Berlin ist die liebste Stadt der Finanz-Startups

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Global gesehen wird die Fintech-Szene von Nordamerika, Asien und Großbritannien dominiert. Doch auch Berlin hat viele Finanz-Startups anlocken können, mehr als jede andere deutsche Stadt. Der Senat erhofft sich von den Fintechs auf viel Geld.

Fintechs Startups Berlin
Berlin erhofft sich von der Ansiedlung der Fintechs viel Geld.

Für Bankgeschäfte muss man heute nicht mehr das Haus verlassen. Denn die sogenannten Fintechs (Verbindung aus Finanzen und Technologie) bieten ihren Kunden sämtliche Finanzdienstleistungen im Internet an. So kann man etwa online einen Kredit erhalten, Geld im Ausland anlegen oder per Mausklick innerhalb von Minuten das Konto wechseln.

In Berlin sind in den letzten Jahren besonders viele Fintechs entstanden. Von bundesweit 250 dieser jungen Finanzunternehmen sitzen 70 in der Hauptstadt – so viele wie in keiner anderen deutschen Stadt. In Frankfurt am Main gibt es bisher nur bisher 56 Fintechs. Daher bemüht sich Deutschlands Finanzmetropole, die jungen Finanzfirmen von der Spree abzuwerben.

„Zurzeit ist Berlin attraktiver. Aber wir holen auf“, zitiert der Tagesspiegel Zeljko Kaurin, Vorstandsmitglied der ING Diba. Und Carsten Kengeter, der Chef der Deutschen Börse, forderte unlängst: „Frankfurt soll Deutschlands führendes Fintech-Zentrum werden.“

Berlin ist in Deutschland führend bei den Fintechs

Geldgeber haben im vergangenen Jahr 80 Millionen Euro in die Berliner Fintechs investiert, so eine Studie der Investitionsbank Berlin (IBB). „Berlin hat sich innerhalb kürzester Zeit zum deutschen Zentrum für junge Fintech-Unternehmen entwickelt“, sagt Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU). Sie hofft, dass mit den Fintechs in Berlin ein neuer Finanzplatz entsteht.

In Berlin ist man sich der Konkurrenz aus Frankfurt am Main durchaus bewusst. Die Wirtschaftssenatorin sagt, man dürfe sich auf dem Erreichten nicht ausruhen. Die Förderung der Fintechs ist für sie „ein persönliches Anliegen“. Es vergehe keine Woche, in der sie sich nicht mehrere Male mit dem Thema befasst.

Vier Berliner Fintechs konnten zuletzt zweistellige Millionenbeträge von Investoren einsammeln, zitiert der RBB den Vorstandschef der IBB, Jürgen Allerkamp. Dabei handle es sich um N26, den Anbieter eines mobilen Girokontos, um Finleap, ein Unternehmen, das Gründer unterstützt, das Versicherungsmodell Friendsurance sowie die Kreditplattform Spotcap.

So kämpfen Berlin und Frankfurt um die Fintech-Gründer

Die Unternehmensgründung in Frankfurt oder in Berlin ist für die Fintechs eine Grundsatzentscheidung. Wollen sie in Frankfurt in der Nähe der Großbanken sitzen, mit denen sie später kooperieren könnten, oder gehen sie nach Berlin, wo sie leichter an Tech-Experten kommen?

Am 1. Oktober eröffnet die hessische Landesregierung zusammen mit der Stadt Frankfurt und der Goethe-Universität das „Tech Quartier“. Dies ist ein Fintech-Zentrum, in dem 114 Arbeitsplätze für junge Gründer bereit stehen sollen.

Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) spricht von einem Ort, „wo man sich trifft und auch mal Party machen kann“. Allerdings wird das „Tech Quartier“ nicht die erste Anlaufstelle für Fintechs sein. Sowohl in Berlin als auch in Frankfurt gibt es bereits mehrere.

In der Hauptstadt betreibt die Deutsche Bank zum Beispiel ihr „Innovation Lab“. Roland Berger und der Kreditkartenanbieter Visa haben hier einen „Digital Innovation Hub“ aufgebaut. In Frankfurt hat die Deutsche Börse in diesem Jahr ihren „Fintech Hub“ eröffnet, die Commerzbank fördert Gründer im „Main Incubator“.

Der Kampf um die Londoner Finechs

Nicht nur um die deutschen Fintech-Gründer führen Berlin und Frankfurt einen harten Kampf. Seit dem Brexit-Votum wollen sie nun auch Londoner Fintechs anlocken. Denn wenn die Briten aus der EU austreten, dann können die Gründer von London aus vermutlich nicht mehr so leicht in EU-Staaten expandieren.

Berlins Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer war deshalb erst kürzlich auf der London Fintech Week. Dort warb sie für die deutsche Hauptstadt. Und ihr Amtskollege aus Hessen, Tarek Al-Wazir, besuchte in London gerade das Fintech-Zentrum „Level 39“, um dort Werbung für Frankfurt zu machen.

PR-Schlacht zwischen Dennis Just und Dr. Sebastian Grabmaier

Der Streit darum, welcher Fintech was wie gut kann, wird mitunter öffentlich ausgetragen. Auf diese Weise bietet man den Medien viel Stoff für unterhaltsame Geschichten, sodass die PR-Abteilungen viel Geld sparen können. Dies zeigt der aktuelle Streit zwischen Dennis Just, CEO des Fintechs Knip, und JDC-Vorstandschef Dr. Sebastian Grabmaier.

Der mediale Streit zwischen den beiden Unternehmenschefs begann Mitte August damit, dass Dennis Just, Gründer und Chef des deutsch-schweizerischen Insurtechs Knip, in einer Pressemitteilung einen auffälligen Seitenhieb gegen die JDC Group platzierte.

Die Reichweiten des Vergleichsportals Geld.de seien „sehr ernüchternd“, schrieb Dennis Just. Die JDC Group unter Vorstandschef Dr. Sebastian Grabmaier hatte das Portal kürzlich von dem mittlerweile insolventen Internetportalbetreiber Unister gekauft.

Dennis Just wies darauf hin, dass sich die Zahl der monatlichen Besucher von Geld.de seit März auf unter 71.000 fast halbiert haben. Warum sollte dem Maklerpool JDC Group die Rettung des Portals besser gelingen als den ausgewiesenen Online-Experten von Unister, fragte Dennis Just.

Dr. Sebastian Grabmaier JDC Group
Dr. Sebastian Grabmaier (Foto: Jung, DMS & Cie. AG)

Dr. Sebastian Grabmaier hingegen ist mit der Transaktion weiter sehr zufrieden, berichtet Fonds professionell. Bei Geld.de würden die Zahlen stimmen – im Gegensatz zu vielen anderen Startups. Und dann holt auch der JDC-Vorstandschef zu einem Seitenhieb auf den Konkurrenten Knip aus, über den sich Journalisten freuen.

„Von über 70.000 Seitenaufrufen im Monat, über 150.000 aktiven Kunden mit über 200.000 Verträgen, knapp fünf Millionen Euro Umsatz und drei Millionen Euro Ebit-Beitrag kann Knip noch lange träumen!“

Zudem hatte Knip-Chef Dennis Just sein Unternehmen als Marktführer im Bereich der Versicherungs-Apps dargestellt. Mehr als die Hälfte der 1,2 Millionen bis Juni dieses Jahres heruntergeladenen Versicherungs-Apps würden auf Knip entfallen, auf die Apps von Maklerpools wie der JDC-Tochter Jung, DMS & Cie. hingegen gerade einmal fünf Prozent.

