Erdogans Einfluss an Berlins Grundschulen wächst

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An 150 staatlichen Grundschulen in Berlin sind Konsulatslehrer tätig, die direkt von Türkei entsandt werden. Sie unterrichten Türkisch und Heimatkunde. Kritiker befürchten, dass künftig nur noch Erdogan-treue Lehrer entsandt werden.

Erdogan Konsulatslehrer Grundschulen Berlin
Erdogan-Kritiker fürchten, dass Konsulatslehrer an Berlins Grundschulen Propaganda betreiben. (Screenshot: YouTube)

In den letzten zehn Jahren hat die Türkei ihren Einfluss auf deutsche Schulen erheblich ausgeweitet. Allein in der Hauptstadt unterrichten nach Angaben der Berliner Bildungsbehörde an 150 Schulen sogenannte Konsulatslehrer. Das sind etwa anderthalb mal so viele wie noch im Jahr 2007.

Die Konsulatslehrer unterrichten an staatlichen deutschen Grundschulen Heimatkunde und Türkisch. Diese Lehrer werden aber nicht etwa von deutschen Behörden kontrolliert, sondern von der Türkei. Und seit dem Putschversuch in der Türkei setzt das Land jetzt offenbar nur noch Erdogan-treue Konsulatslehrer ein.

Özcan Mutlu fürchtet Erdogan-Propaganda an Berlins Schulen

Dies ist für Politiker und Verbände ein Problem. „In Anbetracht der politischen Entwicklungen in der Türkei ist es angebracht, den Konsulatsunterricht an Berliner Schulen durch Lehrer aus der Türkei genauestens unter die Lupe zu nehmen“, sagte der grüne Bundestagsabgeordnete Özcan Mutlu dem Tagesspiegel. Politische Propaganda dürfe nicht hingenommen werden.

Der Konsulatsunterricht orientiert sich an einer Richtlinie des EU-Rates über die Kinder von „Wanderarbeitnehmern“. Auch andere Bundesländer bieten Konsulatsunterricht an. Allein in Hamburg nehmen daran knapp 900 türkischstämmige Schüler an rund 60 Schulen teil. Hamburg unterstützt finanziell diesen Unterricht.

Das Bundesland Berlin hingegen beschränkt die Unterstützung des Konsulatsunterrichts seit dem Jahr 2002 darauf, dass die aus der Türkei entsandten Lehrer die Räume an staatlichen deutschen Schulen kostenlos nutzen dürfen. Der Berliner Schulbehörde ist nicht bekannt, wie viele Schüler in Berlin daran teilnehmen.

Eltern wollen türkischen Unterricht für ihre Kinder

Laut einer Umfrage des Tagesspiegels an mehreren Grundschulen unterrichten die Lehrer ein- bis zweimal wöchentlich am Nachmittag Gruppen von rund 15 Kindern jeweils 90 Minuten. Das Interesse am Konsulatsunterricht ist deshalb so groß, weil die türkischen Eltern für ihre Kinder einen muttersprachlichen Unterricht wünschen.

„Wir möchten, dass unsere Kinder etwas Türkisch schreiben können und die wichtigsten Feiertage und Gebräuche kennenlernen“, sagt ein Vater. Er sei aber entsetzt gewesen, in welcher Form der Konsulatsunterricht stattfand, nämlich „erzkonservativ, autoritär, nationalistisch“. Der Vater meldete seinen Sohn daraufhin ab.

Ein anderer Vater konnte erreichen, dass ein Lehrer vom türkischen Konsulat ausgetauscht wurde. Eine solche Einmischung von Eltern ist aber die Ausnahme. „Bildungsferne Elternhäuser hinterfragen den Unterricht gar nicht“, sagt eine Neuköllner Schulleiterin.

Andere Schulleiter sagen, dass die Konsulatslehrer kein Deutsch sprechen und keinen Kontakt zu den Kollegen suchen. An der Kreuzberger Galilei-Grundschule hingegen arbeitet man laut Schulleiterin Yvonne André sehr gut mit dem Konsulatslehrer zusammen.

Künftig nur noch Erdogan-treue Konsulatslehrer in Berlin?

