Der Berliner Ali R. (32) soll für den IS Sprengfallen gebaut haben

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Ein Peschmerga-Befreiungskämpfer entschärft in einem Wohnaus des kurdischen Dorfes Hassan Sham im Nordirak Sprengfallen von IS-Terroristen (Foto: Youtube)
Ein Peschmerga-Befreiungskämpfer entschärft in einem Wohnaus des kurdischen Dorfes Hassan Sham im Nordirak Sprengfallen von IS-Terroristen (Foto: Youtube)

Weil der Berliner Ali R. (32) in Syrien als freiwilliger Jihadist für die Terrormiliz IS seit Mai 2015 Zündvorrichtungen für tödliche Sprengfallen gebaut haben soll, wurde Ali R. bei seiner wiederholten Einreise nach Deutschland am 6. November 2015 auf dem Münchener Flughafen erkannt und verhaftet.

Der IS platzierte solche tödlichen Sprengfallen zum Beispiel an Türen von eingesperrten Frauen, die man immer wieder vergewaltigte und so an der Flucht hinderte, berichteten Überlebende nach der Rückeroberung IS-besetzter Gebiete in Syrien und Irak den Peshmerga-Kämpfern.

Nun wurde der mutmaßliche deutsche Waffenbauer am 13. April 2016 vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts München wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft der ausländischen terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat Irak und Großsyrien (ISIG)“ angeklagt.

Der 8. Strafsenat unter dem Vorsitz des Vorsitzenden Richters am Oberlandesgericht Baier hat die Anklage dem Angeklagten und seinen Verteidigern zugestellt. Diese haben nun Gelegenheit, zu den erhobenen Vorwürfen Stellung zu nehmen. Nach Ablauf der Einlassungsfrist muss der Senat über die Zulassung der Anklage zur Hauptverhandlung entscheiden.

Die Sprecherin der Anklagebehörde, Staatsanwältin Frauke Köhler vom Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof (GBA) in Karlsruhe, teilte heute zum Inhalt der Anklage folgendes mit:

Ende November 2014 reiste die Ehefrau des Angeschuldigten ohne dessen Wissen mit den drei gemeinsamen Kindern in die vom ISIG kontrollierte Stadt Raqqa/Syrien aus. Um seine Kinder wieder zu bekommen, reiste der Angeschuldigte Anfang Dezember 2014 mit Hilfe von Schleusern ebenfalls nach Syrien und schloss sich dort dem ISIG an.

Zunächst war er im Verwaltungsapparat der Vereinigung eingesetzt und betreute neu ankommende Rekruten. Daneben erhielt er eine Schusswaffenausbildung.

Ab Mai 2015 war er für den ISIG im Bereich Waffenbau tätig. Konkret stellte er Zündauslösevorrichtungen für Sprengfallen her.

Ende Oktober 2015 kehrte der Angeschuldigte mit seinen Kindern nach Deutschland zurück.

Der Angeschuldigte war bei seiner Einreise am 6. November 2015 auf dem Münchener Flughafen festgenommen worden und befindet sich seither in Untersuchungshaft.

„Rückkehrer“ gelten als besonders gefährlich

760 Ausreisen in Richtung Syrien und Irak zählten die deutschen Behörden bis Ende letzten Jahres. Etwa ein Drittel der Unterstützer des IS und anderer Extremisten ist zurückgekehrt nach Deutschland. Diese „Rückkehrer“ gelten für Polizei und Verfassungsschutz als besonders gefährlich, schreibt DER WESTEN, da sie der IS im Kriegsgebiet an Waffen ausgebildet haben könnte. Und sie könnten einen Auftrag für einen Terroranschlag in Deutschland haben.

Die Salafistenszene trifft sich in privaten Räumen, in Kellermoscheen großer Wohnsiedlungen, in „Kulturvereinen“, aber auch in einzelnen öffentlichen Moscheen, etwa der Taqwa-Moschee in Hamburg-Harburg. Der Verfassungsschutz beobachtet die jungen Leute, die sich dort um einen radikalen Imam sammeln. Auch der bekannte Salafisten-Prediger Pierre Vogel versuchte im Umfeld der Taqwa-Moschee Fuß zu fassen.

Klar ist für die Behörden: Jihadistische „Hotspots“ sind fast identisch mit salafistischen. Die Generalbundesanwälte in Karlsruhe führten Ende 2015 etwa 140 Verfahren gegen mutmaßliche Anhänger und Helfer islamistischer Terrorgruppen. Wie eben gegen Ali R. – einem Jihadisten, der zuletzt in Berlin wohnte.

