US-Armee schießt jetzt mit SIG Sauer statt Beretta

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Nach mehr als 30 Jahren steigt die US-Armee vom italienischen Hersteller Beretta auf Pistolen von SIG Sauer um. Der deutsche Hersteller mit Schweizer Wurzeln hat mit seinem neuen Modell P320 überzeugt.

Die SIG Sauer P320 findet nun auch beim amerikanischen Heer Verwendung. (Screenshot: YouTube)

Seit mehr als 30 Jahren verwenden US-Soldaten Pistolen des italienischen Herstellers Beretta. Doch nun haben die Amerikaner nach einem jahrelangen Auswahlverfahren entschieden, dass sie auf SIG Sauer umsteigen wollen. Neben Beretta hatten sich auch andere prominente Konkurrenten wie Smith & Wesson und Glock beworben.

Für SIG Sauer ist dies ein Mega-Auftrag zum Festpreis von mehr als 580,2 Millionen Dollar für Pistolen, Munition und Zubehör. Die Waffen fürs amerikanische Militär sollen im US-Bundesstaat New Hampshire produziert werden, zitiert die Welt eine Mitteilung des Unternehmens mit Sitz im norddeutschen Eckernförde.

Auch die Berliner Polizei nutzt Pistolen von SIG Sauer. Gerade hat sich ein Berliner Beamter eine SIG Sauer P6 klauen lassen. Bei der US-Armee hingegen überzeugte die deutsche Firma mit Schweizer Wurzeln mit ihrem neuen Modell P320. Die Pistole besteht teilweise aus Plastik. An ihr lassen sich sowohl die Größe der Pistolengriffe als auch das Kaliber verändern.

Allein das amerikanische Heer will 280.000 neue Pistolen bei der US-Tochter der SIG-Sauer-Gruppe bestellen und damit die alten M9-Modelle von Beretta ersetzen. Weitere 212.000 Pistolen sollen angeblich von anderen Teilen der US-Streitkräfte geordert werden.

SIG Sauer ist seit 16 Jahren im Besitz der deutschen L&O Holding, zu der neben den deutschen Aktivitäten auch die US-Tochter und die Schweizer Swiss Arms gehören. L&O ist die Abkürzung für die Inhaber Michael Lüke und Thomas Ortmeier. Die Firma produziert sowohl Jagd- und Sportwaffen als auch Anti-Personen-Waffen.

Auch an der Ausschreibung der Bundeswehr für einen Nachfolger des G36-Sturmgewehrs ab 2019 wird sich SIG Sauer bewerben. Dabei trifft das Unternehmen unter anderem auf den G36-Hersteller Heckler & Koch, der zuletzt mit dem Auftrag für ein neues Sturmgewehr in Frankreich einen großen Erfolg gefeiert hatte.

Und noch ein dritter deutscher Anbieter wird sich um die Nachfolge des G36-Sturmgewehrs bewerben. Der Rüstungskonzern Rheinmetall verkündete jüngst eine Zusammenarbeit mit dem österreichischen Hersteller Steyr Mannlicher. Die beiden Unternehmen wollen das neue Sturmgewehr RS556 mit 60 Prozent deutschem Anteil ins Rennen schicken.

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