Manifest der Intellektuellen: „Offene Grenzen alternativlos“

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„Es gibt keine friedliche Alternative zu offenen Grenzen“, und wer das Gegenteil behauptet, der sei ein „Kriegstreiber in neuen Farben“, heißt es in dem Manifest Checkpoint Demokratie, das schon mehr als 70 Intellektuelle unterzeichnet haben.

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Die Intellektuellen vom Checkpoint Demokratie wenden sich dagegen, „dass die Hetze salonfähig wird“. Sie bezeichnen die Gegner offener Grenzen als „Rassisten“ und als „Kriegstreiber in neuen Farben“. (Screenshot: YouTube)

Mehr als 70 Intellektuelle sind Erstunterzeichner des Manifests Checkpoint Demokratie, das von Schauspielerin Renan Demirkan initiiert worden ist. Der Kölner Stadt-Anzeiger veröffentlichte den Text am Dienstag exklusiv.

Manifest gegen Rassismus „Wir müssen reden – gemeinsam“

Angst ist menschlich und auch der Wunsch nach einer „starken Hand“, die einem wieder Sicherheit gibt und Perspektive. Stichworte wie Langzeitarbeitslosigkeit, steigende Armutsraten, Niedriglohn, Leiharbeiter und Zeitverträge verunsichern mittlerweile die Hälfte der Menschen in Deutschland und in ganz Europa existenziell. Es ist auch menschlich, nicht mehr offen sein zu können gegenüber anderen Kulturen und Religionen und Zäune zu bauen.

Neue ultrarechte „Alternativen“

Aber nicht akzeptabel. Denn die Geschichte hat uns gelehrt, welche politischen Monster wachsen, wenn plötzlich die Herkunft oder die Religion von kulturellen Minderheiten, derart dämonisiert werden, wie es selbsternannte „Retter des Abendlandes“ tun oder die neuen ultrarechten „Alternativen“. Weil das Rassismus ist! Ein Rassismus, der sich mittlerweile völlig enthemmt und erschreckend selbstbewusst in jeder Talkshow ausbreitet.

Es ist kaum auszuhalten, wie hemmungslos die Sprache geworden ist und wie mehrheitsfähig Islamophobie. Und Antisemitismus. Wie die Demokratie verhöhnt wird und als „Lügenpresse“ bespuckt und ausgepfiffen. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Hetze salonfähig wird! Deshalb müssen wir reden – gemeinsam über uns! Denn Demokratie ist Diskurs, ist Freiheit, ist Prozess, ist Zweifel, ist Mitbestimmung und Solidarität. Fertig und verschlossen sind nur Diktaturen.

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner sind bereit zu reden, mit jeder und jedem – wo auch immer, wann auch immer. Sprechen Sie uns bitte an! Einladung und Bittschrift an uns alle, an Politik und Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft, zum Gespräch über Demokratie und Rassismus.

Das Ziel: Die Stärkung der Demokratie

Lasst uns reden – über alles, was uns bedrückt und ängstigt, was uns beschämt und klein macht! So offen, so schonungslos und so radikal, wie es uns drängt. In Büros und Clubs, auf Straßen und Podien – überall dort, wo Gespräche möglich sind. Aber lasst dabei das Verbindende unser Ziel sein – und die Stärkung der Demokratie!

Abgrenzung und Rassismus sind keine Alternativen, weder für Deutschland noch für irgendein anderes Land. Wer Kulturen oder Religionen dämonisiert und Sündenbocktheorien propagiert, verlässt die Freiheit des Geistes und die der Humanität. Rassismus ist der Kopfknast der Herrendenker. Respekt dagegen bedeutet: Jeder ist absolut in seiner Verschiedenheit, in seiner Würde und Zukunft.

Wir müssen der Hetze laut widersprechen um unser selbst willen. Es gibt keine friedliche Alternative zu offenen Grenzen und der Freiheit der Kulturen. Die, die das Gegenteil behaupten, sind keine Alternative. Das sind die alten Kriegstreiber in neuen Farben. Demokratie aber ist elementar für Frieden und Freiheit. Protestwahlen ändern nichts. Sie verhindern nur die Chance unsere Lage zu verbessern.

Lasst uns reden darüber, was wir gemeinsam ändern müssen und wie wir die Demokratie stärken können!

