kaum bereit, fremde Arbeitskräfte ins Land zu lassen. Auch Osteuropa sei nicht an fremden Fachkräften interessiert.

Deutschland ist Spitzenreiter bei der Blue Card

Die Blue Card wird in den meisten EU-Staaten bisher kaum genutzt. Nach Angaben der EU-Kommission gilt dies für die meisten früheren Ostblock-Länder sowie für Portugal, Zypern, Schweden oder die Niederlande. Großbritannien, Irland und Dänemark haben von vornherein bei der Blue Card nicht mitgemacht.

Mit 87 Prozent aller bisher ausgegebenen Blue Cards ist Deutschland klarer Spitzenreiter bei der Vergabe dieses Aufenthaltstitels zum Zwecke der Erwerbstätigkeit. Frankreich folgt auf dem zweiten Platz. In Relation zur eigenen Bevölkerung kommt außer den Deutschen nur Luxemburg auf eine nennenswerte Größenordnung.

RWI-Vizepräsident Tomas Bauer spricht im Zusammenhang mit der Vergabe der Blue Card in der EU von einem „kalten Boykott“ in den meisten Mitgliedsstaaten. Die meisten Länder hätten ihren Schwerpunkt auf ihre jeweiligen nationalen Zuwanderungsregeln gelegt.

Österreich zum Beispiel ignoriert die Blue Card und hat für Fachkräfte stattdessen mit der Rot-Weiß-Rot-Karte eine Art Punktesystem eingeführt. Frankreich wiederum verlangt von den Zuwanderern Französischkenntnisse und reduziert auf diese Weise die Zahl der Anträge.

Fachkräfte in Deutschland willkommen

Deutschland hingegen hat die Blue Card zu seinem wichtigsten Instrument für die Zuwanderung von Fachkräften gemacht. Im Jahr 2013 wurden rund 11.000 Karten ausgegeben. Im vergangenen Jahr waren es bereits 14.500 Karten.

„Die Blue Card ist ein wichtiges Signal an die Welt, dass Hochqualifizierte in Deutschland willkommen sind“, sagt Thomas Bauer. Ein solches Instrument sei enorm wichtig, weil es einen harten internationalen Wettbewerb um kluge Köpfe gebe und Deutschland aufgrund seiner Sprache für Fachkräfte weniger attraktiv sei als Kanada, die USA oder Australien.

Allerdings spielt die Blue Card bei der Zuwanderung nach Europa zahlenmäßig bisher nur eine sehr geringe Rolle. Derzeit gibt es in Deutschland nur rund 28.000 Blue-Card-Besitzer. Im Vergleich zu den 1,2 Millionen Flüchtlingen, die im vergangenen Jahr einreisten, ist das eine verschwindend geringe Zahl.

Zudem kam 2015 fast 1 Million Menschen aus anderen EU-Ländern nach Deutschland – ein Rekordwert. „Aufgrund des starken Zustroms von Arbeitskräften aus der EU ist der Bedarf der hiesigen Unternehmen an Hochqualifizierten aus Drittstaaten derzeit nicht so groß“, sagt Thomas Bauer.

Längerfristig allerdings werde die EU-Zuwanderung zurückgehen. Derzeit kämen viele EU-Bürger nach Deutschland, weil ihre Staaten in einer Wirtschaftskrise seien. Wenn sich dort die Lage wieder bessere, würden nicht nur weniger Migranten aus diesen Ländern kommen, sondern auch einige wieder zurückkehren.

Wenn die europäischen Migranten wieder in ihre Heimatländer zurückkehren, werden die deutschen Unternehmen dringend Fachkräfte brauchen, sagt Thomas Bauer. „Die Deutschen müssen deshalb schon jetzt international mehr als bisher die Werbetrommel für das hiesige liberale Zuwanderungsrecht rühren.“

Blue Card auch für Ausbildungsberufe

In den vergangenen Jahren hat Deutschland den Zugang zur Blue Card für Akademiker bereits deutlich erleichtert. Um ein befristetes Aufenthaltsrecht und eine Arbeitserlaubnis zu erhalten, muss der Kandidat lediglich ein Jobangebot vorweisen. Deutschkenntnisse sind nicht nötig, da dies viele ausländische Fachkräfte abschrecken würde.

Voraussetzung ist aber ein Mindesteinkommen von jährlich 49.600 Euro. Bei Mangelberufen wie Ingenieuren, IT-Fachkräften, Ärzten oder Naturwissenschaftlern und Mathematikern gilt eine Schwelle von nur knapp 39.000 Euro. Mehr als ein Fünftel der in Deutschland arbeitenden Blue-Card-Besitzer kommt aus Indien. China und Russland folgen mit jeweils rund 8 Prozent.

Mittlerweile gibt es die Blue Card nicht mehr nur für akademische Mangelberufe. Auch in vielen Ausbildungsberufen gibt es offenbar nicht ausreichend deutsche Fachkräfte. Nach 33 Monaten können Blue-Card-Inhaber ein Daueraufenthaltsrecht beantragen. Wenn sie gute Deutschkenntnisse nachweisen, ist dies schon nach 22 Monaten möglich.

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66 KOMMENTARE

  1. Aber man hat uns doch gesagt die Flüchtlinge wären das. :0 sagt bloß das ist gar nicht so und man verarscht uns….kann doch nicht sein.

  2. Merkel Fachkräfte waren aber nicht der Hit.
    Alle unausgebildet und haben uns mega Kosten verursacht.
    Es geht nur noch mit einer Greencard wie in den U.S.A. und Kanada und Australien, dass man sich selbst seine Fachkräfte durch vorherige Bewerbung in der Botschaft aussucht.
    UNKONTROLLIERT wie MERKEL das gemacht hat ist KRIMINELL gewesen.