Dazu sagte wiederum JDC-Vorstandschef Dr. Sebastian Grabmaier: „Makler generierten über die JDC-Smartphone Plattform ‚Allesmeins‘ in den ersten Monaten durchschnittlich schon in etwa einen Neuvertrag pro Download.“

Knip sollte sich bezüglich seiner Konversionsraten große Sorgen machen, „wenn sich die aus einer halben Million Downloads resultierenden Kunden- und Vertragszahlen so äußerst bescheiden ausnehmen, wie man hört“, so Grabmaier.

Der globale Kampf der Finanz-Startups

„Fintechs können sich zu wichtigen Arbeitgebern in der Stadt entwickeln“, sagt IBB-Vorstandschef Jürgen Allerkamp. In Berlin beschäftigen die Finanz-Startups schon jetzt mindestens 2.000 Mitarbeiter. Und in London, New York oder Sydney beschäftigen Fintechs bereits das 30-fache an Mitarbeitern.

Im internationalen Vergleich werde die Fintech-Szene von Nordamerika, Asien und Großbritannien dominiert. Für den Facebook Messenger etwa ist eine Funktion zum Geldsenden an Freunde geplant. Und über den chinesischen Instant-Messaging-Dienst Wechat soll man bald auch in Europa Geld überweisen können.

Um der globalen Konkurrenz zu begegnen, fordert Chris Bartz, der beim Branchenverband Bitkom den Arbeitskreis Fintechs leitet, dass Berlin und Frankfurt an einem Strang ziehen. Zum Beispiel sollten sie sich gemeinsam für eine Fintech-freundliche Regulierung einsetzen. Denn viele Regeln für Finanzdienstleister stammen aus einer Zeit vor der Digitalisierung.

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  1. Über ein Unternehmen des Dr. Sebastian Grabmaier wird folgendes berichtet:

    Jung, DMS & Cie. Pool-Anleihe kaufenswert – Anleiheanalyse

    Die JDC Group habe nach neun Monaten im Jahr 2016 einen Umsatz von knapp 55 Mio. Euro und ein EBITDA von über 0,7 Mio. Euro erzielt. Das Zahlenwerk sei von einem etwas schwächeren Q3 geprägt gewesen. Wie CEO Sebastian Grabmaier den Experten im Hintergrundgespräch mitgeteilt habe, sei das Schlussquartal „sehr gut“ verlaufen.

    Positiv hätten sich in Q4 auch die neu erworbenen Kundenbestände ausgewirkt. Die JDC Group-Tochter Jung, DMS & Cie. AG, eine der größten Maklerpools in Europa, habe 2016 im Rahmen eines Asset-Deals einen Privatkunden-Versicherungsbestand mit bis zu 195.000 Kunden, einer Netto-Jahresprämie von knapp 27 Mio. Euro und jährlichen Courtageinnahmen von bis zu 5 Mio. Euro übernommen. Es handle sich vor allem um Kundenverträge in den Sparten Rechtsschutz-, Haftpflicht-, Wohngebäude- und Hausratsversicherungen. 2016 hätten die Wiesbadener nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 77,2 Mio. Euro, ein EBITDA von 2,7 Mio. Euro und ein EBIT von 0,2 Mio. Euro erzielt. In Q4 sei sodann ordentlich Geld verdient worden. Die größere Differenz zwischen EBITDA und EBIT sei in etwa zur Hälfte auf die Abschreibungen der erworbenen Bestände zurückzuführen. Der operative Cashflow sei im Gegensatz zu den Vorjahren deutlich positiv gewesen.

    2016 sei für JDC Group auf Basis des Zahlenwerkes aber eher ein Übergangsjahr gewesen. Der Kapitalmarkt habe einst deutlich höhere Erwartungen. Das EBITDA sollte sich auf über 5 Mio. Euro belaufen. Dieses Ertragsniveau wolle das Unternehmen nunmehr im Jahr 2017 erreichen. „Wir erwarten in diesem Jahr ein deutliches Wachstum und eine entsprechende Steigerung des Gewinns“, so Grabmeier. Den Umsatz würden die Experten auf 85 bis 95 Mio. Euro schätzen. Bei der Tochter Jung, DMS & Cie. AG rechne der CEO mit einem Wachstum von ca. 20%. Abzüglich Abschreibungen dürfte sich das EBIT in 2017 auf mehr als 3 Mio. Euro belaufen. Netto könnten zwischen 1,5 und 2 Mio. Euro in der Kasse klingeln. Diese Erwartungen würden lediglich auf einem EBITDA-Niveau von 5 Mio. Euro basieren.

    Langsamer als erwartet entwickle sich indes die App „allesmeins“. Die Marktdurchdringung beim Endkunden verlaufe zäh. Aktuell würden lediglich 6 000 Endkunden die Versicherungs-App nutzen. Positiv: „Die App bringt uns im institutionellen Geschäft gut voran. Bei Profis kommt die App sehr gut an. Technisch funktioniert sie einwandfrei. Großkunden sind von unserer App begeistert. Sie können dadurch ihren eigenen Bestand deutlich erhöhen. Wir sind zuversichtlich, dass die App mittelfristig auch bei den Einzelmaklern ankommt“, erkläre Grabmeier.

    Strategisch habe sich die JDC Group im letzten Jahr durch den Kauf der Online-Vergleichsplattform „Geld.de“ von der Unister-Gruppe gestärkt. Die Unister-Gruppe sei inzwischen insolvent. Die Übernahme der Plattform sei dennoch erfolgreich abschlossen. Grabmeier sehe die Plattform als ideale Ergänzung zum digitalen Versicherungsordner „allesmeins“. Die JDC Group erwarte sich von der Plattform entsprechende Cross-Selling Effekte. Um die digitale Entwicklung des Unternehmens schneller auszubauen, habe sich JDC Group im Vorstand mit dem ehemaligen Google-Fintech-Spezialisten Stefan Bachmann verstärkt, der die Position des CDO einnehme.

    Auf der Ertragsseite sei es das Ziel der JDC Group, das EBITDA pro Jahr um etwa 3 Mio. Euro zu steigern. Somit sollte in 2018 ein EBITDA von mindestens 8 Mio. Euro darstellbar sein. Strategisch wolle Grabmeier weitere Versicherungsbestände zukaufen. „Wir sind immer daran interessiert, unseren umfangreichen Bestand durch Übernahme weiter auszubauen.“

    Die Aktie der JDC Group habe sich im letzten Jahr in der Spitze bis auf 6,50 Euro entwickelt. Im Zuge der geringeren Gewinnerwartung sei das Papier im Dezember 2016 allerdings wieder auf Kursniveaus von 5 Euro zurückgefallen. Inzwischen handle das Papier wieder bei 5,80 Euro. Auf diesem Kursniveau sei die Aktie spekulativ durchaus reizvoll. JDC Group werde in Börsenkreisen immer wieder als Übernahmekandidat gehandelt. Davon wolle Grabmeier, der gemeinsam mit seinem CFO Ralph Konrad über 40% der Anteile kontrolliere, aber nichts wissen. „Mittel- bis langfristig ist das natürlich nie auszuschließen.“

    Aber nicht nur die Aktie der JDC Group sei spannend. Sehr spannend sei die Anleihe der Tochter Jungs, DMS & Cie. Sie habe ein Volumen von 15 Mio. Euro und laufe bis Mai 2020. Sie werde mit satten 6% verzinst und handle aktuell bei 95%. Die Anleihe sei kaufenswert. Sie dürfte relativ sicher sein, da sie durch entsprechende Versicherungsbestände abgesichert sei. Eine Pleite von Jung, DMS & Cie. sei sehr, sehr unwahrscheinlich. Damit die Anleihe komplett hopsgehe, müssten über Nacht alle Kunden kündigen, was wiederum unwahrscheinlich sei. Damit dürfte diese Anleihe noch eines der wenigen Papiere sein, die gut verzinst würden und dennoch ein überschaubares Ausfallrisiko besitzen würden.

