CDU-Frau Jenna Behrends wirft Frank Henkel Sexismus vor

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Die CDU-Politikerin Jenna Behrends wirft Frank Henkel vor, dass er sie einmal „große süße Maus“ genannt habe. Der Innensenator, die CDU und die Politik allgemein seien sexistisch. Junge Frauen hätten es schwer.

Am Freitagmorgen veröffentlichte Jenna Behrends einen Beitrag mit dem Titel „Warum ich nicht mehr über den Sexismus in meiner Partei schweigen will“. Darin wirft die 26-jährige Kommunalpolitikerin der Berliner CDU einen tief verankerten Sexismus und ein systematisches Ausgrenzen weiblicher Quereinsteiger vor.

Jenna Behrends sagt, sie sei nach ihrem Parteieintritt ständig mit Gerüchten um ihre angeblichen Affären konfrontiert worden. „Verleumdungen, Gerüchte, Sexismus“ seien in der Berliner CDU an der Tagesordnung. Als sie sich im Vertrauen an ihren Kreis- und Ortsverband wandte, habe man ihr geraten, die Umstände zu akzeptieren.

Die CDU-Politikerin berichtet, wie ein CDU-Senator auf einem Parteitag ihre Tochter mit den Worten begrüßte: „Oh, eine kleine süße Maus.“ Dann habe der Senator pausiert und die junge CDU-Politikerin angesehen mit den Worten: „Und eine große süße Maus.“ Zudem habe derselbe Senator einen Abgeordneten vor ihrer Nominierung gefragt: „Fickst du die?“

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CDU-Landeschef Frank Henkel ist verwundert über die Attacke von Frau Jenna Behrends. (Screenshot: YouTube)

Der beschuldigte Senator ist Klaus Henkel

Nach Informationen von SPON handelt es sich bei dem beschuldigten Senator um langjährigen CDU-Landeschef Frank Henkel (52). Der war in der rot-schwarzen Landesregierung Innensenator, zunächst unter Klaus Wowereit (SPD), dann unter Michael Müller (SPD). Zudem war Frank Henkel auch CDU-Spitzenkandidat bei der Berlinwahl am letzten Sonntag.

Nach den drastischen Verlusten seiner Partei will Frank Henkel den Landesvorsitz abgeben. Dem nächsten Senat wird er voraussichtlich nicht angehören. Denn der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) verhandelt derzeit über ein Bündnis mit Grünen und Linkspartei. Frank Henkel sagte zu den Vorwürfen:

„Ich bin sehr verwundert über diesen Brief, und auch ein bisschen enttäuscht über Inhalt und Stil dieses offenen Briefs. Die CDU Mitte und ich als Kreisvorsitzender haben in der Vergangenheit immer wieder auch Quereinsteigern eine Chance gegeben.“

Frau Behrends sei ein gutes Beispiel eines solchen Quereinsteigers. „Wenn sich Frau Behrends mit mir austauschen will, steht ihr meine Tür wie jedem anderen Mitglied meines Kreisverbands für ein Gespräch offen“, sagte Frank Henkel weiter. Zu den konkreten Sexismus-Vorwürfen nahm Henkel keine Stellung.

Der schnelle Aufstieg der „süßen Maus“ Jenna Behrends

Jenna Behrends sagte, Frank Henkel habe sie auf einem Kreisparteitag im Frühjahr 2016 eine „große süße Maus“ genannt. Zudem habe ihr der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion, Sven Rissmann, glaubwürdig geschildert, dass ihn Frank Henkel im Gespräch gefragt habe: „Fickst du die?“

Dem Tagesspiegel sagte Sven Rissmann nun, dass es zwar sei möglich, dass Frank Henkel ihn auf eine angebliche Affäre mit Jenna Behrends angesprochen hat. Doch an die konkrete Wortwahl könne er sich nicht mehr erinnern.

Jenna Behrends trat nach eigenen Angaben im Mai 2015 in die Berliner CDU ein und wurde daraufhin bereits im November desselben Jahres für einen Listenplatz im Bezirksparlament nominiert. Seit der Wahl am letzten Sonntag ist sie Teil der CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Mitte.

„Sexismus ist bundesweites Problem der Parteien“

„Ich habe diesen Text geschrieben, um zu zeigen, dass Sexismus in Parteien noch immer weit verbreitet ist“, sagte Jenna Behrends. Ihre persönlichen Erfahrungen seien auch kein auf die Berliner Landespolitik beschränktes Problem. Ähnliche Berichte höre sie von „Frauen aus allen Parteien, bundesweit“. Die Politik habe ein „Grundproblem mit jungen Frauen“.

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34 KOMMENTARE

  1. Wenn die Süße was in der Birne hätte, wäre Sie nicht bei der CDU.
    Lasst uns eine Lichterkette machen.
    Anschließend darf jeder seinen Namen tanzen und alles wird gut.

  2. Die wird für den Rest ihres Lebens traumatisiert sein. Die wird doch gewusst haben, als sie in die Politik ging, dass es dort nur alte notgeile Böcke gibt. Die Vergangenheit, an Hand von Kohl, Müntefering, Schröder, Lafontaine u.s.w., hat es doch gezeigt.

  3. Nur eine bescheidene Frage: tut so etwas eigentlich sehr weh, die Leere im Kopf ? Hätte er vielleicht den Begriff – *alte Ratte* wählen sollen ? Aber so ist das nicht nur in der Politik, wer nichts aufzuweisen hat, hat aber das Recht sich in der Öffentlichkeit zu blamieren. Sie werden es im Leben immer schwer haben, wenn Sie glauben anderen Menschen etwas anzulasten.

  4. Ach gottchen, jetzt wo die CDU nicht mehr mitregieren darf hat sie ein Problem. In dem Alter hab ich schon gearbeitet und auf ehrliche Weise Geld verdient. Sie hat wohl gehofft mit spätestens 25 in Rente gehen zu können.

  5. Bei den Kommentaren unter solchen Artikeln kann man den Glauben bekommen, dass echt jede Hoffnung auf Anstand und Sachlichkeit verloren gegangen ist. Das einzige, woran ich mich klammere ist, dass halt nur die Idioten Kommentare verfassen und alle die noch logisch, objektiv und unvoreingenommen denken können sich das gar nicht mehr antun…

  6. Nun ja, sie als süße CDU-Maus zu bezeichnen ist auch schon höchst grenzwertig…. Ich finde, sie ist ein Mensch, eine Frau. Und das Wort „süß“ hat auf der Arbeit nichts zu suchen. Und allein diese Überschrift zu nehmen ist auch selten dämlich….

  7. Ohje… Da stehen sie wieder Wut schäumend auf der Matte, die Gender-Emanzen. Das sind dann die gleichen, die Brüderle auf ewig verdammten, weil er zuerst zu tief ins Glas und anschließend ins Dekoltee einer Reporterin geschaut hat.
    Und die gleichen, die dafür eintreten, dass ein Steinzeitmacho sein(e) Weibchen in ein Stoffgefängnis zwingt…

  8. Lieber Gott, warum hast Du diesen Girly nicht genug Verstand gegeben?
    Geht in die Politik und weiß nicht was los ist, wie der Hase läuft? Und Kinder bringt der Klapperstorch, oder?

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