Liste der Erstunterzeichner von Checkpoint Demokratie

1) Michel Friedmann – Journalist
2) Jochen Busse – Schauspieler
3) Joachim Landgraf – Theaterproduzent
4) Pfarrer Silbersiepe – Düsseldorf
5) Stephan Gorol – Produzent
6) Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft – Zentrum für verfolgte Künste
7) Marion Kracht – Schauspielerin
8) Claudia Gahrke – Schauspielerin
9) Torsten Lenkeit – Ausführender Produzent und Autor
10) Michael Klammer – Schauspieler
11) Ayshe Gallé – Eurythmiestudentin
12) Antonia Rados – Journalistin
13) Leander Lichti – Schauspieler
14) Julia Stinshoff – Schauspielerin
15) Guido Maria Kretschmer – Modedesigner und Moderator
16) Frank Mutters – Bildender Künstler
17) Katrin Sandmann – Journalistin
18) Wolfgang Seidenberg – Schauspieler
19) Silvia Armbruster – Regisseurin / Künstlerische Leiterin des Theaters in Kempten
20) Martin Wölffer – Intendant Theater am Kurfürstendamm und Komödie Berlin
21) Anke- Domscheit-Berg – Publizistin und Unternehmerin
22) Heiner Lauterbach – Schauspieler
23) Elias Bierdel – Mitbegründer von Borderline Europe
24) Idil Baydar – ‚Jilet Ayse’ – Kabarettistin
25) Clelia Sarto – Schauspielerin
26) Urs Jaeggi – Schweizer Soziologe, Schriftsteller und bildender Künstler
27) Hans Thill – Autor und Übersetzer
28) Friedrich Schorlemmer – Theologe und Bürgerrechtler
29) Dr. Irina Langefeld – Ärztin für Allgemeinmedizin
30) Volkmar Langefeld – Vertriebsleiter
31) Susanne Goga, Schriftstellerin und Übersetzerin
32) Mirko Bonné – Schriftsteller und Übersetzer
33) Hans Scholten – Sozialarbeiter und Familientherapeut
34) Dominik Riedo – Schriftsteller, Bern
35) Guido Rohm – Schriftsteller und Künstler
36) Petra Reategui – Autorin
37) Kurt F. Svatek – Vorstandsmitglied des Österreichischen PEN
38) Margit Hähner – Schriftstellerin
39) Fahimeh Farsaie – Autorin und Journalistin
40) Uwe-Karsten Heye – „Gesicht Zeigen“
41) Lianne Kolf – Verlagsagentur
42) Dr. Martin A. Völker – Autor, Kulturwissenschaftler
43) Jürgen Rennert – Schriftsteller
44) Herrad Schenk – Sozialwissenschaftlerin, Schriftstellerin
45) Kristof Magnusson – Schriftsteller
46) Andreas Reuß – Schriftsteller, Fotograf,
47) Harry Oberländer – Lyriker
48) Ralf Nestmeyer – Historiker, Autor
49) Stefan Gemmel – Schriftsteller
50) Tanja Langer – Schriftstellerin
51) Prof. Dr. Eberhard Geisler – Literaturwissenschaftler, Autor
52) Jörg Albrecht – Autor
53) Christa Schuenke – literarische Übersetzerin
54) Hermann Schulz – Schriftsteller
55) Thomas Bachmann – Autor
56) Prof. phil. em Jürgen Baurmann – Autor
57) Jörg Hafkemeyer – Journalist
58) Prof. Christoph Lindenmeyer – Autor und Journalist
59) Dr. Matthias Buth – Lyriker und Publizist
60) Gisela Heidenreich – Autorin, Paar-und Familientherapeutin
61) Kerem Menemenci – Kücheneinrichter
62) Annegret Held – Schriftstellerin
63) Horst Eckert – Autor
64) Hasnain Kazim – Korrespondent – DER SPIEGEL
65) Wolfram Frommlet – Journalist, Autor
66) Ingo Rossenbach – selbstständiger Bautischler
67) Tobias Kiwitt – Rechtsanwalt, Vorstandssprecher Bundesverband junger Autoren und Autorinnen
68) Susanne Skrazutti – Sportlerin, Filmemacherin
69) Sabine Hartelt – Journalistin
70) Alexander Netschajew – Intendant, Stendal
71) Imre Török, Journalist, Ghostwriter, Dozent
72) Wolfsmehl –Dramatiker
73) Gert Heidenreich – Schriftsteller

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72 KOMMENTARE

    • Du darfst das schreiben, aufgrund deines Namens wird dich keiner als Nazi bezeichnen.

      Und ja, wir hatten mal Gesetze und an die wurde sich vor Merkel auch gehalten. Und ja, auch durch eine Kontrolle wird kein Menschenrecht verletzt oä, was ja Gutmenschen gerne mal behaupten.

    • Mit der Nazikeule kann man jede Diskussion, jede Kritik im kein ersticken.

      Genauso wie man mit dem „Aluhut“ sämtliche Kritiker des Systems mundtot macht..