  2. Hallo, Dirk Wiese, parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und SPD-Politiker, ist zu uns gekommen, um über die Startup-Szene zu reden. Darüber, was ihr fehlt, wo die Politik für sie zu langsam ist und was der Staat für sie tut.

    Herr Wiese, Unternehmertum ist derzeit ein „In“-Thema, in der Politik wird gerne darüber geredet und selbst Unterhaltungsformate im Fernsehen setzen schon darauf. Schauen Sie „Die Höhle der Löwen“?

    Wenn ich mal Zeit finde.

    Glauben Sie, die Show spiegelt das Startup-Leben wider?

    Ein bisschen schon: Bei jedem „Pitch“ kommt es darauf an, sein Geschäftsmodell überzeugend zu präsentieren und auf kritische Fragen eine schlüssige Antwort parat zu haben.

    Und hilft sie, den Gedanken des Unternehmertums in die Breite zu tragen?

    Um wirklich Unternehmertum als Gedanken in Deutschland zu verankern, sind andere Initiativen wichtiger. An Schulen zum Beispiel oder in den Regionen. Um aber Interesse und Aufmerksamkeit zu wecken, ist die Show vielleicht gar nicht so schlecht. Vorbilder und erfolgreiche Startups verringern auch die Hemmungen vor dem Schritt in die Selbstständigkeit. Weil der Arbeitsmarkt gerade sehr aufnahmefähig ist, hat die Gründungsbereitschaft in den letzten Monaten und Jahren ja sogar etwas abgenommen. Diesen Trend müssen wir umkehren und mehr die Chancen einer Unternehmensgründung aufzeigen.

    Ein wesentlicher Aspekt dabei ist ja die fehlende Kultur des Scheiterns und die Frage, ob wir das schon überwunden haben. In Berlin ist es kein Makel mehr, wenn jemand sein Startup vor die Wand gefahren hat oder vielleicht erst mit der dritten Idee erfolgreich wird. In ländlichen Regionen ist man dann allerdings erst einmal Dorfgespräch. Daran müssen wir noch viel arbeiten. Aber es wird besser.

    Sie haben die Schulen bereits angesprochen. Dort passiert heute so gut wie nichts in Sachen Unternehmertum und Digitalisierung. Wie kann man das ändern?

    Schule ist zunächst einmal Ländersache. Wir unterstützen die Länder aber durchaus schon in einigen Bereichen. Um die Länder bei ihren Digitalisierungsanstrengungen langfristig unterstützen zu können, müssen wir aber das Kooperationsverbot im Bildungsbereich lockern. Dann könnten wir auch langfristig Digitalisierungsprojekte an Schulen und besonders auch an Berufsschulen finanzieren. Denn dort werden die zukünftigen Fachkräfte unterrichtet.

    Davon ausgehend, dass das Kooperationsverbot so schnell nicht fällt – was kann noch getan werden?

    Digitale Whiteboards müssen flächendeckend eingeführt werden, die Computerausstattung modernisiert werden. Tablets müssen in die Klassenräume. Aber auch neue pädagogische Ansätze und Weiterbildung für Lehrer sind gefragt. Einige Schulen machen das ja schon. Bei anderen stehen derzeit vielleicht noch andere Dinge im Vordergrund – manchmal müssen eben auch die Toiletten neu gemacht werden. In NRW gibt es zum Beispiel das Programm Gute Schule 2020. Ein richtig guter Ansatz.

    Wie wichtig sind digitale Startups überhaupt für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland? Sind sie schon bald der neue Mittelstand?

    Sie sind der Mittelstand von morgen und damit aus Deutschland auf jeden Fall nicht mehr wegzudenken. Ich stamme ja aus einer Generation, die mit Digitalisierung aufgewachsen ist, angefangen beim Commodore 64. Mir ist daran gelegen, Startups zu fördern, die neue Ideen und Geschäftsmodelle einbringen. Manchmal werden Startups ja sogar als Bedrohung für den deutschen Mittelstand gesehen. Ich komme aus Südwestfalen, da findet bereits ein Umdenken statt. Etablierte Firmen arbeiten etwa mit Startups aus dem Hochschulbereich zusammen und loten Synergieeffekte aus. Es geht also mehr um Kooperation und Wandlung als um Ablösung.

    Klappt die Zusammenarbeit zwischen Konzernen beziehungsweise Mittelstand und Startups ihrer Meinung nach denn gut? Es gibt so viele Inkubatoren, Acceleratoren oder Beteiligungsprogramme – sind die Ergebnisse dafür nicht etwas mau?

    Vielleicht sind die Ergebnisse wirklich noch nicht so sehr sichtbar. Das liegt auch an der Vielfalt von Projekten, Kooperationen und Investments. Aber vor allem bei den Mittelständlern, die im Alltagsgeschäft weder Zeit noch Ressourcen für große Startup-Programme haben, finden tolle Annäherungsprozesse statt. Und ich sehe da auch schon erste große Erfolge: Es werden Produktionsabläufe geändert, es findet Vernetzung statt.

    Wie genau unterstützt die Politik diesen Prozess?

    Man muss da natürlich früh ansetzen, viele Mittelständler haben vielleicht gerade mal ein IHK-Seminar zum Thema Industrie 4.0 besucht. Deswegen hat das Wirtschaftsministerium bundesweit elf Kompetenzzentren für Digitalisierung aufgebaut, die mittelständische Unternehmen unterstützen. In diesem Jahr werden noch weitere hinzukommen. Die ersten sechs davon werden noch im Sommer starten. In Deutschland ist die Industrie nicht konzentriert in den Ballungszentren, sondern in der Fläche verteilt. Dorthin müssen wir Digitalkompetenz bringen. Voraussetzung für all das ist ein gutes Breitbandnetz.

    Und daran mangelt es noch.

    Wir sind dabei, die Lücken zu schließen. Gerade erst wurden neue Fördermittel vergeben. Ich habe selbst für meinen Wahlkreis einen Fördermittelbescheid über 10 Millionen Euro entgegennehmen können. Wenn die Leitungsgeschwindigkeit nur zwei Megabit beträgt, brauchen wir über Digitalisierung gar nicht zu reden. Unser Ziel ist 50 Megabit bis 2018. Aber auch das kann nur ein Etappenziel sein. Wir brauchen bis 2025 flächendeckend Gigabit-Anschlüsse.

    Telekom-Chef Tim Höttges hat sich mit seiner Forderung, die Netzneutralität aufzugeben, in der Startupszene wenig Freunde gemacht. Wie wichtig ist ein gleichberechtigter Zugang für alle?

    Ich halte den Grundgedanken der Netzneutralität für richtig. Wenn man Breitbandversorgung und Internetanschluss als Teil der Daseinsvorsorge versteht, sie also mit Wasser und Strom gleichsetzt, dann muss auch jeder den gleichen Zugang haben.

    Im Bundesfinanzministerium wird zu viel getwittert und zu wenig getan, sagt Wirtschaftsstaatssekretär Dirk Wiese. Aber es sei auch schon viel erreicht worden.

    dirk-wiese-bmwi-spd

    Stichwort Regulierung: Sind sie mit dem Weißbuchprozess zufrieden, der vor Kurzem auf der Cebit vorgestellt wurde und der digitale Plattformen regulieren soll?

