Neukölln will härter gegen Jugendkriminalität vorgehen

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Mehr als 80 Prozent der jugendlichen Kriminellen in Neukölln stammen aus arabischen oder türkischen Familien. (Foto: flickr/<a href="https://www.flickr.com/photos/alper/3160795547/in/photolist-5PiUoX-6PtsJN-eNwJHd-6PpqPD-6Pp9rH-6PpoVc-8znzNS-c5aZP7-6PtghC-6PtgPq-6Pp8P6-8zS5zJ-8zNUCP-6PtzV3-8znzxU-iczfyN-eNxrT3-8zNV7Z-8zNVjr-nPpTkw-kmgr2-kmgqY-qgK9Hf-kmgqZ-8zNX86-8zS4NA-nK335x-8zjhBv-8zjfY2-eNxdyh-eNkF2H-2m7ubG-f3Hg3R-eNxc7m-8znrhm-8zNUVe-8znoMf-EQM9xd-8rzfkd-nsQTaH-aRtaA-nx5CAo-8znrQs-8zS32b-a1uff6-fJthsz-8zjhn4-7QjBzs-8zjijT-icA1ek" target="_blank">Alper Çuğun</a>)
Mehr als 80 Prozent der jugendlichen Kriminellen in Neukölln stammen aus arabischen oder türkischen Familien. (Foto: flickr/Alper Çuğun)

Berlins Problembezirk Neukölln will künftig härter gegen jugendliche Intensivtäter vorgehen. Die Polizei zählt derzeit in Neukölln rund 100 Intensivtäter bei Gewaltverbrechen, darunter 60 minderjährige Wiederholungstäter. Hinzu kommen elf weitere Kinder und Jugendliche, die auf der Schwelle zum Intensivtäter stehen, so die Behörden. Mehr als 80 Prozent der jugendlichen Kriminellen im Bezirk stammen aus Familien mit türkischer oder arabischer Herkunft. Das „Neuköllner Modell“ – ein Konzept, das auf die verstorbene Jugendrichterin Kirsten Heisig zurückgeht – soll nun wieder aufgenommen werden. Es sieht die schnelle Aburteilung jugendlicher Intensivtäter vor und setzt auf eine engere Zusammenarbeit von Behörden und Eltern.

Neukölln will Jugendkriminalität eindämmen

Am Mittwoch stellte Neuköllns Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU) das neue Konzept zur Bekämpfung der Kinder- und Jugendkriminalität in seinem Bezirk vor, berichtet die Berliner Zeitung. Es zielt auf Jungen und Mädchen im Alter zwischen zehn und 17 Jahren ab. Das Konzept sieht vor, dass Jugendamt, Staatsanwälte, Polizisten, Lehrer und auch Eltern eng zusammenarbeiten, um die Jugendlichen vor der schiefen Bahn zu bewahren. Im Jugendamt soll dafür eine Arbeitsgruppe Kinder- und Jugendkriminalität mit zunächst drei Mitarbeitern geschaffen werden. Der Bezirk stellt dafür 150.000 Euro zur Verfügung.

Die neuen Mitarbeiter der Behörde müssen über Erfahrung im Umgang mit den arabischen Familienclans verfügen. Es gebe entsprechende Leute mit gutem Ruf in der arabisch- und türkischen Gemeinde. „Diese müssen auf Augenhöhe mit dem Clanchef oder dem Familienoberhaupt reden und deutlich machen: so geht es nicht weiter“, zitiert der rbb den CDU-Stadtrat Liecke. „Es ist unrealistisch, da einen normalen Sozialarbeiter hinzuschicken. Das Geld können wir uns sparen. Da setze ich lieber auf diese Mitarbeiter.“

„Wir werden nun regelmäßig und penetrant in die Familien gehen, Druck ausüben und vor allem die Eltern in die Pflicht nehmen“, so der CDU-Stadtrat Liecke. Falls nötig, würden die Behörden dabei von Polizeikräften begleitet. „Wir müssen zeigen, dass der Staat sich nicht alles gefallen lässt.“ Darüber hinaus soll die Staatsanwaltschaft intensiv in die Bekämpfung der Jugendkriminalität eingebunden werden. Derzeit nehmen zwei Staatsanwälte zwei mal wöchentlich an Sitzungen der Neuköllner Jugendrichter teil. „Im Monat bekommt jeder von uns etwas 100 neue Verfahren auf den Tisch“, zitiert die Berliner Zeitung Staatsanwalt Thomas Schulz-Spirohn.