  1. Da kann man mal sehen wie dumm die sogenannte intellektuelle uns halten aber wir lassen uns nicht mehr ausnehmen wie eine wheinachtsgans das ist in Wirklichkeit das Problem

  2. Die ganzen Unterzeichner tun doch nix..Ausser blöde Sprüche kloppen. Jeden als Nazi zu betitulieren, der sorgen und Ängste hat. Wie primitiv sind die selber. Nur weil man hier in Deutschland eine Kontrolle will und nicht ALLE aufnehmen KANN. Da nicht JEDER ein Kriegsflüchtling ist..Ich hoffe mal, die beherbergen alle genug daheim.

  3. Intellektuelle : siehe Liste wer hat einige davon dazu ernannt.Michel Friedmann – Journalist Vorbestraft wegen Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz . Kerem Menemenci – Kücheneinrichter die müssen intellektuell sein oder wie ?Pfarrer Silbersiepe – Düsseldorf die fehlen ja noch die Kirche treibt seit 2000 Jahren die Menschen in Armut vor sich her ,sollen lieber mal die Vergewaltigungen an Minderjährigen in Heimen aufklären und wieder gut machen.Mann da bekomm ich so ein Hals

  4. Die Bevölkerung in Afrika und im Orient wächst rasant, der wahre Grund für den „arabischen Frühling“. Offene Grenzen bedeutet, dass Europa von Migranten überrannt wird. Das verkraftet kein Sozialsystem. Michael Kiesen, Autor u.a. „Halbmond über Berlin“

  5. Herrlich, wie die Intellektuellen Deutschlands immer wieder ihren offen Horizont verkaufen, ohne dabei zu merken, wie beschränkt er doch eigentlich ist. Grenzen, Regeln, Rahmen, braucht jeder in einer Gesellschaft um sich frei zu entfalten. Für die einen die Grenzen abzuschaffen, der eigenen Gesellschaft jedoch täglich Grenzen zu setzen und das bisher freie Leben mehr und mehr einzuschränken, dafür erheben sie sich? Seltsame Zeitgenosssen!
    Grenzen sind Bestandteil einer zivilisierten Gesellschaft.

  6. Alternativlos, das klingt so nach Merkel.
    Wollen wir jetzt auch die Gefängnisse öffnen und dafür dann unsere Häuser verbarrikadieren? Das haben die „Intellektuellen“ wohl noch nicht zu Ende gedacht.

  7. Offene Grenzen sind nur für Vollidioten alternativlos!

    Lasst doch die Menschen in Eure Wohnungen und gebt ihnen alles was ihr habt… nach spätestens einer Woche werdet ihr erkennen, dass es so nicht geht.

    Wir lösen die Probleme der Welt nicht dadurch, dass wir die Menschen hier aufnehmen, die Lösungen müssen in deren Länder geschaffen werden.

    Die Menschen kommen hier hin, weil Merkel sie gerufen hat und sich herumgesprochen hat, dass wir ihnen ein Rundum-Sorglos-Paket liefern.

    Kein normaler Mensch, reist durch 5 sichere Länder und kommt nach Deutschland, weil ihm hier die Gesetze so gut gefallen, er das Oktoberfest liebt und ihm die deutsche Kultur so gut gefällt.

  8. Ich verstehe die ganzen politischen Debatten nicht, wenn der deutsche Staat den zugereisten nur Schutz vor Krieg geben würde, Kleidung und essen bei der Tafel, eine Unterkunft zum schlafen und nicht Bargeld wie ein Harz 4 Empfänger, würden sich Grenz Zäune erübrigen, die Menschen glauben wirklich hier in Deutschland ist Schlaraffenland.

  9. Das zeigt doch einfach die grenzenlose Dummheit dieser Menschen. Es wird Zeit das Sie mit gewissen Dingen unserer hochqualifizierten konfrontiert werden. Anderes lernen es diese Blöden nicht.

  10. Dann gibt es halt keine friedliche Lösung, jetzt ist es auch nicht mehr friedlich, allerdings bluten nur Deutsche und andere Europäer….da hätte ich kein Problem, das das brutale, aggressive Parasitenpack auch bluten muss um zu kapieren das hier “ Fiesta finito“ ist!!

  11. diese Herrschaften legen keinen Wert mehr auf Grenzen? Dann werde ich mir demnächst ihre Adressen heraus suchen und mich bei ihnen einquartieren. Mein Leben wird eine herrliche Wendung nehmen.

  12. ICh DENKE ES WÄRE MAL GUT die OFFENBARUNG ZU LESEN WAS IN ZUKUNFT KOMMT ,AUF DER WELT ES SIND MILLIONEN REISENDE MENSCHENHEERE UNTERWEGS , Offb. 1- 9 Kapitel oder alles .

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