    Ja. Ich finde es faszinierend, wie viele Menschen sich schon an diesem Diskussionsprozess beteiligt haben. Wir haben schon positives Feedback bekommen und auch gute Anregungen, was vielleicht noch fehlt. Es ist wichtig, solche Prozesse frühzeitig anzustoßen. Künftige Koalitionen werden hier ansetzen können.

    Bei der Regulierung geht es meist um Einschränkung, man denke an das Thema Fusionskontrolle oder Hate-Speech. Muss es gerade für die digitale Wirtschaft nicht mehr Freiheit geben, damit Deutschland international mitspielen kann?

    Es ist im digitalen Bereich natürlich immer schwierig, nur national zu regulieren. Deswegen diskutieren wir über den digitalen Binnenmarkt auch auf europäischem Level. Aber man muss auch immer daran denken, arbeitsrechtliche Auswirkungen und vieles andere zu beachten. Gerade deswegen braucht es Diskussionsprozesse wie das Weißbuch Arbeit 4.0, in dem es um Arbeitsflexibilität geht. Gerade kürzlich haben wir in Berlin-Kreuzberg mit jungen Gründern über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesprochen. Was passiert denn, wenn ich in der nächsten Stunde das Geld für drei Monate verdienen kann, aber keinen Babysitter finde? Solche Herausforderungen müssen auch betrachtet werden.

    So einiges, was die Große Koalition für Startups tun wollte, wurde letztendlich nie realisiert. Das VC-Gesetz zum Beispiel.

    Das ist die Frage, ob das Glas halbvoll oder halbleer ist. Das, was wir auf den Weg gebracht haben, kann sich aber schon sehen lassen. Etwa die Einstiegsprogramme Exist und Invest oder der Hightech-Gründerfonds. Wir unterstützen Startups jetzt auch gezielt in der Wachstumsphase. Mit dem coparion-Fonds und der neuen Wachstumsfazilität stellen wir 750 Millionen Euro dafür bereit. Denn gerade die Wachstumsphase ist entscheidend, ob sich ein Startup auch auf dem Markt etablieren kann. Insgesamt stehen in den nächsten Jahren 2 Milliarden Euro zur Förderung von Startups zur Verfügung. An manchen Stellen hätten wir uns mehr gewünscht. Natürlich muss sich das Wirtschaftsministerium da aber auch mit anderen Ressorts einigen, was nicht immer ganz einfach ist.

    Damit spielen Sie auf die Spannungen zwischen dem Bundeswirtschafts- und dem Bundesfinanzministerium an. Wieso gibt es die?

    Es liegt natürlich ein bisschen in der Natur der Sache, dass das Bundeswirtschaftsministerium als Impuls- und Ideengeber immer wieder vorangeht und auf ein erstaunliches Beharrungsvermögen im Finanzressort trifft. Aber wir bringen das Finanzministerium in vielen Gesprächen und mit viel Geduld oft konstruktiv auf den richtigen Weg.

    Bei was zum Beispiel?

    Gerade erst bei den Abschreibungsmodalitäten geringwertiger Wirtschaftsgüter. Das klingt sperrig, aber es geht darum, ob ein Startup ein iPad als Arbeitsmittel sofort von der Steuer absetzen kann oder nicht. Seit den Sechzigerjahren lag die Grenze dafür bei 400 Euro, jetzt konnten wir sie nach langem Hin und Her auf 800 Euro anheben. Das ist ein großer Erfolg. Dass Verlustvorträge bei Kapitalerhöhungen und beim Anteilseignerwechsel eines Unternehmens in Zukunft erhalten werden können, war auch nicht ganz leicht gegenüber den Kollegen durchzusetzen. Dies ist für Startups aber oft entscheidend, um an frisches Kapital zu kommen und wachsen zu können.

    Sie sagen, die Startup-Förderung in Deutschland könne „sich schon sehen lassen“. Ist der Anspruch so niedrig? Immerhin ist man im Land so stolz auf den Mittelstand, weil er weltweite Champions hervorgebracht hat.

    Wir Sauerländer sind ja immer etwas zurückhaltend und für kurze Sätze bekannt. Insofern ist das schon ein großes Lob. Und man sieht bei den vielen Wettbewerben im Land, zuletzt etwa auf der Cebit, wie viele faszinierende Ideen es gibt und Gründerinnen und Gründer, die sie umsetzen.

    Ist ihnen da etwas im Gedächtnis geblieben?

    Ja, eine junge Gründerin, die eine App gebaut hat, mit der man den Kleiderschrank scannt und dann morgens Vorschläge für das Tages-Outfit bekommt. Was mich auch immer wieder begeistert, ist, was im Gesundheitsbereich in Zusammenarbeit mit den Hochschulen passiert. Oder beim Handwerk. Ein Freund von mir ist gelernter Bäcker, hatte aber keine Lust mehr, früh morgens in der Backstube zu stehen. Also hat er das Startup Keks Kreator gegründet, wo Firmen zum Beispiel ihr Logo auf Kekse drucken lassen können.

    Haben Sie das auch schon gemacht?

    Ja, es gibt auch einen „Dirk Wiese SPD“-Keks.

    Zurück zum Thema Startup-Förderung: Ist das Angebot an Fördermöglichkeiten von Exist bis German Accelerator nicht zu unübersichtlich? In der Redaktion erreichen uns regelmäßig Anfragen, wo man einen Überblick bekommt.

    Auf der Webseite des Bundeswirtschaftsministeriums gibt es eine Broschüre, die alles gut zusammenfasst. Über unsere Website gelangen Sie auch auf die Förderdatenbank, die systematisch die Förderprogramme und Finanzhilfen des Bundes, der Länder und der EU auflistet. Das Wirtschaftsministerium gibt aber auch gerne telefonisch oder per Mail Auskunft über die unterschiedlichen Programme. Auch auf den Startup-Nights des BMWi kann man sich informieren. Die nächste findet übrigens am 30. Mai zum Thema Gesundheitswirtschaft statt.

    Gibt es denn schon Erfolgsgeschichten aus den Programmen?

    Das braucht natürlich seine Zeit. Mister Spex oder eGym sind gute Beispiele.

    Die Programme gibt es aber auch schon seit einer Weile.

    Das ist richtig und auch gut so. Wichtig ist, dass viele junge Unternehmer überhaupt erst den Schritt in die Selbstständigkeit gegangen sind. Auch nach der Gründungsphase sind wir mit gut 2.400 Förderungen durch Invest und über 460 durch den High-Tech Gründerfonds (HTGF) finanzierten Unternehmen sehr zufrieden. Beim HTGF legen wir bereits den dritten Fonds auf. Und den ERP/EIF-Dachfonds haben wir in dieser Legislaturperiode zusammen mit dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) von einer Milliarde Euro auf 2,7 Milliarden Euro aufgestockt. Bisher haben wir über diesen Dachfonds bereits in 59 Wagniskapitalfonds investiert, die sich an über 760 Startups und jungen innovativen Technologieunternehmen beteiligt haben. Das zeigt, dass die Mittel abgerufen werden. Und dahinter stehen viele Erfolgsgeschichten.

