Nigel Farage von EU-Abgeordneten in Brüssel ausgebuht

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Noch bevor Nigel Farage seine Rede vor dem EU-Parlament beginnen konnte, wurde er schon ausgebuht. Als der Ukip-Chef vor 17 Jahren den Kampf für den Brexit begann, lachten die EU-Abgeordneten noch über ihn.

Nigel Farage von EU-Abgeordneten ausgebuht
Nigel Farage freute sich über den Brexit. Die Buh-Rufe der EU-Abgeordneten amüsierten ihn zusätzlich. (Screenshot: YouTube)

Nach seiner Rede vor dem EU-Parlament am Dienstag wurde der britische Abgeordnete Nigel Farage ausgebuht. Von Anfang an wurde seine Rede über den Brexit von wütenden Zwischenrufen und Pfiffen begleitet. Parlamentspräsident Martin Schulz musste die Abgeordneten mehrfach zur Ordnung rufen.

„Wie sich die Dinge verändert haben“, begann Nigel Farage seine Rede. „Als ich vor 17 Jahren hierher kam und sagte, dass ich eine Kampagne führen will, um Großbritannien aus der EU zu bekommen, haben Sie alle über mich gelacht. Ich muss sagen: Jetzt lachen Sie nicht mehr, oder?“

Farage warf seinen Kollegen vor, dass sie den Kopf in den Sand stecken. Sie wollten es nicht wahrhaben, dass der Euro scheitert. „Es ist Ihnen sehr gut gelungen, Armut nach Griechenland zu bringen“, so der Vorsitzende der UK Independence Party (Ukip).

Nigel Farage erklärt den Brexit

Der Ruf der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, so viele Menschen wie möglich über das Mittelmeer nach Europa zu holen, habe zu massivem Streit zwischen den Staaten Europas und auch innerhalb der Staaten geführt.

„Aber Ihr größtes Problem und der Hauptgrund, warum Großbritannien so gewählt hat, dass Sie durch Geheimhaltung, durch Täuschung, ohne dem britischen und den anderen Völkern Europas jemals die Wahrheit zu sagen, ihnen eine politische Vereinigung auferlegt haben.“

„Und als die Menschen im Jahr 2005 in den Niederlanden und in Frankreich gegen diese politische Vereinigung abstimmten, als sie die Verfassung ablehnten, haben Sie die Menschen einfach ignoriert und die Verfassung von Lissabon durch die Hintertür hereingebracht.“

Die Briten hätten am letzten Donnerstag für den Brexit gestimmt, weil sie ihr Land und ihre Grenzen zurück wollten, weil sei ein normaler Nationalstaat sein wollten. Das sei auch ein Hoffnungsschimmer für andere Staaten in Europa. „Großbritannien wird nicht das letzte Mitgliedsland sein, das die Europäische Union verlässt“, sagte Nigel Farage.

Großbritannien wird Ihr Freund sein

„Ich weiß, dass die meisten von Ihnen noch nie im Leben einen anständigen Job hatten oder in der Industrie oder im Handel gearbeitet haben oder einen Arbeitsplatz geschaffen haben.“ An dieser Stelle war der Aufruhr im EU-Parlament so stark, dass erneut Parlamentspräsident Martin Schulz eingreifen musste.

Dann konnte Farage eine Rede fortsetzen und die EU-Staaten dazu auffordern, auch weiterhin zu beiderseitigem Nutzen Handel mit Großbritannien zu treiben. „Großbritannien wird Ihr Freund sein.“ Sollte aber die EU damit beginnen, Zölle gegen Großbritannien einzuführen, dann werde das den EU-Staaten mehr schaden als Großbritannien.

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23 KOMMENTARE

  1. Und Alles, was er im EU Parlament gesagt hat, über das Scheitern des „Projektes“, über die Bürgerfeindlichkeit, usw., trifft den Nagel genau auf den Kopf. Und jetzt wollen sie auch noch die Wasserversorgung privatisieren.

  2. Was sich die EU-Abgeordneten so rausnehmen, ist eine absolute Frechheit. Jedes Land kann doch wohl selbst entscheiden, ob sie diese superschlechte Politik weiterhin mittragen möchte. Ist doch nun kein EU-KZ!

  3. Die EU darf nicht aufgelöst werden, sonst haben wir sehr viele Arbeitssuchende Politiker die sich nur um die Krümmung einer Banane kümmern können.

  4. Dieser ganze EU-konstrukt ist ein Whirlpool von autokraten die sich in ihrer Selbstherrlichkeit und gleichzeitiger Unfähigkeit suhlen! Es wäre nun Zeit,diese menschenverachtende Institution zur Rechenschaft zu ziehen! Aber es wird wie immer nichts geschehen! Das stimmt mich einfach nur traurig! Die Menschen in Europa hätten etwas besseres verdient! In diesem Sinne guten Tag Europa!

  5. Noch eine ganz kurze Aufstellung zu EU-parlamentariern: 6.250 Euro netto+4299euro Aufwandsentschädigung+309 Euro pro Sitzung+21209 Euro für Assistenten!!! Nach einer Amtszeit (5 Jahre..) Rentenanspruch 1.409 Euro! Normalrentner nach 45 Jahren 1175 Euro! Noch fragen?

    • Und wenn man früher wegen Krankheit in Rente geht ist man mit 650 Euro noch gut bedient. Originalaussage meiner Sachbearbeterin beim Grundsicherungsamt:“ Mit 650 Euro stehen sie auf Platz zwei der Hilfebedürftigen, nur einer bekommt noch etwas mehr“. Und das nach 38 Jahren ununterbrochener Tätigkeit.

    • Tut mir leid für dich Ingo! Aber du hast ja noch eine Möglichkeit! Wirf deinen pass weg beantragte Asyl und du hast mehr! (Ironie pur)

  6. Ist doch ganz einfach ! Man sollte einfach mal die ganzen Vorteile und deren positiven Effekte aufzählen. Dann die ganzen Nachteile und deren negativen Folgen. Dann schaut man was überwiegt und zum Schluss kann dann jeder selber entscheiden ob du EU was positives oder negatives ist.

  7. Diese Rede beinhaltet nichts als trotziges Beharren auf einer Fehleinschätzung, die sich schon jetzt als katastrophal erweist. Tatsächlich wissen die Zauberlehrlinge Farage und Johnson nicht, wie sie nun mit den Geistern, die sie riefen, umgehen sollen. Ihre persönlichen Ambitionen werden hoffentlich von der Realität, die sie herbei beschworen haben, vernichtet werden.

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