Russland prüft Verlegung von Raketen nach Königsberg

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Russland könnte als Reaktion auf die Nato-Aktivitäten in Osteuropa Iskander-Raketen mit einer Reichweite von 400 Kilometern in Königsberg direkt an der Grenze zu Polen stationieren. Die Geschosse könnten Warschau treffen.

iskander-rakete königsberg
Bilder des russischen Verteidigungsministeriums zeigen den Teststart einer mobilen Iskander-Rakete. Sie ist mit Tarnkappen-Technik ausgestattet und kann bei Bedarf nukleare Sprengköpfe tragen. (Screenshot)

Als Reaktion auf die anhaltenden Nato-Aktivitäten in Osteuropa erwägt Russland eine Verlegung von Iskander-Kurzstreckenraketen nach Königsberg. Die Geschosse haben eine Reichweite von mehr als 400 Kilometern. Sie könnten von Königsberg aus die polnische Hauptstadt Warschau erreichen.

„Wir haben keine Einschränkungen bei der Verlegung dieser Systeme“, sagte Russlands Nato-Botschafter Alexander Gruschko am Donnerstag. Moskau werde die Lage prüfen und eine „effektive, zuverlässige und preiswerte“ Lösung finden, zitiert ihn die Welt.

Iskander-Raketen nach Königsberg?

Bereits am Mittwoch hatte Russland angekündigt, dass es 10.000 Soldaten an seine Westgrenze verlegen wird. Die russische Führung hatte in den vergangenen Jahren wiederholt damit gedroht, Raketen in der russischen Exklave Kaliningrad zu stationieren.

Wegen ihrer Tarnkappentechnik kann die Iskander-Rakete von den gegnerischen Radaren nicht geortet werden. Die mobile Iskander-Rakete ist innerhalb von 20 Minuten einsatzbereit. Sie kann bei Bedarf auch nukleare Sprengköpfe tragen.

Die Ostseeregion Kaliningrad um die gleichnamige Stadt (ehemals Königsberg) grenzt mit Polen im Süden und Litauen im Osten gleich an zwei Staaten, die sowohl in der Nato als auch in der EU Mitglieder sind.

Die Nato will auf ihrem Gipfel in Warschau am 8. und 9. Juli über die Entsendung von je einem zusätzlichen Bataillon in vier Nachbarländer Russlands entscheiden. Dies sind Polen, Litauen, Estland und Lettland. Deutschland will sich an der Truppenentsendung beteiligen.

Russlands Nato-Botschafter Alexander Gruschko schloss ein neues Treffen des Nato-Russland-Rates nach dem Gipfel nicht aus. Vor einer Woche noch hatte die russische Regierung eine Einladung der Nato zu einem solchen Treffen noch abgelehnt.

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9 KOMMENTARE

  1. Wer wind säht wird Sturm ernten. Unsere Politiker sollten sich mal den Artikel 26 vom GG genau durchlesen, besonders den letzten Satz vom ersten Abschnitt.

    Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
    Art 26

    (1) Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.
    (2) Zur Kriegführung bestimmte Waffen dürfen nur mit Genehmigung der Bundesregierung hergestellt, befördert und in Verkehr gebracht werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.

  2. In den 80ern haette ich JEDEM in die Fresse getreten der behauptet haette, dass ich 30 Jahre spaeter russische Panzer sogar in BERLIN begruessen wuerde!

    Es ist hoechst deprimierend, feststellen zu muessen, dass Koenigsberg (und Nord-Ostpreussen) in russischer Hand ein besseres Los beschieden ist, als jedem „Bundesland“ unter BRD-Fuehrung.

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