  3. Die Berliner Gründerszene stellt sich gerne als effizient, mitarbeiterfreundlich und offen dar. Unser Gastautor hat das Gegenteil erlebt. Eine persönliche Abrechnung mit Deliveroo, Helpling & Co: Arbeiten auf der Plattform

    »Deliveroo kürzt uns einfach das Gehalt«

    Kostenloses Frühstück. Bier im Kühlschrank. Ein Tischkicker. Das sind einige der Versprechen, mit denen meine Firma um neue Angestellte wirbt. Auch ein attraktiver Lohn wird versprochen – und „die Gelegenheit, die Technik-Industrie zu revolutionieren“. Startups geben sich gerne als Arbeitnehmerparadies. Ich habe in den letzten Jahren für mehrere Berliner Startups gearbeitet. Was ich stattdessen erlebt habe, sind Ausbeutung und absichtlich unterentwickelte Produkte am Rande der Legalität.

    Falsche Effizienzversprechen

    Startups arbeiten mit zwei grundsätzlichen Prämissen. Erstens, es gibt Lücken bei der Bereitstellung von Dienstleistungen durch klassische Geschäftsmodelle. Zweitens, digitale Technologie steht zunehmend im Mittelpunkt des Alltags von Konsumenten und Firmen. Weil diese Lücken zwischen fehlenden Services und digitalen Möglichkeiten groß sind, ist es oft schnell möglich, sie durch innovative Angebote zu schließen. Zum Beispiel kann jeder sein Auto in ein Taxi verwandeln, indem eine App Fahrer und Kunden zusammenbringt, wie es Uber tut. Warum eine Taxiflotte aufbauen, wenn die Kunden nur schnellstmöglich eine Fahrgelegenheit wollen?

    Da solche Angebote anfangs recht simpel sind, reichen einige Leute mit Computern, um sie aufzubauen. Es gilt, den schnellstmöglichen Weg von der Idee zur Umsetzung zu gehen. So ist Facebook entstanden – oder Google – oder Spotify. Klingt doch super, oder?

    Das Problem ist die Art und Weise, wie Startups erwarten, Geld zu machen. Flexibilität und Effizienz sind zwar große Vorteile gegenüber schwerfälligen Großkonzernen. Aber die Art, wie Startups geführt werden, hinkt hinterher. Zwar reichen anfangs einige Leute mit Laptops. Aber dann braucht es auch welche, die das Produkt verkaufen oder die Webseite bauen, kurz: Angestellte. Um diese schnellstmöglich zu bekommen, werden Jobbezeichnungen erschaffen, die aufregend und cool klingen. „User Experience Guru“ zum Beispiel, oder „Java Guru“. Das bedeutet aber auch, das Angestellte keinerlei klare Aufgabenbeschreibung haben. Sie kommen an einen regellosen Ort und versuchen das einzig Sinnvolle: eine normale Firma zu formen. Das aber braucht Zeit – was fundamental der Logik der Startups widerspricht, so schnell wie möglich zu wachsen. Das Ergebnis ist Verwirrung, Erschöpfung und hohe Personalfluktuation.

    Der gescheiterte Guru

    Ich selbst wurde einst als „Marketing Genie“ angestellt. Weil ich mich gleich in meinem ersten Monat beweisen wollte, erstellte ich einen Bericht darüber, dass die Markenidentität der Firma auf ihrer Internetseite nicht klar wird. Statt das Produkt anzupreisen, machte die Website kaum klar, was die Firma überhaupt tut. Ich überlegte mir eine bessere Markenführung und klarere Sprache und stellte meinen Bericht dem Management vor. Statt beeindruckt zu sein, waren sie sauer.

    Warum? Weil ich ihrer Meinung nach nicht tief genug eingestiegen war. Sprache und Markenführung zu ändern sei zu einfach. Ich sollte stattdessen ausarbeiten, wie die Seitenstruktur geändert, die User Experience verbessert und das Nutzerverhalten stärker überwacht werden könnte. Als ich anmerkte, dass ich die dazu notwendigen Fähigkeiten nicht habe und das auch nie behauptet hatte, sagten sie: „Lerne es!“. Das musste ich ja können, schließlich bin ich ein Genie, oder? Die nächsten drei Monate verbrachte ich Tag und Nacht damit, Grundlagen von Webdesign zu lernen. Heute hat eine bekannte Firma aus Berlin eine Website, die kein Experte gebaut hat, sondern jemand, der einfach nur ein paar Textänderungen vorschlug. Stellen Sie sich vor, wie gut das eigentliche Produkt der Firma ist!

    Ich sah nochmals in meinen Arbeitsvertrag. Die „aufregenden Projekte“, an denen ich arbeiten würde, klangen jetzt anders. Passenderweise waren genauere Regelungen zu Rentenvorsorge oder Elternzeit im Vertrag aufregend abwesend. Während ich anfangs dachte, es sei cool, für ein Startup zu arbeiten, mache ich mir jetzt Sorgen um meine Zukunft.

    Alle wollen Rockstars sein

    Wo es an Struktur fehlt, füllt Persönlichkeit die Leere. Die Startup-Kultur hat Steve Jobs zu ihrem Hohepriester erklärt (inzwischen nur noch Heiliger). Glauben Sie mir, der Gründer jedes Startups ist fest davon überzeugt, der nächste Steve Jobs zu sein. Die anderen „Gurus“ und „Genies“ überschätzen dann ebenfalls schnell, wie viel Macht sie erlangen können. Alle wollen Rockstars sein. Das schlägt sich in den Produkten nieder.

    Es ist ein bisschen wie in dem Film „The Social Network“ über Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. In einer Szene sitzt der Hauptdarsteller alleine vor Facebook, nachdem er alle um sich vergrault hat. Der Mann, der nicht mit anderen Menschen umgehen kann, hat ein Werkzeug entwickelt, das wir alle benutzen, um unsere Freundschaften zu verwalten. Genau dieses Prinzip habe ich in jedem einzelnen Startup erlebt, in dem ich gearbeitet habe. Eines entwickelte Lösungen, die Konzernen helfen sollen, ihre Daten zu organisieren. Ihr Chef-Rockstar hatte grundsätzlich kein Interesse an den Meinungen anderer. Also entstand ein Produkt, bei dessen Entwicklung Feedback der Kunden komplett ignoriert wurde. Der Rockstar wollte nicht zuhören.

    Ein anderes Startup, ein bekannter Finanzdienstleister, gab seinem Senior Product Designer tyrannische Vollmachten über die Entwickler. Es entstand ein Produkt, bei dem die Nutzer keinerlei Kontrolle darüber haben, wie genau ihr Geld angelegt wird. Und in der dritten Firma haben sie extra einen Senior Marketing Manager aus dem Silicon Valley geholt. Er hatte leider die Firma mit einer anderen verwechselt. Also leitet nun ein Typ das Marketing der Firma, der nicht den geringsten Schimmer hat, wer wir sind.

    Am stärksten leiden die Jungen

    Es wird schon lange darüber diskutiert, dass sogenannte Millennials, geboren zwischen 1980 und 2000, oft prekär arbeiten. In Startups wird das zur Maxime. Sie müssen ihre Mitarbeiter ausbeuten, um ihre hohen Wachstumsraten zu erreichen. Die jungen Mitarbeiter stehen nun vor dem Problem, ihre unterbezahlte Arbeit und das Bedürfnis, cool zu sein, unter einen Hut zu bekommen.

    Sie sind oft Berufseinsteiger, ein sensibler Zeitpunkt im Lebenslauf, an dem gutes Mentoring und Führung entscheidend wären. Aber weil Startups zum Großteil aus Gleichaltrigen bestehen, gibt es wenig Aufstiegschancen, die Konkurrenz ist extrem. Junge Menschen akzeptieren dann die ungesunde Überarbeitung als Normalität, „weil es cool ist“.

