Deutsch-Libanese soll als „Chef der Bülowstraße“ Standmieten erpresst haben

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Jeden Samstag mussten die jungen Frauen vom Straßenstrich in der Schöneberger Bülowstraße 120 Euro Standmiete für den selbsternannten Chef der Bülowstraße Mohamad A. (46) aus Neukölln zahlen (Foto: Youtube)
Jeden Samstag mussten die jungen Frauen vom Straßenstrich in der Schöneberger Bülowstraße 120 Euro Standmiete für den selbsternannten Chef der Bülowstraße Mohamad A. (46) aus Neukölln zahlen (Foto: Youtube)

In Berlin gibt es für Prostitution keinen Sperrbezirk. Prostitution ist an jeder Ecke, vor jeder Haustür erlaubt. Besonders junge Frauen aus Osteuropa bieten ihre Körper an einer der ältesten Straßenstriche Berlins in Schöneberg an. Ihre Cousins hätten sie hergeschafft und passen auf sie auf, sagten einige beim Besuch der Zwölf-Apostel-Backsteinkirche dem Pfarrer. In der Bülowstraße in Berlin Schöneberg und parallel in der Kurfürstenstraße in Tiergarten schaffen täglich um die 300 Frauen an. Der Verkehr wird gleich vor Ort im Park oder im Auto des Freiers vollzogen.

Obwohl die Bülowstraße und ihre Bordsteige öffentliches Land sind und aus Steuergeldern bezahlt wurden, soll sich der aus dem Rotlichtmilieu polizeibekannte Deutsch-Libanese Mohamad A. (46) aus Neukölln, Mitglied einer etwa 50köpfigen Großfamilie, zum „Chef der Bülowstraße“ erhoben haben. Über seine beiden mutmaßlichen Geldeintreiber  den Deutsch-Libanesen Mohamad M. (36) und den Aserbaidschaner Mirza P. (42) soll der gelernte Hotelmanager Mohamad A. von den Straßen-Huren jeden Samstag 120 Euro erpresst haben. Sie oder deren Zuhälter hätten das Geld in einem bekannten Rotlicht-Cafe abgeben müssen.

Dabei soll eine „milieuspezifische Drohkulisse“ aufgebaut worden sein. Zuhälter und Prostituierte aus Osteuropa hätten Angst gehabt, vom lukrativen Straßenstrich vertrieben zu werden, wenn sie nicht zahlten.

Von September 2014 bis November 2015 soll das Trio auf diese Art 20.000 Euro „räuberisch erpresst“ haben, wie es in der Anklage der Berliner Staatsanwaltschaft heißt. Ein vierter Mann, Alexendru B. (24), soll bei der Straftat, für die das Strafgesetzbuch bis zu 5 Jahre Haft vorsieht, Beihilfe geleistet haben.

Am 17. Dezember 2015 wurden laut Staatsanwaltschaft in den frühen Morgenstunden auf richterlichen Beschluss insgesamt 13 Objekte in Berlin und eines in Brandenburg durchsucht. Neben den Meldeadressen und Wohnungen der Verdächtigen waren nach B.Z.-Informationen auch das Bordell Cleopatra in der Tempelhofer Ullsteinstraße sowie das Café Bülow in Schöneberg Ziel der Ermittler. In dem als Szene-Treffpunkt bekannten Lokal trafen die Beamten die drei Haupt-Verdächtigen an und nahmen sie fest.

Laut Ermittlern soll das Geld, welches die Verdächtigen von den Prostituierten in der Bülowstraße erpresst haben sollen, in das Tempelhofer Bordell investiert worden sein. An dem Puff soll Mohamad A. beteiligt sein.

Gestern begann gegen alle vier Männer vor der Strafkammer 2 des Landgerichts Berlin im Saal 820 der Prozess. Mohamad A. (in Basecape, Totenkopf-T-Shirt und schwarzer Lederjacke) gab an, er wolle erst aussagen, wenn er alle Telefonmitschnitte gelesen habe. Drei Monate lang war sein Handy abgehört worden, bevor die Beamten zugriffen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Quartett folgendes vor:

