Papst auf Weltjugendtag: Seid rebellisch, macht nicht aus dem Leben ein Sofa

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Wie ein Popstar wurde der römische Papst Franziskus (79) vom 26. bis 31. Juli 2016 zum Weltjugendtag in Krakau in Polen empfangen (Screenshot: BR Rundschau)
Wie ein Popstar wurde der römische Papst Franziskus (79) vom 26. bis 31. Juli 2016 zum Weltjugendtag in Krakau in Polen empfangen (Screenshot: BR Rundschau)

Fünf Tage Großevent. Wenig Schlaf. Ein bisschen Woodstock-Feeling. Das liegt hinter den jungen Pilgern, die zu Hunderttausenden zum Weltjugendtag nach Krakau gereist sind. Aus der ganzen Welt. Das Treffen sollte Hoffnung säen in Zeiten der Angst. Höhe- und Schlusspunkt: der Gottesdienst mit dem Papst.

Der Jubel war grenzenlos. Der römische Papst Franziskus(79) wurde wie ein Popstar beim Weltjugendtag gefeiert. Junge Menschen aus 180 Staaten waren nach Krakau gekommen. Ein Megaevent, auf dem Party und Spiritualität oft miteinander verschmolzen. Noch immer schafft es der Papst, die Menschen, vor allem junge Menschen, zu mobilisieren. Vor dem Hintergrund der weltweiten Konflikte und Terrorbedrohungen ist dies nicht selbstverständlich. Oder vielleicht gerade doch?

Seid rebellisch, mischt euch ein. 1,5 Millionen junge Menschen lauschten gestern persönlich seinem Gottesdienst in Krakau (Screenshot: BR Rundschau)
Seid rebellisch, mischt euch ein. 1,5 Millionen junge Menschen lauschten gestern persönlich seinem Gottesdienst in Krakau (Screenshot: BR Rundschau)

Die Kirche spricht von 1,5 Millionen Teilnehmern allein am letzten Gottesdienst. Hier ermutigte der 79jährige Argentinier die Jugendlichen zu mehr Selbstvertrauen und zur Überwindung von Vorurteilen und falscher Scham. Die Jugendlichen, so Franziskus, sollten rebellisch sein. Sich mehr einmischen. Seine Botschaft: „Liebe junge Freunde, wir sind nicht auf die Welt gekommen, um zu vegetieren, um es uns bequem zu machen, um aus dem Leben ein Sofa zu machen, das uns einschläfert.“ Er ermahnte die Jugendlichen, sich nicht auf Oberflächlichkeiten zu beschränken.

Papst Franziskus nannte die Dinge beim Namen. So mahnte er gleich zu Beginn Polens Regierung zu mehr Nächstenliebe an. Die Bereitschaft zur Aufnahme derer sei notwendig, die vor Kriegen und Hunger fliehen, sagte Franziskus. Leider tendiert die Bereitschaft Polens, Flüchtlinge aufzunehmen, gegen Null. 2019 findet der nächste Weltjugendtag statt. Diesmal in Panama.

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10 KOMMENTARE

  1. Die Forderung des Papstes, Migranten bedingungslos in Europa zu empfangen, ist sehr problematisch. Nächstenliebe hat ihre Grenze, wenn die eigene Kultur und freiheitliche Gesellschaftsordnung bedroht ist. Michael Kiesen, Autor u.a. Roman „Halbmond über Berlin“

    • Die Krieche war immer schon nur mit den Maechtigen im Bett.
      Ob der Vizegott aus Rom bei seinem „Schweigen“ in Arschwitz wohl ueber den tatsaechlichen Verbleib der „Millionen toter Juden“ nachgedacht hat?

  2. Machen die Jugendlichen doch auch nicht. Sie gehen raus – und spielen Pokémon Go. Fast genau so sinnvoll, wie auf der Couch liegen, eben nur mit Bewegung.

  3. Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft. Humanismus sollte niemals zur Selbstaufgabe führen. Es ist der Anfang vom Ende…….

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