dm kauft Sonderangebote bei den Konkurrenten

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Immer Montagmorgens erhalten die 1.800 dm-Filialen in Deutschland Anweisungen aus der Zentrale, welche sie Artikel bei den Konkurrenten wie Rossmann und Müller einkaufen und dann in die eigenen Regale stellen sollen.

dm Sonderangebote Rossmann
Deutschlands größte Drogeriekette schickt ihre Mitarbeiter zu den Konkurrenten wie Rossmann. (Screenshot: YouTube)

Mitarbeiter der größten deutschen Drogeriemarktkette dm kaufen bei Konkurrenten wie Rossmann und Müller gezielt Sonderangebote auf und stellen diese dann in die eigenen Regale. Die Beschäftigten werden von dm angewiesen, „strategisch relevante Aktionsartikel bei Wettbewerbern“ einzukaufen.

„Hierzu wird zentralseitig eine Liste mit relevanten Artikeln montagsmorgens bereitgestellt“, zitiert Focus aus einer internen Anweisung der Firmenzentrale in Karlsruhe an die rund 1.800 Filialen in Deutschland. Das Scheiben enthält einen Link auf eine Intranet-Seite des Unternehmens, wo die korrekte Verbuchung des „Fremdeinkaufs“ erklärt wird.

dm-Sprecher bestätigt die „Fremdeinkäufe“

„Wir stellen unseren Kolleginnen und Kollegen in den dm-Märkten Informationen zur Verfügung, die es ihnen ermöglichen, die günstigste Einkaufsquelle für ihren Markt zu nutzen“, schrieb Marketing-Geschäftsführer Christoph Werner am Freitag zur Deutschen Presseagentur.

„Diese Quelle können auch Wettbewerber sein, wenn diese Artikel unseres Sortiments zu einem Preis anbieten, der unter unserem Einkaufspreis beim Hersteller liegt“, so der Marketing-Chef weiter. Sein Unternehmen gehe davon aus, dass die Wettbewerber nicht unter Einstandspreis verkaufen, sodass diese dadurch keine Nachteile hätten.

Kürzlich entschied der Bundesgerichtshof (BGH) in einem Rabatt-Streit zugunsten der Drogeriekette Müller. Diese hatte Kunden damit geworben, dass sie auch die Zehn-Prozent-Coupons von den Konkurrenten dm, Rossmann und Douglas anzunehmen. Dieses „Anhängen“ ist lauf BGH zulässig.

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