„Die Angeklagten Mohamad A., Mohamad M. und Mirza P. sollen zwischen September 2014 und November 2015 in bis zu 16 Fällen Prostituierte gewerbsmäßig erpresst haben – zum Teil unter Anwendung von Drohungen mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben. Der Angeklagte Alexandru B. soll in einem Fall Beihilfe geleistet haben. Als ‚Chef der Straße‘ habe der Angeklagte Mohamad A. von den in seinem Einflussbereich tätigen Prostituierten auf der Bülowstraße in Berlin-Schöneberg ein wöchentliches ‚Standgeld‘ in Höhe von 120 Euro eingetrieben beziehungsweise durch die Angeklagten Mohamad M. und Mirza P. eintreiben lassen. Die meist sprachunkundigen, auf die Einnahmen angewiesenen Frauen bzw. deren Zuhälter hätten die ‚Standgelder‘ nur gezahlt, weil sie andernfalls eine Vertreibung vom Straßenstrich, zum Teil sogar unter Anwendung von Gewalt, fürchteten. Die Angeklagten hätten eine entsprechende milieuspezifische Drohkulisse aufgebaut beziehungsweise  ausgenutzt.“

Der Prozess wird laut Plan am Montag, dem 18. Juli 2016, um 9 Uhr im Saal 820 fortgesetzt. Das Urteil wird für den 17. November 2016 erwartet. Zwei Tage vor Beginn der Hauptverhandlung kam der mutmaßliche Boss der räuberischen Erpresserbande Mohamad A. aus der Untersuchungshaft frei. Seine „sozialen Verhältnisse“ seien „gefestigt“ lautete die richterliche Begründung.

Im Oktober 2007 stand der damals 37jährige Mohamad A. schon mal vor Gericht – wegen einer lebensgefährlichen Messerattacke im September 2006.

In diesem Zusammenhang gab es einen brisanten Tipp an den Tagesspiegel: Mohamad A. soll V-Mann der Berliner Polizei sein.

Eine offizielle Bestätigung, dass Mohamed A. beim Landeskriminalamt als V-Mann geführt werde, gab es allerdings nicht.

Der etwa 50 Personen umfassende Clan A. steht seit Jahren im Fokus der Ermittler, schrieb der Tagesspiegel schon vor neun Jahren. Im Oktober 2001 hatte die Polizei bundesweit bei der Familie A. eine Großrazzia gestartet – die erste überhaupt, die sich gezielt gegen eine Familie richtete. Dabei waren 27 Mitglieder der aus dem Nahen Osten stammenden Familie überprüft und zwei verhaftet worden, darunter Faysal A. Bei ihnen waren zahlreiche Waffen, darunter eine Pumpgun, zwei Pistolen, ein Schießkugelschreiber und 1000 Schuss scharfe Munition gefunden worden. Kurz nach der Razzia war beim Tagesspiegel ein anonymes Schreiben eingegangen, dass die Polizei mit Faysal A. den Falschen verhaftet habe. „Kopf“ des kriminellen Clans sei Mohamed. Und dieser – so hieß es in dem Schreiben – sei „V-Mann der Berliner Polizei“. Auch nach Angaben des Magazins „Focus“ soll A. seit Jahren und auch zum Zeitpunkt der Messerattacke V-Mann gewesen sein. Mohamed A. soll 2006 nur deshalb mit einer dreimonatigen Bewährungsstrafe davongekommen sein, weil er V-Mann sei, behauptet Focus. In dem Prozess wurde ihm vorgeworfen, er habe 1999 in Schöneberg ein Kilo Kokain kaufen wollen.

In Haft kam A. erst viel später. Nachdem A. im September 2006 in einer Rotlichtbar in Charlottenburg mehrere Kontrahenten angegriffen hatte, war er im Januar 2007 bei einer zweiten Razzia festgenommen worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll Mohamed A. einen Mann durch einen Messerstich in die Brust lebensgefährlich verletzt haben. Seit Januar sitzt der mittlerweile 37-Jährige in der JVA Moabit in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen führte die LKA-Abteilung für organisierte Kriminalität.

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21 KOMMENTARE

  1. Was soll’s irgendwie muss er doch, da ohne Arbeit, seine Luxusgefährte finanzieren. Und Bio-Libanesen arbeiten nicht die betrügen und bescheißen lieber. Macht auch mehr Spass und bringt mehr Kohle. Ergo: Von den Libanesen lernen heisst Kohle machen lernen. Also nicht meckern, einfach umsetzen. 😉 🙂

  2. Nochmals es gibt keine Deutsch…! Es gibt Menschen deutschen Blutes und es gibt Nichtdeutsche! Hört endlich mit diesem Political-Correctness Rotz auf!

  3. Die meisten Deutschen wollten es doch so,manche sind so dumm und merken es heute immer noch nicht, und spielen weiterhin die Handlanger von denen da oben. Deutschland schafft sich ab.

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