    Dazu kommt, dass die Startup-Kultur bei Weitem nicht so kosmopolitisch ist, wie sie behauptet. Stattdessen ist sie oft giftig, vulgär und machomäßig. Viel zu oft habe ich harschen Rassismus, Sexismus und Homophobie gehört. Und es gibt normalerweise weder Personalabteilung noch Betriebsrat, an den sich Betroffene wenden könnten.

    Unfertige Produkte

    Möglichst kurze Meetings, schlanke Diskussionen, schnellstmöglicher Verkaufsstart. Dabei wird vergessen, dass all der Innovationsgeist aus den Köpfen und der Arbeit ganz gewöhnlicher Menschen kommen muss. Das führt zu teils absurden Szenen. Beispielsweise sollten wir ein Marketing-Konzept für ein Produkt entwerfen, das Ende 2016 von Berlin aus global gelauncht werden sollte. Wir gingen zu den Produktdesignern, um nach den Details zu fragen. Die sagten: „Sagt ihr uns einfach, was ihr ankündigen wollt, dann bauen wir das.“ Offensichtlich verwirrt antworteten wir, dass wir zumindest einen groben Entwurf des Produkts brauchen, um zu überlegen, wo und wie wir das vermarkten können. „Vermarktet es, wie ihr wollt!“, sagten sie, „ist uns egal. Wichtig ist nur, dass wir irgendwas rausbringen.“

    Leider ist diese Szene weder übertrieben noch ein Einzelfall. Es geht nicht darum, das bestmögliche Produkt zu bauen, sondern das schnellstmögliche. Startups sind auf dem Prinzip des „Feuerlöschens“ erbaut. Das Produkt muss bei Verkaufsstart nur Minimalanforderungen erfüllen – ganz egal, ob dabei Datenschutz gewährleistet ist oder die nationale Rechtsprechung beachtet wird. Danach erst werden Fehler verbessert, bis alles funktioniert. Es ist ein bisschen wie der Berliner Flughafen, wo alle erst merken, wie viel noch zu tun ist, wenn er eröffnet werden soll.

    Was tun?

    Startups führen vor Augen, was passiert, wenn Firmen sich weniger um ihre Mitarbeiter kümmern, als um ihre (schlechten) Produkte. Damit sich das ändert, brauchen wir zum einen bessere Regulierung für die Produkte. Vor allem aber müssen die Gewerkschaften endlich aktiv werden. Sie müssen junge Menschen von ihrem Wert überzeugen und ihnen zeigen, dass gewerkschaftliche Organisation von digitalen Arbeitern sowohl nötig als auch möglich ist. Weil sie das bisher nicht tun, läuft das mit den „coolen Arbeitsplätzen“ einfach so weiter.

  4. Berlin ist vor allem in Einem die #1 : Geld VERBRENNEN (was sie nicht selbst erwirtschaftet haben, dazu sind sie zu unfähig, das kommt alles über den Länderausgleich!) ! Und damit meine ich nicht nur den Flughafen …. Linke Regierung, linke Wähler, linke Projekte …. Hauptsache ‚raus mit dem Geld, was andere erarbeitet haben ………. (y)

    • Würden die Bayern heute den Geldhahn zu drehen, würden bereits morgen in Berlin die Lichter ausgehen. Da passt es doch ins Bild, dass Kitas in Bayern kostenpflichtig sind- und in Berlin umsonst. Fremdes Geld gibt sich eben besonders leicht aus, vor allem Sozialisten waren ja schon immer ganz groß darin, fremdes Geld/ Eigentum im eigenen Sinne an ihresgleichen zu verteilen.

  5. Der verdammte Geldadel und dit neureiche Gesindel haben die“ Szene“ und dit Zusammenleben in Berlin zu Kotze gemacht. Und als Bonbon kommen jetzt Merkels Bereicherer dazu. Einfach nur noch allet Kotze!!!!

  6. Alles eine kranke Scheiße nur um dem Schuldgeldsystem dienen zu können. Früher oder später löst sich der ganze Dreck in Luft auf, spätestens wenn wir uns weigern weiter den Tribut zu entrichten !!

  7. Da konzentrieren sich ja alle Verbrecher in einer Stadt. Linke, die im Senat das sagen haben, Araber-Clans, die Antifa und nun noch Finanzhaie. Schade um Berlin. Die Stadt ist pleite und verloren.

  8. Heute in „Die WELT“… Berlin ist Verbrechenshauptstadt Nummer EINS!
    Klar doch, Logisch denn schließlich, ist da ja der Regierungssitz…
    Aber, darf eine Zeitung das einfach so sagen…? 😉

  9. „Die Macht des Geldes“ wird immer mehr arme Menschen ausbremsen! Das Land Brandenburg hat nicht umsonst im Volksentscheid einen Zusammenschluss mit dem verschuldeten Berlin abgelehnt.

  10. Klar, nirgendwo findet die Finanzbranche mehr Idioten in öffentlichen Ämtern denen man so Sachen wie den BER andrehen kann. Sicher ein Hotspot für solche ökonomisch völlig nutzlosen bis schädlichen Branchen, wie diese, mit neuen Namen versehene, Aktienbrokermafia mit Internetzugang. Fintech ich lache mich weg.

  11. Berlin war mal Kult. Heute ist Berlin fest in der Hand braun-roter Politiker, die dem rechts-radikalen Islamismus näher stehen wie dem GG, korrupt, dreckig, hochkriminell, Frauenfeindlich und assozial.

    • Lol, das sagt ein Münchener. Wo bitte sind braune Politiker in Berlin in der Regierung? Ganz im Gegensatz zu Bayern mit seiner rechten CSU. Frauenfeindlich? Hallo? Frauen genießen in Berlin definitiv höhere gesellschaftliche Anerkennung als in Bayern, wo sie für eine Mehrheit immernoch hinter den Herd gehört und man sich mit allen Mitteln gegen die Auflösung traditioneller Rollenverteilungen stellt. Und mit der Linken bei uns in der Regierung haben wir die stärksten Kämpfer für Frauenrechte in Deutschland in wichtigen Positionen. Und ja etliche radikale Strömungen des Islam haben erschreckende Gemeinsamkeiten mit rechtsradikalem Gedankengut. Die haben in Berlin aber weder in der Regierung noch in der Wirtschaft, noch in der Kulurlandschaft irgendwas zu sagen. Gemäßigte Moslems haben bei uns aber genauso ihren Platz wie gemäßigte Christen, Juden und andere Religionsanhänger. Ganz anders in Bayern, wo eine Partei selbstherrlich seit Jahrzehnten regiert, die sich immer wieder mit rechts-nationalen Ideen hervortut und wo man in Unterhaltungen als Nicht-Christ regelmäßig dumm angemacht wird (so gings mir auch als Atheist). Dass sie auch nicht unterscheiden können zwischen Islam und Islamismus, zeigt wie wenig sie sich mit dem auskennen über das aberwitzige Thesen aufstellen. Und sie als Bayer wollen uns was zum Thema „korrupt“ erzählen? Das ich nicht lache. Ich sag nur schwarze Kassen, Uli Hoeness und eins der dichtesten Verstrickungen von Regierung und Wirtschaft. Und was „hochkriminell“ bedeutet fürchte ich wissen sie auch nicht. Gehen sie Mal nach Mexico City, da gibt es höchst kriminelle Zustände. In Berlin stagniert die Kriminalität seit Jahren auf einem eh schon niedrigen Niveau. Dass wir im Vergleich der Bundesländer nicht so gut abschneiden, hat auch was damit zu tun, dass Deutschland im Allgemeinen schon eine sehr niedrige Quote an Kriminalität hat und Berlin die einzige richtige Großstadt ist, mit all den extra Problemchen die Großstädte mitsich bringen. Ansonsten lieben wir hier auch die Freiheit lieber als die Sicherheit. Und ich kann gerne darauf verzichten auf dem Münchener Hauptbahnhof 3 Mal kontrolliert zu werden, nur weil ich lange Haare habe.