Der mysteriöse Tod der Richterin Kirsten Heisig

Die verstorbene Familienrichterin Kirsten Heisig gilt als Begründerin des sogenannten „Neuköllner Modells“. Heisig forderte, jugendlicher Straftäter schnell abzuurteilen. So wollte sie die Strafe mit der Tat in einen für die Jugendlichen erkennbaren Zusammenhang bringen und verhindern, dass sie zu Schwellentätern werden. Die Familienrichterin stand kurz davor, ihre Erlebnisse in Berlins Problembezirk zu veröffentlichen. „Das Ende der Geduld: Konsequent gegen jugendliche Gewalttäter“ heißt das Buch, das vier Wochen nach ihrem Tod erschien.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich Kirsten Heisig unmittelbar nach ihrem Verschwinden am Abend des 28. Juni 2010 selbst umgebracht hat. Überzeugende Beweise und Argumente für diese Theorie liefert die Staatsanwaltschaft jedoch nicht. An der Selbstmord-Theorie gibt es auch berechtigte Zweifel, wie Gerhard Wisnewski vom Kopp-Verlag ausführlich darlegt. Ihre Leiche wurde erst nach fünf Tagen in einem Waldstück bei Heiligensee entdeckt. Die Behörden schweigen jedoch zu den genauen Umständen. Heisig hinterließ ihren beiden Töchtern keinen Abschiedsbrief.

Neuköllner Modell ist Kirsten Heisigs Erbe

Als Richterin verschaffte sich Heisig besonders aufgrund ihres harten Vorgehens gegen Intensivtäter aus arabischen Großfamilien bundesweit viel Gehör, machte sich so aber auch viele Feinde. Heisig sprach öffentlich an, was in Berlin ohnehin jeder wusste: Die meisten Drogendelikte werden von Jugendlichen aus arabischen Großfamilien begangen. Von der linken Presse wurde sie posthum in die Nazi-Ecke gestellt, da sie „rassische Kriterien“ propagiere. Nach dem Tod der Familienrichterin versandete das „Neuköllner Modell“ im zuständigen Jugendamt und geriet so lange in Vergessenheit.

Die Folgen bekommt Berlin nun zu spüren. Inzwischen musste auch Justizsenator Thomas Heilmann einräumen, dass arabische Clans der Justiz auf der Nase herumtanzen. Sie würden weite Teile Berlins kontrollieren und blieben dabei von den Behörden weitestgehend unbehelligt. Doch damit soll nun Schluss sein, betonen die Behörden. Und ein entscheidender Schritt ist die Bekämpfung der Jugendkriminalität. Innensenator Frank Henkel begrüßte das Konzept. „Wenn junge Menschen die Konsequenzen ihres Handelns nicht schnell erfahren, dann lernen sie es nie.“ Der Plan zeige zudem, „dass wir junge Menschen nicht aufgeben wollen“.

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  1. Da haben doch die Lichtgestalten der Politik doch Beschlossen das bei einem Strafmaß bei Bewährung auch Abgeschoben werden kann, auch die deutsche Staatsangehörigkeit kann entzogen werden. Also ist der Rahmen gesteckt wenn die herzallerliebsten Neubürger sich über diesen Rahmen hinaus bewegen ist die einzige Alternative ABSCHIEBUNG. Alles andere ist dann nichtmehr Akzeptabel für einen normal denkenden Bürger. Das Maarsmännchen hat ja in diesem Zusammenhang explizit von Ausländer gesprochen und nicht von Asylanten. Ich habe keine Lust mehr darauf das diese Täter lachend aus dem Gericht kommen und selbstverständlich so weiter machen wie bisher. Da können die sich doch dann in ihrer Heimat verlustieren und ihrem so bereichernden Hobbys nachgehen. Auch sollte man mal darüber Nachdenken das zukünftige Opfer Richtern in Regress nehmen können wenn sie bei nicht erfolgten Abschiebung geschädigt werden.

  2. „Das der Geduld“ und dann wieder ein „Selbstmord“. Als wenn sich diese gewachsenen Clanstrukturen die Butter vom Brot nehmen lassen würden. So wie die Miris in Bremen. Die führen sich vor Gericht auf und keiner hält sie auf. Schreien dazwischen, lachen die Richter/innen aus, beenden einfach die Verhandlungen. Kann man gut in YouTube sehen. Und es passiert nix. Haben da Einige Angst?????

  3. Na die haben jetzt ganz doll Angst. Grossclans angreifen ist ungesund. Das will auch keiner so wirklich. Die sind scgon lange voll integriert und überstehen so diverse Generationen.

  4. Es ist unglaublich in welcher Geschwindigkeit diese Stadt im allgemeinen und der Bezirk Neukölln im speziellen reagiert. Dieses Problem ist nicht nur seit langem bekannt, das jetzt angestrebte vorgehen hätte schon vor Jahren aggressiv umgesetzt werden müssen. ich bin mir nicht sicher, ob diesen reaktionsschwachen Elementen aus den Rathäusern schon bekannt ist, dass die Erde keine Scheibe ist.

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