Deutsche Nationalmannschaft verliert gegen die Slowakei

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Im vorletzten Freundschaftsspeil vor der Europameisterschaft 2016 in Frankreich musste die deutsche Nationalmannschaft gegen ein hochmotiviertes slowakisches Team in Augsburg als Verlierer vom Platz gehen. In der Wasserschlacht von Augsburg konnten die Slowaken die Führung von Mario Gomez noch in ein 1:3 umwandeln. Besonders beim letzten Tor sah Torwart Ter Stegen sehr schlecht aus und verpasste sich als Nummer 2 im Tor hinter Manuel Neuer aufzudrängen.

Jogi Löw - Trainer der Deutschen Nationalmannschaft während der Pressekonferenz am Testspieltag gegen die Slowakei. (Screenshot:YouTube/SPOX)
Deutsche Nationalmannschaft – Jogi Löw während der Pressekonferenz am Testspieltag gegen die Slowakei. (Screenshot:YouTube/SPOX)

Schon fast traditionell hat die deutsche Nationalmannschaft kein gutes Testspiel vor einem großen Turnier abgeliefert. Dafür waren die Voraussetzungen auch nicht gegeben. Viele Stammspieler wie Manuel Neuer, Thomas Müller oder Mesut Özil sind entweder im Trainingslager geblieben, oder konnten wie Bastian Schweinsteiger, Marco Reus, Mats Hummels und Karim Bellarabi verletzungsbedingt nicht eingreifen. Des weiteren waren die Platzbedingungen alles andere als fördernd für ein gepflegtes Kurzpassspiel. In der zweiten Halbzeit glich das Spiel aufgrund des anhaltenden Regens eher einer Wasserschlacht als einem Fußballspiel.

Die zweite Garde kann sich nicht in den Vordergrund spielen

Auf der anderen Seite boten die Ausfälle die Möglichkeit, weitere Spieler des Kaders zu testen. Doch keiner der Spieler konnte wirklich Pluspunkte für sich sammeln. Hummels-Ersatz Rüdiger sah als Innenverteidiger natürlich nicht gut aus, weil die Mannschaft drei Gegentore hinnehmen musste. Auf der Rechtsverteidigerposition konnte Rudy auch nicht entscheidende Akzente nach vorne setzen, und hinten war er gut beschäftigt.

Die Jungstars Brandt, Weigl, Kimmich und Sané, die allesamt mindestens eine Halbzeit Spielpraxis vom Bundestrainer bekamen, konnten aufgrund des Wetters auch nicht auf sich aufmerksam machen und müssen um die EM-Teilnahme bangen. Zwei Kandidaten muss Joachim Löw am 31. Mai noch streichen. Wenn die verletzten Spieler für oder während der EM noch fit werden, wird es wohl zwei der Jungstars treffen. Sané scheint dabei die besten Chancen zu haben, im Kader zu bleiben.

Viel Arbeit wartet auf Löw

Optimal läuft die gesamte Vorbereitung für die EM auf jeden Fall nicht. Das Trainergespann um Joachim Löw muss viel Flexibilität zeigen, um mit den Veränderungen gut umgehen zu können. Das EM-Aus von Gündogan ist lange sicher, doch schmerzt es sehr. Das zentrale Mittelfeld, das eigentliche Prunkstück der Mannschaft, scheint zu wanken. Ob Kapitän Bastian Schweinsteiger rechtzeitig fit wird und zur alten Leistung findet, ist sehr ungewiss. Ersatzkapitän Sami Khedira hat gerade erst seine Verletzungsphase überwunden. Toni Kroos, der wahrscheinlich wichtigste zentrale Mittelfeldspieler, hat gerade mit Real Madrid die Champions League gewonnen und benötigt wahrscheinlich erst einmal ein wenig Pause, um für die EM auf 100 % zu kommen. Im Kader gibt es einige Spieler wie Can, Kimmich, Weigl oder auch Rudy, die die Position besetzen können, nur haben diese Spieler wenig Erfahrung auf der Position in der Nationalmannschaft.

Zudem wurde im Testspiel gegen die Slowakei erneut deutlich, dass das Experiment 5er-Abwehrkette nicht den erhofften Erfolg einbringt. Besonders gegen tiefstehende Mannschaften wie den Slowaken, die auf Konter lauern, ist die Einer-Besetzung im defensiven Mittelfeld sehr anfällig. Löw wird die Erkenntnis aus dem Spiel in die EM mitnehmen und aller Voraussicht nach mit einer soliden Viererkette agieren. Auf der linken Abwehrseite hat sich Hector festgespielt, der wiedermal eine konstante Leistung gezeigt hat. Wer rechts hinten auflaufen wird, ist bis zum heutigen Datum noch offen.

Deutsche Nationalmannschaft mit eingespielter Offensive zur EM

Für die EM kann Joachim Löw zumindest auf sein Offensivtrio Reus-Özil-Müller bauen, solang Reus der Erwartung zu Folge schnell fit wird. Ergänzt wird das eingespielte Weltmeistertrio von Mario Gomez, der aufgrund seiner starken Rückrunde in Istanbul und seiner positiven Körpersprache in den vergangenen Länderspielen im Sturm gesetzt scheint. Somit stehen die Eckpfeiler in einem deutschen Team, das bis zur EM noch einige Baustellen zu bearbeiten hat.

Am 4. Juni trifft die DFB-Elf in Gelsenkirchen im letzten Länderspiel gegen die ungarische Auswahl. Dort kann Löw mit dem endgültigen EM-Kader ein letztes Mal die offenen Baustellen bearbeiten. Eine gute Woche später wird es dann Ernst, wenn die deutsche Nationalmannschaft am 12. Juni um 21:00 Uhr das erste EM-Vorrundenspiel in Lille gegen die Ukraine bestreitet. Die weiteren Vorrundengegner sind die starken Polen und Nordirland.

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