Volksverhetzer Horst Mahler (81) in Ungarn festgenommen

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Wegen seiner Ansichten zum Holocaust wurde Horst Mahler zu einer mehr als zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Um seiner erneuten Inhaftierung zu entgehen, floh der 81-Jährige nach Ungarn. Doch auch dort wurde er nun festgenommen.

Horst Mahler wollte in Ungarn Asyl erhalten, doch ist damit offenbar gescheitert. (Screenshot: YouTube)
Horst Mahler wollte in Ungarn Asyl erhalten, doch ist damit offenbar gescheitert. (Screenshot: YouTube)

Eigentlich hätte Horst Mahler hätte am 19. April erneut seine Haft in der JVA Brandenburg/Havel antreten müssen. Doch stattdessen tauchte er unter, setzte sich nach Ungarn ab und beantragte dort Asyl. Nun ist der 81-jährige Rentner festgenommen worden.

„Nach den uns vorliegenden Informationen wurde Horst Mahler in Ungarn festgenommen“, sagte Ken Heidenreich, Sprecher der Staatsanwaltschaft München, am Montag der taz. Die Festnahme sei „aktuell“ erfolgt.

Der Rechtsanwalt war bereits seit 2009 inhaftiert, weil er wiederholt die Ansicht vertreten hatte, der Holocaust habe nicht stattgefunden, wie es die offizielle Geschichtsschreibung beschreibt.

Dann aber im Jahr 2015 wurde Horst Mahler wegen seines schlechten Gesundheitszustands haftverschont. Er leidet an einer schweren Diabetes. Sogar sein linker Unterschenkel musste amputiert werden.

Am 19. April trat Mahler seine noch ausstehende dreieinhalbjährige Haft nicht erneut an. Zunächst blieb unklar, wohin er sich abgesetzt hat. Erst am letzten Freitag teilte er mit, er habe „den Führer der Ungarischen Nation, Viktor Orbàn, ersucht, mir als politisch Verfolgtem Asyl in Ungarn zu gewähren“.

Im Vertrauen „auf den Freiheitssinn des Volkes der Ungarn lege ich mein Schicksal in die Hände seiner Regierung“, teilte Horst Mahler in einer Botschaft mit, die Unterstützer im Internet veröffentlichten.

Doch Ungarns Regierung, die eigentlich „wahre Flüchtlinge“ in ihrem Land aufnehmen will, hilft ihm offenbar nicht. Am Montagmorgen sagte ein Regierungssprecher, dass Horst Mahler bisher keinen Asylantrag in Ungarn gestellt habe. „Selbst wenn er etwas beantragen würde, ist es rechtlich ausgeschlossen, dass sich die Immigrationsbehörde damit substanziell beschäftigen würde.“

Die Staatsanwaltschaft München, die einst das Verfahren gegen Mahler geführt hatte, wird jetzt voraussichtlich einen Auslieferungsantrag stellen. Nach seinem Abtauchen im April hatte die Behörde den 81-Jährigen mit Haftbefehl gesucht.

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5 KOMMENTARE

  1. Horst Mahler hätte nach China, Nord-Korea oder den Iran gehen sollen und um Asyl bitten, aber doch nicht in einem EU-Land.

    Gesamtstrafe bei Horst waren 12 Jahre, wegen Meinungsverbrechen! Schwerstkrimminelle, Kopftreter, Vergewaltiger usw. bekommen Sozialstunden und Boxtraining.

    Es ist schon merkwürdig wenn es ein Land nötig hat, „offizielle Geschichtsschreibung“ über einen Volksverhetzungsparagraphen schützen zu müßen.

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