AfD: Höcke macht sich für Treffen Petrys mit Marine Le Pen stark

265
7
TEILEN
von Thüringen, sieht Gemeinsamkeiten der AfD zur französischen Front National zum Beispielg gegen das Freihandelsabkommen TTIP mit den USA und gegen eine multikulturelle Gesellschaft (Foto: Wikipedia Olaf Kosinsky eigenes Werk)
Marcus Höcke, AfD-Chef von Thüringen, sieht Gemeinsamkeiten der AfD zur französischen Front National zum Beispiel gegen Überfremdung und gegen das Freihandelsabkommen TTIP mit den USA (Foto: Wikipedia Olaf Kosinsky eigenes Werk)

Die AfD streitet über eine Zusammenarbeit mit der französischen Front National. Der thüringische Fraktionsvorsitzende Björn Höcke (44) machte sich in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung dafür stark, dass AfD-Parteichefin Dr. Frauke Petry (40) mit der Front-National-Chefin Marine Le Pen (47) spricht. Die AfD müsse schließlich Partner suchen.

„Die Parteiführungen von AfD und Front National sollten sich treffen, um sich auszutauschen und zu sehen, wo es Gemeinsamkeiten gibt“, sagte Höcke. Es gehe darum, ob man „Vertrauen zwischen den führenden Köpfen beider Parteien aufbauen“ könne. „Wenn das der Fall ist, kann man über verschieden Formen der Zusammenarbeit entscheiden“, sagte Höcke.

Der Front National setze sich „wie die AfD gegen eine weitere Überfremdung ein und für den Erhalt der Identität der europäischen Völker“, sagte Höcke. Außerdem gebe es Überschneidungen mit der Front National „in seiner Gegnerschaft zum Freihandelsabkommen TTIP und seiner Kritik an der einseitigen Fixierung europäischer Außenpolitik auf die Vereinigten Staaten von Amerika“.

Die Front National will Schutzzölle einführen, um die französische Landwirtschaft und Industrie zu schützen. Außerdem plädiert die Front National für den Austritt Frankreichs aus der Nato, aus dem Euro und für eine Vertiefung der Kooperation mit Russland. Die Front National lehnt eine multikulturelle Gesellschaft ab, befürwortet Folter und ist für die Wiedereinführung der Todesstrafe.

Auslöser des Streits um ein Treffen war die Ankündigung von Marine Le Pen, es werde sicher zu einem Treffen mit der AfD-Vorsitzenden Frauke Petry kommen. Das erscheine ihr „evident“, hatte sie der Zeitung „Le Figaro“ gesagt. In der AfD-Führung hatte Le Pens Aussage für Aufregung gesorgt, berichtete die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.

Co-Parteichef Volkswirtschaftsprofessor Jörg Meuthen (54) aus Baden-Württemberg hat nach eigenen Aussagen „massive Vorbehalte“ gegenüber der Front National.

Für Beatrix von Storch ist die Front National zu links

Auch AfD-Vize Beatrix von Storch (44) aus Berlin lehnt eine enge Kooperation mit der Front National ab, da jene in ihrer Wirtschaftspolitik sozialistisch sei. Beatrix von Storch hält die Front National für „eine wirtschafts- und gesellschaftspolitisch sehr linke Partei“. Die Front National, die seit 2012 mit 2 Sitzen im französischen Parlament vertreten ist, will die Banken, Rüstungsindustrie und andere Industrie nationalisieren, um Klassenwidersprüche national sozial zu überwinden.

Aber was von Storch bei der Front National als links ablehnt, gefällt ausgerechnet dem ganz rechten AfD-Flügel. Hier fordert der Thüringer Fraktionschef Björn Höcke eine forcierte Sozialpolitik im Dienste nationaler Identität nach dem Motto: Geld für Deutsche statt für Ausländer. Das Motto der Front National lautet: Franzosen zuerst.

Petry selbst, so erfuhr die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung aus dem Bundesvorstand, habe klargemacht, dass sie kein Treffen mit Le Pen geplant habe. Ihr Lebensgefährte, der AfD-Landesvorsitzende von Nordrhein-Westfalen und Europaabgeordnete Marcus Pretzell (42), allerdings, will sich im Europaparlament der von der Front National dominierten Fraktion anschließen.

„Selbstverständlich habe ich mich im Vorfeld meines Fraktionseintritts mit Marine Le Pen unterhalten“, sagte Pretzell der WELT. Solche Gespräche nicht zu führen, ergänzt Pretzell, „wäre fahrlässig gewesen“. Denn wenn man im EU-Parlament nebeneinandersitzen werde, „muss man sich miteinander unterhalten“. In Zukunft werde er mit Le Pen „sicher eine ganze Reihe persönlicher Gespräche führen“.

Pretzell kann sich dabei auf einen offiziellen Beschluss stützen. Am 1. Mai 2016 erhielt er auf dem AfD-Parteitag in Stuttgart mit großer Mehrheit die Zustimmung für den Fraktionseintritt. Zuvor hatte die AfD-Spitze um Pretzells Lebensgefährtin Frauke Petry in einem Brief an die Mitglieder den Willen bekundet, mit anderen europäischen Rechtspopulisten ein Bündnis von EU-kritischen Parteien auch formell zu schmieden.

Comments

comments

TEILEN

7 KOMMENTARE

  1. generell bin ich ja geneigt nach der landtagswahl in hessen auch bei der bundestagswahl afd zu wählen (ehem. cdu wähler) .

    aber diese jämmerliche,peinliche, völkische figur von höcke muss erst mal´weg!

    der passt eher zur dumm asozialen npd und schadet eindeutig nur der afd.

    ja,ja …… jetzt kommen wieder die braunen kammeraden und kammeradinnen und nehmen ihren führer höcke in schutz. 🙂

    spart es euch 😉

Comments are closed.