Noch weiß bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nicht jeder, was Konsulatslehrer sind. Der Berliner GEW-Chef Tom Erdmann etwa sagte, er habe „noch nie davon gehört“. Allerdings sprach erst vor wenigen Tagen bei der GEW-Landesdelegiertentagung die Generalsekretärin der türkischen Bildungsgewerkschaft, Sakine Esen Yilmaz.

Die Gewerkschafterin hat in Deutschland Asyl beantragt, weil sie in ihrer Heimat mit einer Haftstrafe von 22 Jahren rechnet. Sakine Esen Yilmaz berichtete auf der GEW-Tagung, dass in der Türkei „bis zu 70.000 Lehrkräfte“ entlassen und gegen Erdogan-Getreue ausgetauscht worden seien.

Mit einem solchen „Austausch“ von Lehrkräften wird auch in Berlin gerechnet. Die Konsulatslehrer sind nur für fünf Jahre abgeordnet. Spätestens wenn ihre Zeit um ist, können sie durch Erdogan-treuen Nachschub ersetzt werden. Alle Konsulatslehrer müssen einen Fragebogen ausfüllen, in dem sie ihre Anschauungen und Herkunft angeben müssen.

Rot-Rot-Grün bringt neue Fremdsprachen an Berlins Schulen

In Berlin sprechen rund 115.000 Schüler zuhause kein Deutsch, die meisten von ihnen sind türkischstämmig. Rund 7.500 haben noch den türkischen Pass. Der Berliner Erziehungswissenschaftler Jörg Ramseger fordert seit Langem, dass der Senat den Migranten-Kindern mehr Möglichkeiten bietet, ihre Muttersprachen auch in der Schule zu erlernen.

Andernfalls erhöhe sich das Risiko, dass die Kinder weder ihre Muttersprache noch Deutsch richtig sprechen können, geschweige denn schreiben. Da sie ihre Erstsprache nur im mündlichen „Hausgebrauch“ nutzen, hätten sie kein solides Fundament für den Zweitspracherwerb. Dadurch verkümmerten der Wortschatz und die Vorstellungswelt.

Der neue rot-rot-grüne Senat will das Fremdsprachenangebot an den Berliner Schulen deutlich erweitern. Besonderes Augenmerk soll auf Türkisch, Arabisch und Kurdisch liegen. Allerdings gibt es dafür noch nicht genug Lehrer. Flüchtlinge können ihre Muttersprache künftig als erlernte Fremdsprache anerkennen lassen. Das soll ihnen den Schulabschluss erleichtern.

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59 KOMMENTARE

  1. Gleichzeitig erfüllt mehr als die Hälfte der „Berliner“ Grundschüler inzwischen nicht mehr die Mindestanforderungen an Lesen und Schreiben der deutschen Sprache und die Resultate der neuesten Pisa-Studie… Na ja, lassen wir das, dafür werden wir im Türkisch-, Arabisch- und Islamunterricht bald sehr gut abschneiden!

    • Untersagen sollte man, das an deutschen Schulen Ressourcen bereitgestellt werden, die der Förderung einer Parallelwelt außerhalb unserer deutschen Gesellschaft dienen, während gleichzeitig der deutschsprachige Unterricht darunter leidet! Türkisch-Unterricht an öffentlichen Schulen sollte nur für Schüler zugänglich sein, die gleichzeitig gute Leistungen in den Hauptfächern, und da ganz besonders im Deutschunterricht, nachweisen können. Alternativ könnten die betreffenden Eltern ihre Kinder auf eigene Kosten auch gerne in eine türkischsprachige Privatschule schicken.

  2. PAPA EDOGAN;Respekt!!einziegen President gekämpf um seiner volkern ins auslander,ohne änsie nur glauben dabei.Wäre auch gut jeden papa und mama president kämpf um seiner volkern.Schande,wenn hatte keinner könnig Jesus Christ.!!

