Britische Regierung warnt vor Terror bei EM in Frankreich

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Gregoire M. (25), ein Besamer aus der französischen Provinz hat aus Fremdenhass 15 Anschläge vor und während der Fußball-EM geplant, beim Waffenschmuggel schnappte ihn der ukrainische Geheimdienst SBU an der polnischen Grenze (Foto: SBU)
Der Rechtsextremist Gregoire M. (25), ein Besamer aus der französischen Provinz, hat aus Fremdenhass 15 Anschläge vor und während der Fußball-EM geplant, beim Waffenschmuggel schnappte ihn der ukrainische Geheimdienst SBU an der polnischen Grenze (Foto: SBU)

Am kommenden Freitag, dem 10. Juni 2016, beginnt die Fußballeuropameisterschaft in Frankreich. 90.000 Sicherheitskräfte sollen für einen friedlichen Ablauf des Turniers von 51 Fußballspielen in 10 Städten sorgen. Frankreichs Staatspräsdident François Hollande wird von Russland Today deutsch zitiert, er habe „alles unter Kontrolle“.

Doch die britische Regierung hat offiziell vor Terrorgefahr in den französischen EM-Stadien, auf Fan-Meilen und an Verkehrsknotenpunkten gewarnt.

„Die Terrorbedrohung ist hoch“, heißt es in einem am Dienstag vom Londoner Außenministerium herausgegebenen Reisehinweis für diejenigen, die zur Europameisterschaft nach Frankreich reisen. „Sie sollten stets wachsam sein, besonders in Gegenden mit EM-Ereignissen. Folgen Sie den Hinweisen der französischen Behörden.“

Grund für den aktuellen Reisehinweis sei aber „weder eine neue oder spezifische Bedrohung noch die Festnahme von gestern“, sagte eine Sprecherin des britischen Premierministers David Cameron.

Frankreich leidet unter Massenprotesten gegen die Einführung von harten sozialen Sparmaßnahmen ähnlich der Agenda 2010 unter SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder in Deutschland. Etliche rechte Franzosen geben Ausländern für die wirtschaftlichen Probleme die Schuld.

Die Gefahr eines Anschlages zur EM kommt nicht nur von der Terrormiliz Islamischer Staat, sondern auch von unzufriedenen Franzosen.

Einer ist der Rechtsextremist Grégoire M. (25) aus Nant-Le-Petit westlich von Paris –  er wurde am 21. Mai 2016 an der Grenze zu Polen in Dorohusk-Jagodzin von ukrainischen Elitesoldaten festgenommen, was aus ermittlungstaktischen Gründen erst diese Woche bekannt gegeben wurde.

Am 21. Mai 2016 überwältigte der ukrainische Geheimdienst den Franzosen Gregoire M. an der polnischen Grenze, er hatte Waffen für eine Viertelmillion Euro auf seinem Kleintransporter (Foto: SBU)
Am 21. Mai 2016 überwältigte der ukrainische Geheimdienst den Franzosen Gregoire M. an der polnischen Grenze, er hatte Waffen für eine Viertelmillion Euro auf seinem Kleintransporter (Foto: SBU)
Am Montag (6. Juni 2016) hatte der ukrainische Inlands-Geheimdienst SBU öffentlich gemacht, dass Grégoire M. vor und während der Fußball-Europameisterschaft vom 10. Juni bis 10. Juli 2016 Anschläge geplant habe.

Sein Motiv: Er lehne die französische Regierungspolitik ab, konkret den „massiven Zuzug von Ausländern nach Frankreich, die Verbreitung des Islam und die Globalisierung“.

Auf der Ladefläche seines Kleintransporters führte Grégoire M. am 21. Mai ein ganzes Waffenarsenal mit, die der Geheimdienst beschlagnahmte: fünf Panzerfäuste vom Typ RPG-7, fünf Kalaschnikow-Gewehre mit je 1.080 Schuss Munition, 20 Sturmhauben, 125 Kilogramm des Sprengstoffs TNT, 100 elektronische Zünder! Sie haben eine Wert von 250.000 Euro.

Beschlagnahmt: fünf Panzerfäuste vom Typ RPG-7, fünf Kalaschnikow-Gewehre mit je 1080 Schuss Munition, 20 Sturmhauben, 125 Kilogramm des Sprengstoffs TNT, 100 elektronische Zünder (Foto: SBU)
Beschlagnahmt: fünf Panzerfäuste vom Typ RPG-7, fünf Kalaschnikow-Gewehre mit je 1.080 Schuss Munition, 20 Sturmhauben, 125 Kilogramm des Sprengstoffs TNT, 100 elektronische Zünder (Foto: SBU)

15 Anschläge geplant

Mit dem Sprengstoff und den Waffen sollten wichtige Infrastruktur-Punkte Frankreichs wie Autobahnen und Brücken getroffen werden. Weitere Ziele: öffentliche Gebäude, Moscheen und Synagogen. Insgesamt 15 Anschläge seien geplant gewesen.

Seit Dezember vergangenen Jahres hat der SBU den Franzosen im Visier, weil er immer wieder Tausende von Euros für Waffen an Mittelsmänner in der Ukraine bezahlte. Was der Franzose nicht wusste: Die Mittelsmänner wurden vom Geheimdienst eingesetzt.

Der Franzose handelte nicht allein, sondern als Teil einer französischen Terror-Gruppierung

„Er hatte Kontakt mit bewaffneten Gruppierungen im Osten des Landes, ihm wurde Unterstützung versprochen“, sagte Geheimdienst-Chef Wassil Hrytsak laut „Le Monde“. „Dann hat er sich immer mehr für den Kauf von Waffen und Sprengstoffen interessiert.“

Die Observierung habe etwa ein halbes Jahr gedauert, so Hrytsak. „Am Anfang glaubten wir, dass es sich um eine terroristische Organisation in der Ukraine handelt. Aber dann sind wir auf eine Organisation in Frankreich gestoßen, die eine Serie von Attentaten während der EM organisieren wollte“.

Bei der Durchsuchung des Hauses des Mannes im Dorf Nant-le-Petit im nordostfranzösischen Département Meuse fanden die Ermittler neben weiterem Sprengstoff auch ein auffälliges T-Shirt, berichtete die BILD. Darauf: das Logo einer rechtsextremen Gruppierung.

Der weiße Lieferwagen, in dem die Waffen und Munition transportiert wurden, gehört zu „Elitest“, einem Gemeinschaftsunternehmen für Viehzüchter. Dort arbeitete M. als Besamer. Wie M. die Waffenkäufe finanzierte, wird derzeit von den Ermittlern untersucht.

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7 KOMMENTARE

  1. Och…
    Ist doch überall einmarschiert.
    Verseuchtes Attentat in Düsseldorf, dann Grossfeuer in Düsseldorf…
    Die fleißigen Bienchen sind überall mit Bereicherungen beschäftigt

  2. Hat schon mal ein Politiker darüber nachgedacht das die Gastgeber mittlerweile auch traumatisiert sind? Wird dann auch jede Straftat toleriert und nicht weiter verfolgt?

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