    • Tobias Rau Richtig, das sagt Dir ausgerechnet ein Münchner. Darüber solltest Du mal nachdenken. Hast Du ein Problem mit Bayern? Klar hast Du, dsa zeigt ja schon Deine ganze pseudo-liberale, aber letztlich doch vor Intoleranz tropfender Beitrag. Berlin passt zu Dir, der ganze Berliner Senat ist doch durchsetzt mit Leuten vom poliitschen Rand, und so ist auch deren Politik- intolerant, militant und gefährlich. Was war denn mit den Linken, die wochenlang ganze Stadtviertel tyrannisiert, gebrandschatzt und willkürlich fremdes Eigentum auch von sozial schwachen Menschen zerstört hat, nur wg. eines geplanten Flüchtlingsheimes in der Rigaerstr.? So etwas hätte es in Bayern nicht gegeben. Was war denn mit den Straftaten der sog. Autonomen, die auf Geheiss des links-radikal regierten Senats nicht strafrechtlich verfolgt werden dürfen (was übrigens klar verfassungsfeindlich ist s. Art 3 GG). Auch so etwas hätte es in Bayern nicht geben. Besser rechts-konservativ wie links-radikal, an failed-states in Berlin sieht man das besonders deutlich. Aber was ist schon von einem Bundesland zu halten, das noch nicht einmal in seiner langen, schmutzigen Geschichte auch mal in den Länderfinanzausgleich eingezahlt hätte. Berlin ist der Inbegriff von Korruption, verkrusteten Seilschaften und Sumpf, Jahr für Jahr fliessen Milliarden-Steuer-Euros in diesen Moloch- und die U-Bahn pfeift immer noch aus dem letzten Loch. Von der Kriminalität muss man gar nicht erst reden, wer dort Nachts unterwegs ist, fordert es ja quasi schon fast billigend in Kauf, überfallen und vergewaltigt zu werden. Wie Du auf die Mär vom gesellschaftlichen Stand der Frau kommst, weiss ich nicht, aber das ist wohl ein Teil der üblichen, rassistischen, anti-bayerischen Vorurteile. Abgesehen davon, was brignt es mir, als Frau gesellschaftlich anerkannt zu sein, wenn jeder Besuch in den Park, jeder Besuch eines Freibades, jeder Besuch des Alexanderplatzes einem Spiessrutenlauf gleich kommt, weil die Stadt überquillt mit Nazis und Leuten, die braunen Ideologien nahe stehen. Mir scheint, da vermisst einer die gute alte Zeit, als Margot noch für die Bildung verantwortlich war- und man Flüchtlinge noch zu hunderten brutal an der Mauer mit MGs niedergemäht hat. Die Linken waren schon immer voreingenommen, rassistisch und intolerant bis in die Zehenspitzen, das zeigt sich auch heute wieder, wenn sie sich mit rechts-radikalen islamistischen Vereinen gegen die Werte der Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit verbünden, jenen Vereinen wie der Spitzelorganisation Ditib, die jahrelang unter den Augen der Behörden in Schulen für ihre braune Ideologie missioniert, Lehrer unter Druck gesetzt und Schüler bedroht haben, jenen Vereinen, in denen tatsächlich Frauen an den Herd gestellt werden – und das ist noch das harmloseste, was Frauen in diesen Gesellschaften wiederfahren darf, der Begriff Unehrenmord ist sicher auch Dir ein Begriff. Und die in Moscheen regelmässig zu Hass und Intoleranz gegenüber den sog. „Ungläubigen“ aufrufen und sich bis heute nicht von den fast wöchentlichen, abscheulichen Gewalttaten der Islamisten in Europa distanziert haben. Und wo der Platz der Christen udn Juden zur Zeit der DDR Diktatur war ist ja hinreichend bekannt. Nein, man kam nicht ins KZ, wurde aber dennoch überwacht, diskiminiert und bloss gestellt (Zitat einer DDR-Lehrerin gegnüber Nachbarn der betroffenen Familie: Sie wissen schon, dass ihre Kinder mit den Kindern einer christlichen Familie spielen? Sorgen Sie dafür, dass das nicht mehr vorkommt!). Und dass Du denkst, es gäbe eine klare Kante zwischen Islam und Islamismus, zeigt, dass Du noch nie im AUsland warst, jedenfalls nicht in einem islamischen Land, denn sonst wäre dir vielleicht aufgefallen, dass es von 53 islam. Ländern nicht ein einziges gibt, das demokratisch regiert, die Todesstrafe abgeschafft, Frauen selbstbestimmt und emanzipiert leben und Minderheiten geschützt werden. In Berlin stagniert die Kriminalität auf einem niedrigen Niveau?? Selten so gelacht, wem wollen sie denn ihre Märchen verkaufen? Kriminaltität ist in Berlin so offensichtlich und omnipräsent, dass sie wohl schon betriebsblind sind vor lauter Übersättigung, das fängt schon mit den illegalen Zigarettenhändlern an den U-Bahnhöfen an, geht weiter über vom Senat geduldete Drogenumschlagplätze wie den Görlitzer Park bis hin zu den mafiös strukturierten Libanesenclans. Dass Sie von nichts etwas wissen, kann man ihnen aber eigentlich nicht anlasten, das Vertuschen von Dingen, die nicht „ins Bild passen“ und das konsequente fälschen von Statistiken hat ja eine lange Tradition in braun-rot regierten Unrechtsstaaten. Sie beschweren sich, dass sie kontrolliert werden? Vielleicht wäre es ihnen ja lieber, wenn man sie hinterrücks niederschlägt, ausraubt und mti den Füssen auf ihrem Kopf herumspringt, wie man das in gewissen Kreisen gerne macht.

  12. Zur Komplettierung und Vervollständigung:

    Jahresabschluss der JDC Group bestätigt vorläufige Zahlen
    DGAP-News: JDC Group AG Jahresergebnis

    – Umsatzerlöse steigen nach Rekordabschlussquartal auf 78,1 Mio. EUR
    – EBITDA mit 2,7 Mio. EUR mehr als verdoppelt
    – Geplantes Ertragswachstum durch guten Jahresstart unterlegt

    Die JDC Group AG (ISIN DE000A0B9N37) hat mit dem heute veröffentlichten testierten Jahresabschluss ihre am 3. März bekannt gegebenen vorläufigen Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2016 bestätigt. Nachdem das Unternehmen das vierte Quartal mit einem Rekordwert im Umsatz- und Ergebniswachstum abgeschlossen hatte, unterstreichen nun auch die vorliegenden weiteren Kennzahlen, dass die JDC Group nachhaltig auf den Wachstumspfad zurückgekehrt ist.

