Schwarzer Freitag: Brexit führt zu Panik an den Börsen

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Der Dax reagierte mit heftigen Kurseinbrüchen auf das Brexit-Votum. Der Aktiencrash breitete sich auch auf andere Börsen der Welt aus. (Bild „Deutsche Börse_8325“ von „Bankenverband - Bundesvorstand deutscher Banken“ via flickr.com. Lizenz: Creative Commons 2.0)
Der Dax reagierte mit heftigen Kurseinbrüchen auf das Brexit-Votum. Der Aktiencrash breitete sich auch auf andere Börsen der Welt aus. (Bild „Deutsche Börse_8325“ von „Bankenverband – Bundesvorstand deutscher Banken“ via flickr.com. Lizenz: Creative Commons 2.0)

Die Briten haben am Donnerstag mehrheitlich für einen EU-Austritt gestimmt. Das Brexit-Votum sorgt an den internationalen Börsen für massive Kurseinbrüche. Innerhalb kürzester Zeit wurden weltweit mehr als fünf Billionen Dollar an Börsenwerten vernichtet. Der Deutsche Aktienindex (Dax) stürzte zwischenzeitlich um mehr als 1.000 Punkte ab und verzeichnete einen Stand von 9.233,48 Punkten. Das entspricht einem Verlust von zehn Prozent. Es war der größte Kurseinbruch seit dem Ausbruch der letzten großen Finanzkrise im Jahr 2008.

Nach Brexit: Börsen brechen massiv ein

Im Laufe des Tages verringerten sich die Verluste des deutschen Leitindex noch auf 9.545 Punkte und ein Tagesminus 6,9 Prozent. Über die Hälfte der Dax-Werte verzeichnete einen zweistelligen Kursverlust, wie Spiegel Online berichtet. Die Aktie der Deutschen Bank verlor zu Handelsbeginn 16 Prozent, die Commerzbank-Aktie sogar 17 Prozent. Auch die Wertpapiere des Versicherungskonzern Allianz AG brachen um 13 Prozent ein. Außerdem hatten die Aktien der exportorientierten deutschen Autobauer und der in Großbritannien engagierten Energiekonzerne wie RWE und e.on mit heftigen Kurseinbrüchen zu kämpfen.

Allein im Dax habe sich dadurch eine Marktkapitalisierung von 95 Milliarden Euro in Luft aufgelöst, schätzen Börsenexperten. Der Chef der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Jürgen Kurz, rät Anlegern trotz der vorherrschenden Panik an den Finanzmärkten zur Besonnenheit. Er rechne zwar in den nächsten Tagen auch weiterhin mit „mittleren Börsenbeben“, sagte Kurz gegenüber Spiegel Online, doch langfristig dürften die Folgen des Brexit für die Anleger gering ausfallen.

Kurssturz erfasst weltweite Börsen

Besonders düster sah es nach dem Referendum an der Londoner Börse aus. Der Leitindex FTSE-100 verzeichnete den größten Kurseinbruch seit der Finanzkrise 2008. Am härtesten traf es dabei die britischen Großbanken Barclays, Royal Bank of Scotland und Lloyds, die zwischenzeitlich um mehr als 30 Prozent abstürzten. Die britische Notenbank, die Bank of England (BoE), kündigte umgehend an, die britischen Finanzmärkte notfalls auch mit der Druckerpresse zu stabilisieren. Die Zentralbank stehe bereit, um ein Funktionieren der Märkte zu garantieren, sagte BoE-Chef Mark Carney.

Die Notenbank habe zurzeit 250 Milliarden Pfund für diesen Zweck zur Verfügung und könne notfalls noch größere Summen in Fremdwährungen bereitstellen. Für die Briten bedeutet das Brexit-Votum darüber hinaus eine Verteuerung der Lebenskosten. Das Britische Pfund sackte ab und erreichte in der Nacht sein 30-Jahres-Tief. Das Pfund fiel um 10 Cent auf 1,24 Euro. Die Bürger Großbritanniens werden künftig für den Zugang zum größten Binnenmarkt der Welt drauf zahlen müssen.

Das Börsenbeben erfasste fast alle Handelsplätze der Welt. Der EuroStoxx50, der Leitindex für die Eurozone, reagierte mit heftigen Kurseinbrüchen auf das Brexit-Votum. Der Index verlor neun Prozent. Die japanische Börse in Tokio verlor acht Prozent. Die Börsen im australischen Sidney und im südkoreanischen Seoul verloren drei Prozent, die Börse in Hongkong verlor zeitweise über fünf Prozent. Auch die Wall-Street-Börse wird etwa vier Prozent niedriger erwartet. Einziger Gewinner der Brexit-Abstimmung ist das Krisenmetall Gold. Der Goldpreis legt um mehr als fünf Prozent zu und bescherte dem Edelmetall den höchsten Stand seit August 2014.

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13 KOMMENTARE

  1. nee Leute, ein Teil der Blase ist endlich geplatzt — es wird noch weiter runter gehen, mit FunnyMoney kann man keine Wertschöpfung abbilden, die Realität holt einen immer ein…..:-)

  2. Vor allem Junker und sein enges Umfeld muss jetzt schnelltens abtreten. Auch wenn Merkel es „gelassen“ sieht, ein UMDENKEN muss zur Pflicht werden. Wirtschaftliche Zusammenarbeit ist Okay, jedoch politische Bevormundung geht gar nicht. Somit disqualifiziert sich die EU selbst.

  3. Kohl hat damals schon gesagt, „hätten wir die Deutschen abstimmen lassen, hätten wir den Euro nie bekommen.“
    Seit Einführung des Euros gab es für die Deutschen massive Preissteigerungen, gefolgt von den Lohnsenkungen durch die Agenda von Grünen und SPD, fortgeführt von CDU und Co. Jedes Jahr rutschen immer mehr Deutsche unter die Armutsgrenze, während 248.000 deutsche obdachlos sind. Viele Rentner gehen schon heute Flaschenpfand sammeln und im Jahre 2030 werden die Hälfte der Rentner weniger als Hartz IV bekommen. Zur gleichen Zeit werden Milliarden aus Deutschland in die EU oder Türkei gepumpt. Und jetzt sind die Deutschen laut „Umfragen“ angeblich so geil auf die EU-Diktatur wie nie zuvor und zur Krönung wird jeder EU-Kritiker als rechter Populist kritisiert. Dieses verlogene System der EU-Diktatur wird sehr bald zusammenbrechen!

  4. Ich hoffe auch alles bald ein Ende hat. Aber vorher liest der Staatsschutz erst mal unsere Mails. Und dann sind wir die Verbrecher. Dann sehen wir uns im Knast. Als Volks Gefahr.

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