Strausberg: Todes-Schleuser kam selbst als Flüchtling – Festnahme

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Gestern nahmen die GSG9 und die neue Anti-Terror-Einheit BFE+ in Strausberg bei Berlin einen Schleuser fest, der für den Tod von 5 Menschen verantwortlich ist und un selbst als syrischer Flüchtling nach Deutschland kam. (Foto: Bundespolizei)
Gestern nahmen die GSG9 und die neue Anti-Terror-Einheit BFE+ in Strausberg bei Berlin einen Schleuser fest, der für den Tod von 5 Menschen verantwortlich ist und nun selbst als syrischer Flüchtling nach Deutschland kam. (Foto: Bundespolizei)

Ermittler der Bundespolizei haben in den Morgenstunden des 22. Dezember 2015 in Strausberg im Landkreis Märkisch-Oderland (Brandenburg) eine Wohnung durchsucht und dabei einen tatverdächtigen Schleuser festgenommen. Weil es Hinweise auf eine mögliche schwere Bewaffnung des Tatverdächtigen gegeben hatte, waren auch Angehörige der GSG 9 und der neuen BFE+ der Bundespolizei an dem Einsatz beteiligt. Es konnten umfangreiche Beweismittel sichergestellt werden.

Der Syrer (37) hat fünf Menschen in den Tod geschleust. (Festnahmefoto: Bundespolizei)
Der Syrer (37) hat fünf Menschen in den Tod geschleust. (Festnahmefoto: Bundespolizei)

Dem 37jährigen syrischen Staatsangehörigen Ahmed K. wird vorgeworfen, bei einer Schleusung im April 2015 für den Tod mehrerer Personen verantwortlich gewesen zu sein.

Bei der Überfahrt von der Türkei nach Griechenland waren demnach fünf Personen ums Leben gekommen, als das Boot gekentert ist. Dem Syrer wird vorgeworfen, das mit zehn Landsleuten völlig überfüllte Boot trotz widriger Wetterbedingungen auf die gefährliche Überfahrt geschickt zu haben.

Aufgrund der Gefahrenprognose vollstreckten Angehörige der GSG 9 der Bundespolizei den Haftbefehl gegen ihn. Unterstützt wurden die Spezialkräfte dabei durch Angehörige der in der letzten Woche indienstgestellten BFE+. Der Tatverdächtige wurde einem Untersuchungshaftrichter vorgeführt.

Die Ermittlungen erfolgen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) und werden durch die Bundespolizei seit September 2015 geführt. Durch umfangreiche Untersuchungen im Umfeld der Überlebenden und Hinterbliebenen konnte der Tatverdacht gegen den 37jährigen Syrer erhärtet werden.

Der Schleuser (37) hatte sich als Flüchtling in einem Neubaublock in Strausberg im Landkreis Märksich-Oderland bei Berlin einquartiert. (Festnahmefoto: Bundespolizei)
Der Schleuser (37) hatte sich als Flüchtling in einem Neubaublock in Strausberg im Landkreis Märksich-Oderland bei Berlin einquartiert. (Festnahmefoto: Bundespolizei)

Bei der Durchsuchung in Strausberg stellten die eingesetzten Ermittler diverse Datenträger, Computer beziehungsweise Laptops, Mobiltelefone sowie verschiedene verfahrensrelevante Unterlagen sicher. An den Einsatzmaßnahmen waren 52 Bundespolizisten beteiligt. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Nach Angaben eines Sprechers der Bundespolizei lebte der Familienvater seit August dieses Jahres in Strausberg und hatte den Status eines Asylbewerbers.

Der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dr. Dieter Romann, dazu: „All dies zeigt erneut die menschenverachtende Dimension des Schleuserunwesens. Hier geht es nicht um Fluchthilfe, sondern ums Kassemachen. Ich bedanke mich bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder), der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Berlin sowie bei allen eingesetzten Kolleginnen und Kollegen. Insbesondere freue ich mich auch mit Blick auf den Einsatz der neuaufgestellten BFE+ über dessen erfolgreichen Verlauf.“

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