    Der Umsatz erhöhte sich im Jahresvergleich leicht um 3,1 % auf 78,1 Mio. EUR (2015: 75,7 Mio. EUR). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 2,7 Mio. EUR trotz erheblicher Transaktionskosten für Bestandskäufe und anderer Einmaleffekte (rd. 0,5 Mio. EUR) um 112,7 % über Vorjahr (2015: 1,3 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge erhöhte sich entsprechend von 1,7 % auf 3,5 %. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel mit 0,2 Mio. EUR ebenfalls positiv aus (2015: minus 0,3 Mio. EUR). Der Grund hierfür waren gestiegene Abschreibungen infolge von Investitionen in die erworbenen Versicherungsbestände und die Digitalisierungsstrategie des Konzerns. „Unseren umfangreichen Investitionen in die Zukunft unseres Unternehmens, allem voran in Bestandskäufe und unsere digitale Versicherungs-App allesmeins, standen im Wesentlichen erst im vierten Quartal Umsätze gegenüber, die den finanziellem Erfolg unserer Strategie wirklich sichtbar gemacht haben“, erklärt Ralph Konrad, Finanzvorstand der JDC Group. „Diesen positiven Trend haben wir mit in das Jahr 2017 genommen, das werden die Zahlen zeigen.“

    Die neue operative Stärke des Unternehmens wird auch von der Entwicklung der weiteren Kennzahlen zum Geschäftsjahr 2016 untermauert. So erhöhte sich der operative Cashflow auf 1,2 Mio. EUR (2015: -647 Mio. EUR) deutlich. Das Eigenkapital stieg um 20,4 % auf 29,7 Mio. EUR (2015: 24,7 Mio. EUR). Die Eigenkapitalquote nahm zu Jahresende auf 40,7 % nach 37,5 % im Vorjahr zu.

    Maßgeblicher Treiber dieser Entwicklung war der Geschäftsbereich Advisortech, in dem das Unternehmen seit Mitte 2016 umfangreiche Zukäufe von Versicherungsbeständen abgeschlossen hat. Hierdurch gelang es, hochrentable Versicherungsportfolios in den Bestand der JDC Group zu transferieren. Auch der Geschäftsbereich Advisory, der den klassischen Vertriebszweig der JDC Group abbildet, entwickelte sich mit einem starken Jahresendgeschäft sehr gut.

    2017 plant die JDC Group, ihren Weg in die Digitalisierung weiter zu forcieren und so die Transformation des Unternehmens vom klassischen Maklerpool hin zum führenden digitalen Verwalter von Versicherungen und Finanzanlagen zu beschleunigen.

    Die Erträge aus den im vergangenen Jahr zugekauften Versicherungsbeständen werden erstmals über volle zwölf Monate in die Geschäftszahlen einfließen. Gleichzeitig entfallen die Transaktionskosten aus den Zukäufen, die das Ergebnis 2016 noch mit Einmaleffekten belastet haben. Vor dem Hintergrund der Gewinnung mehrerer größerer Maklerkunden und des sehr guten operativen Starts in das Jahr 2017 geht der Vorstand der JDC Group im laufenden Geschäftsjahr von einer nachhaltig positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung aus. Für 2017 erwartet das Unternehmen einen weiteren Umsatzanstieg auf 85,0 Mio. bis 95,0 Mio. EUR sowie eine erneute Verdoppelung des EBITDA auf 5,0 bis 6,0 Mio. EUR.

    JDC Group AG
    Telefon: +49 611 3353 514
    E-Mail: middelmenne@jdcgroup.de

    Über die JDC Group AG

    Die JDC Group AG (ISIN: DE000A0B9N37) steht für moderne Finanzberatung und intelligente Finanztechnologie für Berater und Kunden. Im Geschäftsbereich „Advisortech“ bieten wir über die Jung, DMS & Cie.-Gruppe moderne Beratungs- und Verwaltungstechnologien für unsere Kunden und Berater. Während viele Vertriebe und Vertriebspartner den technologischen Wandel als Problem und die jungen Fintech-Firmen als neue Wettbewerber sehen, sehen wir den Faktor „Technologie“ als große Chance. Lösungen aus dem Geschäftsbereich „Advisortech“ werden Beratern zukünftig helfen, ihre Kunden noch besser zu betreuen und im Ergebnis mehr Umsatz zu generieren. Im Segment „Advisory“ vermitteln wir über die FiNUM.-Gruppe Finanzprodukte an private Endkunden über freie Berater, Vermittler und Finanzvertriebe. Mit mehr als 16.000 angeschlossenen Vertriebspartnern, rund 1.200.000 Endkunden, einem betreuten Bestand von mehr als 4,5 Milliarden Euro und mehr als 1,4 Milliarden Produktabsatz pro Jahr sind wir einer der Marktführer im deutschsprachigen Raum.

  13. JDC Group findet 2016 in Erfolgsschiene zurück

    Die vorläufigen Geschäftszahlen verhießen Gutes. Der testierte Jahresabschluss bestätigt nun: Die JDC Group blickt auf ein sehr positives Geschäftsjahr 2016 zurück.

    Der in Deutschland und Österreich aktive Finanzdienstleister JDC Group AG hat den testierten Jahresabschluss für 2016 veröffentlicht. Dieser bestätigt die am 3. März bekannt gegebenen vorläufigen Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2016. „Nachdem das Unternehmen das vierte Quartal mit einem Rekordwert im Umsatz- und Ergebniswachstum abgeschlossen hatte, unterstreichen nun auch die vorliegenden weiteren Kennzahlen, dass die JDC Group nachhaltig auf den Wachstumspfad zurückgekehrt ist“, heißt es in der Pressemitteilung.

    Demnach erhöhte sich der Umsatz der Gruppe, zu welcher der Maklerpool Jung, DMS & Cie. gehört, im Jahresvergleich leicht um 3,1 Prozent auf 78,1 Millionen Euro (2015: 75,7 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 2,7 Millionen Euro trotz erheblicher Transaktionskosten für Bestandskäufe und anderer Einmaleffekte (rd. 0,5 Mio. Euro) um 112,7 Prozent über dem Vorjahr (2015: 1,3 Mio. Euro). Die EBITDA-Marge erhöhte sich entsprechend deutlich von 1,7 auf 3,5 Prozent.

    Erfolg von App „Allesmeins“ zeigt sich im vierten Quartal

    Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel mit 0,2 Millionen Euro ebenfalls positiv aus (2015: minus 0,3 Mio. Euro). Der Grund hierfür waren gestiegene Abschreibungen infolge von Investitionen in die erworbenen Versicherungsbestände und die Digitalisierungsstrategie des Konzerns.

    „Unseren umfangreichen Investitionen in die Zukunft unseres Unternehmens, allem voran in Bestandskäufe und unsere digitale Versicherungs-App Allesmeins, standen im Wesentlichen erst im vierten Quartal Umsätze gegenüber, die den finanziellem Erfolg unserer Strategie wirklich sichtbar gemacht haben“, erklärt Ralph Konrad, Finanzvorstand der JDC Group. „Diesen positiven Trend haben wir mit in das Jahr 2017 genommen, das werden die Zahlen zeigen.“

    Eigenkapitalquote gestiegen

    Die neue operative Stärke des Unternehmens werde auch von der Entwicklung der weiteren Kennzahlen zum Geschäftsjahr 2016 untermauert. So erhöhte sich der operative Cashflow auf 1,2 Millionen Euro (2015: -647 Mio. Euro) deutlich. Das Eigenkapital stieg um 20,4 Prozent auf 29,7 Millionen (2015: 24,7 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote nahm zu Jahresende auf 40,7 nach 37,5 Prozent im Vorjahr zu.

    Maßgeblicher Treiber dieser Entwicklung war der Geschäftsbereich Advisortech, in dem das Unternehmen seit Mitte 2016 umfangreiche Zukäufe von Versicherungsbeständen abgeschlossen hat. Hierdurch gelang es, hochrentable Versicherungsportfolios in den Bestand der JDC Group zu transferieren. Auch der Geschäftsbereich Advisory, der den klassischen Vertriebszweig der JDC Group abbildet, entwickelte sich mit einem starken Jahresendgeschäft sehr gut.

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