Bund sucht Tätowierte für den Polizeidienst

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Bund sucht Tätowierte für den Polizeidienst
Da die Bewerber fehlen, wird die Bundespolizei toleranter und nimmt nun auch Tätowierte für den Polizeidienst. (Foto: Luca Sartoni)

Die Bundespolizei stellt künftig auch Tätowierte ein. Die bisherigen strengen Regeln für Tätowierungen im Polizeidienst sollen aufgeweicht werden. Denn wegen der Flüchtlingskrise mit Millionen Migranten herrscht derzeit ein dringender Mangel an Bewerbern.

Die Bundespolizei erwägt, ihre Zugangsvoraussetzungen zu lockern, vor allem im Hinblick auf Tätowierungen. Bisher heißt es dazu in den Vorschriften, dass Polizeianwärter „keine sichtbaren Tätowierungen und Piercings“ tragen dürften.

Doch aus einem internen Papier der Bundespolizeiakademie geht hervor, dass es demnächst eine „gewisse Aufweichung“ geben wird, berichtet das Hamburger Magazin SPIEGEL. Zuvor war bekannt geworden, dass die Bundespolizei für die Jahre 2016 bis 2018 insgesamt 3.568 neue Stellen sowie ein sechstes Ausbildungszentrum erhält.

Die Planungen dafür hatten bereits im Januar begonnen, nach den Anschlägen auf das Satiremagazin Charlie Hebdo in Paris. Im Sommer wurden die Planungen vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise ausgeweitet.

Neben den 3.568 neuen Stellen soll die Bundespolizei eine speziell ausgerüstete Anti-Terror-Einheit mit 250 Beamten schaffen. Dabei werden je 50 Beamte den fünf deutschlandweit stationierten „Beweis- und Festnahmehundertschaften“ der Bundespolizei zugeordnet, so das Bundesinnenministerium.

Die neue Spezialeinheit soll in der Lage sein, als Ergänzung zur GSG 9 bewaffnete Terroristen aufzuhalten und flüchtende Kämpfer zu verfolgen.

Zusätzlich zu den Bemühungen der Polizei, der neuen Sicherheitslage mit Millionen Flüchtlingen Herr zu werden, ist die Diskussion um den Einsatz der Bundeswehr im Landesinnern neu entbrannt. Politiker von Union und SPD fordern dazu eine Grundgesetzänderung.

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