  3. einfach spitze….so wie es eine Rot-Rot-Grüne Regierung doch will 🙂 Bunt, bunt, bunt…….Berlin wird bunt und geht vor den Hund. Rot-Rot-Grün- und Berlin wird verglühn ! Berlin muss noch viel bunter werden, also mehr türkische Lehrer und viel mehr Migranten nach Berlin……….dann müssen wir nur wieder eine Mauer darum bauen 🙂 dann können sie alle zusammen schön bunt

    • Was mich allerdings verwundert, keiner meiner Freunde und Bekannten hat diesen Müll gewählt. Die Unterlagen zur Briefwahl kamen am Donnerstag vor der Wahl, also konnte diese Option nicht genutzt werden. Wenn man alle Wahlberechtigten nimmt und eine Aufrechnung aufstellt, hat noch nicht mal ein Drittel der Berliner R2G gewählt. Das nennt man dann Demokratie.

  4. Warum machen wir Deutschen das mit das alles mit? Das dreckspack lacht über uns…. Umgekehrt würde niemand so etwas aussprechen….

  5. Der Islam, hier in Vertretung durch Die Türkei mit Erdogan, führt schon seit Jahren einen Krieg/Glaubenskrieg gegen Deutschland und Europa! Wer dieses auch noch leugnet führt Deutschland und Europa in den Untergang! Wenn der Islam erst mal wirklich zu Deutschland gehört wird es auch nur noch den Islam geben! Die Kirche hat in Ihren Wahnsinn schon aufgegeben!! Der Islam wird niemals etwas anderes akzeptieren als den Islam, wer meint dass das Blödsinn ist der ist nicht Zurechnungsfähig. „Der Islam ist eine politische Ideologie, die sich dahinter verbirgt, eine Religion zu sein. Der Islam ist wie Krebs. In diesem Fall wie ein bösartiger Krebs. Er hat Metastasen gestreut.“Michael Flynn

  6. Langsam, aber stetig wird es Europa ergehen wie den einstigen Staaten Iran, Agypten usw usw., sie werden islamisiert. Aber es liegt eigentlich in der Hand der Politiker, dies zu ändern. Aber anscheinend will man das ja gar nicht, etwas ändern???

  7. Nein nein nein der macht schon in der Türkei was er will,,, hier in Deutschland hat er kein Recht irgendetwas zu fordern ,, und türkisch ist keine Handels Sprache oder Weltsprache . Und somit sollte Sie nicht in Deutschen Schulen gelernt werden Ende Aus

  8. Warum wird überhaupt Türkisch und Heimkunde, vor allem von aus der Türkei entsandten Konsulatslehrern unterrichtet? Die haben in Deutschland nicht studiert und dürfen an den deutschen Schulen nicht unterrichten!

    • wir haben eine Bekannte die zu DDR Zeiten in Berlin an der Humbold Universitaet Germanistik studiert hatte und sie durfte nach der Wende nicht mehr unterrichten,sondern musste in Mainz nochmal 2 Jahre Schule machen, das man ueberhaupt ihren Abschluss anerkannte. Diese Tuerken duerfen das, ich will immer wieder nicht glauben wie weit unser Land versinkt …..

  9. Wenn jetzt Rot-Rot-Grün dort regiert, gehts erst richtig ab. Kein Wunder, wenn der Unterricht in der Schule an den schwächsten Schülern, die der deutschen Sprache nur bedingt mächtig sind, angepasst wird. Was sollen die Anderen dort noch lernen ?

  10. Setz Der sich auf ’s Scheiß Haus ?oder noch in Stehen.mit Flasche Wasser und die Hand zum Arsch Waschen danach einen die Hand geben wollen .was wollen wir von den Neandertaler Lernen.

  11. Mich wundert in unserem Land nichts mehr. Wieder ein Grund mehr diese Elite endlich in die Wüste zu schicken. Bin mal gespannt, wie lange unsere Dame ihr Spiel mit den Bürgern noch treiben kann. Ich hoffe es hat bald ein Ende!

  12. Wenn er die Lehrer bezahlt um türkisch Abstammende wieder zu erinnern oder um nicht zu vergessen wer sie sind ist doch nichts schlimmes dabei …..es gab auch schon Fälle meine Kenntnis nach wo sie zurück gekehrt sind und wurden in der Türkei als Deutsche angesehen, bezeichnet ….vielleicht will er dem einfach vorbeugen ….warum den sonst ….???Dieser Unterricht ist doch nicht für alle ….

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