Als erschreckend bezeichnete Bayerns Innenminister Joachim Herrmann letztes Jahr bei der Vorstellung des Haljahresberichts seines Bayerischen Verfassungsschutzes den nicht abreißenden Nachschub an todes- und tötungswilligen Jihadisten: „Aus Bayern sind schon insgesamt mehr als 65 Personen in Richtung Syrien beziehungsweise Irak ausgereist oder beabsichtigen dies. Aktuell halten sich dort 22 bayerische Islamisten auf.“ Bundesweit ist gar von mehr als 760 Islamisten auszugehen, die den Jihad vor Ort in verschiedenster Weise unterstützen: „Das ist innerhalb von zwei Jahren mehr als eine Verzehnfachung.“

IS sucht IT-Spezialisten für Cyber-Armee

Das salafistische Netzwerk „Die wahre Religion“ und ihr Koran-Verteilungs-Projekt „Lies“ dienen weiterhin der Anwerbung von Salafisten. Laut Herrmann verlagere sich der Jihad zunehmend auch in die virtuelle Welt. So versuche der Islamische Staat eine jihadistische „Cyber-Armee“ aufzubauen und suche dazu verstärkt nach IT-Spezialisten. Dabei sollen Computernetzwerke und Webseiten gezielt gekapert und verändert werden. Herrmann appellierte in diesem Zusammenhang auch an alle bayerischen Unternehmen, die Sicherheit ihrer IT-Strukturen zu prüfen. Bei Beratungsbedarf stehe das Cyber-Allianz-Zentrum am Landesamt für Verfassungsschutz als kompetenter Berater zur Verfügung.

Bayerns Innenminister setzt auch auf verstärkte Präventionsarbeit. Nach einem Beschluss des Ministerrates vom 28. Juli 2015 werde eine zentrale Stelle eingerichtet, die Angehörige radikalisierungsgefährdeter Personen unterstütze. Die Beratungsstelle, die von einem zivilgesellschaftlichen Träger betrieben werden soll, werde auch Ausstiegshilfen für bereits radikalisierte Personen anbieten. Für die zentrale Beratungsstelle stehen jährlich rund 400.000 Euro aus dem Polizeihaushalt zur Verfügung. Als Ansprechpartner für diese Beratungsstelle fungiere das Kompetenzzentrum gegen Salafismus, das beim Bayerischen Landeskriminialamt neu geschaffen werde. Eine interministerielle Arbeitsgruppe ist mit der Umsetzung weiterer Maßnahmen beauftragt.

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11 KOMMENTARE

  1. …der Berliner Ali R., ist das nicht schon der blanke Hohn? Demnach zählen solche kriminellen Ratten als Deutsche und verfälschen damit die Kriminalitätsstatistiken zu Gunsten unserer „geliebten“ Asylerpresser bzw. „Neubürger“!

    • Genauso ein „Berliner“ wie die zwei „Deutschlaender Doener“ aus Essen.

      Einbuergerung bzw. „Doppelpass“ dient mittelfristig der Statistik, um die doofen Deutschen „in Sicherheit“ zu wiegen – das Endziel heisst totale Uebernahme und damit die Erfuellung des „Kriegszieles # 1“ der Alliierten.

  2. Ali R. ist wahrscheinlich Deutscher, Deutschland hatte ihm alle Möglichkeiten offen gelegt,über Sprache, Kindergarten, Schule, Abitur, Studium, Ausbildung und die deutsche Staatsbürgerschaft und trotzdem entschied sich Ali Terrorist zu werden für den Koran. Das zeigt doch das sich ein Teil der Muslime nicht in westliche Wertesysteme integrieren lassen weil sie westliche Werte ablehnen, hassen. Das nützt der ganze Integrationsirrsinn gar nichts!

  3. Die Bundesregierung hat auf die Islamkritik der AfD empört reagiert; alles sei von der Religionsfreiheit abgedeckt. Man hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, zwischen Salafismus und liberaleren Ausprägungen des Islam zu differenzieren. Michael Kiesen, Autor u.a. „Halbmond über Berlin“, Roman über Islamisierung Westeuropas.

  4. Mir fehlen hier ein paar informationen die bei einem Artikel im Spiegel drin sind:

    Bevor er 2014 nach Syrien ging meldete er sich freiwilig beim Verfassungsschutz, Bundekriminalamt und Bundesnachrichtendienst damit sie im bei der Flucht mit sein Kindern helfen. Dafür besorge er sie mit informationen aus Rakka (das der tot geglaubte Deso Dogg in Rakka lebt, wo bomben hergestellt werden etc).
    Als sich abzeichnete das er für den IS kämpfen sollte und sein ältester Sohn bald für die Ausbildung rekrutiert wird gelingt ihm die Flucht.
    Angeklagt wird er weil er sich dem IS anschloss und bei der Waffenproduktion dabei war (um wie er sagt überhaupt an die Informationen und seinen Kindern zu gelangen).

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