Liebe zum Bargeld, Interesse an FinTech-Produkten

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Das digitale Bezahlen kommt hierzulande noch immer kaum voran. Denn die Deutschen lieben das Bargeld mehr als andere Völker. Doch gleichzeitig wächst auch ihr Interesse im Hinblick auf FinTech-Produkte wie Banken-Apps.

Deutschle lieben Bargeld und interessieren sich für FinTech-Produkte
Beim Bezahlen offline kann das Handy die Deutschen bisher nicht überzeugen. Doch etwa beim Banking haben Fintech-Apps ihren Platz gefunden.

Laut einer aktuellen Studie von KPMG haben Wagnis-Investoren im vergangenen Jahr insgesamt 13,6 Milliarden Dollar in 840 Projekte im Bereich der Finanztechnologie gesteckt, davon 376 Millionen Dollar in Deutschland. Nie zuvor ist so viel Wagnis-Kapital in den FinTech-Sektor geflossen.

Zudem zeigt eine gerade veröffentlichte Umfrage von Blumberg Capital, dass FinTech-Produkte bei den Kunden weiter an Akzeptanz gewonnen haben. Zwar ist Bargeld weiterhin das beliebteste Zahlungsmittel.

Etwa 75 Prozent der deutschen Erwachsenen zahlen mindestens einmal pro Woche bar. In anderen Staaten sind es deutlich weniger: Großbritannien – 64 Prozent, USA – 58 Prozent, Frankreich – 48 Prozent, Israel 47 – Prozent.

Doch gleichzeitig nimmt auch in Deutschland das Interesse an FinTech-Produkten weiter zu. So nutzen hierzulande 28 Prozent der Erwachsenen mindestens einmal pro Monat eine mobile Banken-App, etwa um ihren Kontostand zu prüfen oder um Überweisungen durchzuführen.

„Diese Umfrage zeigt für FinTech-Unternehmen riesige Möglichkeiten zum Wachsen und Skalieren, da mehr Konsumente die Vorteile von FinTech entdecken und sich daran gewöhnen, Bargeld und Checks hinter sich zu lassen“, sagt Blumberg-Capital-Gründer David Blumberg.

Die Verbreitung neuer FinTech-Produkte werde sich weiter beschleunigen, da größere Banken und Finanzinstitute sich mit den frühen FinTech-Unternehmen zusammentun werden, um neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen.

„Auch bei ihren Finanzen wollen die Kunden von heute, wo dies sinnvoll ist, die Vorteile der Computer-Technologie nutzen“, sagt Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandsvorsitzender der JDC Group. Als einer der ersten hierzulande trieb er die technologische Aufrüstung in der Finanzvermittlung voran und gehört heute zu den Großen der Branche.

Seiner Ansicht nach wird FinTech Stück für Stück die gesamte Finanzbranche umkrempeln. „Es entsteht eine ganze Reihe innovativer Produkte, welche die Kunden ganz individuell dort abholen werden, wo die Banken sie nicht mehr ausreichend bedienen“, so Dr. Sebastian Grabmaier.

Überraschenderweise zeigten die FinTech-Nutzer in der Umfrage von Blumberg Capital nur wenige Sorgen im Hinblick auf die Cyber-Sicherheit. Dies überrascht, wenn man bedenkt, dass allein im Jahr 2015 mehr als 13 Millionen Amerikaner im Internet bestohlen wurden.

Das überraschend starke Vertrauen der Konsumenten könnte ein Indiz dafür sein, dass die Kunden sich heute besser über die möglichen Risiken informieren und die FinTech-Unternehmen sie im Hinblick auf Sicherheitsmaßnahmen besser informieren und unterstützen.

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