  3. – Wirklich? – mein sohn, De. sucht seit 2007 eine Ausbildungsplatz, Das Fraulein from Amt meinte Sie traue ihm nichts zu. obwohl er in D geboren ist, hier zu schule gegangen, 2 sprachig, Hupft von ZAF zu ZAFirma mittlerweile, na so was. Alles nur schau, Zuerst platz zum schlafen schaffen für die, die schon hier sind sowohl als auch für die Platten die seit 15 jahren auf die Straße leben und mussen in Parks und unter die Brucke schlafen. AMEN.

    • Die sind doch schon zu alt und müssen ausgetauscht werden… man kann doch damit nicht den Altersdurchschnitt seiner Abteilung ruinieren in Sachen „Jung – Dynamisch – Erfolgreich“

  4. ,,,gebt den eigenen Leute die Chance eine Fachkraft zu werden…Es sind nicht alles Dumme & Faule Leute…aber bitte keine Menschen mehr aus dem Ausland…die Gefahr das diese sich anders Revangieren ist einfach zu groß…Lernt endlich aus dem ganzen was bereits in der EU passiert ist…

  5. Welche Fachkräfte denn? Hier wird doch unkontrolliert reingeholt selbst wenn jemand weder schreiben noch lesen noch rechnen kann… die, welche ausgebildet sind werden bestimmt nicht nach Deutschland kommen um zum Mindestlohn zu arbeiten und sehr hohe Abgaben zu bezahlen.

  6. Es ging noch nie um Fachkräfte oder andere Arbeitsplätze, es geht um die Vernichtung der Deutschen und ihrer Kultur ! Das was hier von unserer Verräter Regierung betrieben wird, ist Völlkermord am eigenem Volk !

    • aber Länder wie Spanien mit über 50% Prozent Jugendarbeitslosigkeit brauchen noch Fachkräfte, damit die Arbeitstellen auch belegt werden können…..

  7. Wir haben genug Fachkräfte ! Diebe ,Grabscher ,Vergewaltiger ,Messerstecher usw ! Ach die Sozialschmarotzer nicht zu vergessen ! Die Leidtragenden sind die echten Flüchtlinge !

  8. So so… da will man nun Fachkräfte aus Ländern anlocken, nachdem man deren Nichtsnutze erfolgreich millionenfach importiert.. Die sollen nun über steuerliche Umverteilung ihre Landsleute hier versorgen, weil hier die Fachkräfte aus ebendiesem Grunde das Weite suchen..
    Na dann viel Erfolg, Deutschland..!!

  9. Es sind seit 2015 ca. 2, 5 Millionen Fachkräfte nach Deutschland gekommen. Nun stellt sich heraus, dass die allermeisten für den Arbeitsmarkt nicht zu gebrauchen sind. Was nun? Unsere Sozialsysteme kollabieren und von der Politik hört man, weitere Arbeitskräfte aufzunehmen. So unfähige Politikclowns sind echt schwer zu finden.

  10. Also wenn ich solche weltfremd Kommentare lese..
    wundert mich gar nichts mehr…wie verblödet Deutschland geworden ist..!!!
    Es kann natürlich auch sein ..das er von einen fernen
    Planeten kommt…rate mal Melmak??

  11. Ich würde mich ja gerne mit den Waffen der Intelligenz
    mit dir auseinander setzen!!!
    Aber leider bist du ja vollkommen waffenlos !!
    Also bleib bitte auf deiner primitiven Spielwiese …danke

  12. Auf 3 qualifizierte kommen 1500 unqualifizierte Einwanderer und mehr. Was ist mit den qualifizierten Einheimischen? Die will keiner, weil sie zu teuer sind

  13. Neue Form des Imperialismus ? Die Qualifizierten zu uns, mit dem Rest sollen sich die Heimatländer herumschlagen. So sollten, können wir unsere Probleme nicht lösen.

  14. Wir brauchen keine ausländischen Fachkräfte, zumal es auch asozial ist Indien oder Rumänien diese Menschen wegzunehmen! Wir brauchen ein Bildungssystem, dass unsere Bürger bedarfsgerecht ausbildet! Wirtschaft und Industrie wollen ausländische Fachkräfte, weil diese billiger sind und sich damit die Löhne drücken lassen.

  15. Fachkräfte? Ach so ja klar, doch jetzt haben wir erstmal die auf dem Hals die in ihrem Land nichts taugen und denken Deutschland Schlaraffenland! Wo sind denn die wirklichen Hilfe suchenden die Frauen und Kinder aus den Kriegsgebieten, stattdessen haben wir zum Großteil den ganzen Müll auf dem Hals!! Es reicht wirklich!

  16. haa? wie nun? Trick und Taschendiebe oder Bastler (Bomben)? was für einen Shit raucht ihr eigentlich? Aufklärung: es gibt weder ein Christkind, noch einen Osterhasen und die Kinder bringt auch nicht der Storch!

  17. Ach die Fachkräfte von Merkels Willkommenkultur reichen noch nicht, wir brauchen also dringend mehr Bereicherung?

    Würde Dummheit weh tun, würden manche Politiker nur noch schreien!

  18. Die Wirtschaft sucht händeringend nach Arbeitskräften, welch eine Lüge.
    Nach letzten Meldungen haben unsere Dax-Konzerne gerade mal 54 Migranten fest angestellt.

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