Hertha soll fürs Olympiastadion doppelte Miete zahlen

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hertha bsc olympiastadion
(Foto: flickr/Dietmar Sittek)

Am Mittwoch gab es die erste Verhandlungsrunde über eine Verlängerung des Mietvertrages mit dem Olympiastadion, der am Ende der kommenden Saison nach 13 Jahren ausläuft. Die Informationen, die der für das Finanzielle zuständige Ingo Schiller am Mittwochabend bei der Präsidiumssitzung präsentierte, waren für Hertha ein Schock.

Die Olympiastadion GmbH verlangt demnach künftig 7,5 Millionen Euro pro Jahr, damit die Hertha-Profis dort weiterhin ihre Heimspiele ausrichten können, berichtet der Tagesspiegel. Das ist etwa das Doppelte dessen, was der Klub bisher zahlen muss.

Bisher zahlt Hertha nur 3 bis 4 Millionen Euro pro Jahr. Zudem soll der neue Mietvertrag mindestens über 15 Jahre laufen, und auch die Cateringrechte soll Hertha an die Betreibergesellschaft abtreten.

Sind die Forderungen eine Retourkutsche gegen Hertha?

Doch was ist der Grund für diese Forderungen? Sind sie tatsächlich kaufmännisch geboten, wie die Betreibergesellschaft sagte? Ein möglicher Grund ist, dass Herthas Manager Michael Preetz vor ein paar Wochen mit der Idee an die Öffentlichkeit getreten ist, dass der Verein darüber nachdenken müsse, ein neues, reines Fußballstadion zu bauen.

Präsident Werner Gegenbauer hatte sich in einem Interview mit der Bild-Zeitung sogar gesagt, dass Hertha spätestens in 25 Jahren in einer eigenen Arena spielt. Solche Aussagen sind beim Land Berlin nicht besonders gut angekommen. Denn Berlin hat vor der WM 2006 knapp 250 Millionen Euro in die Renovierung des Olympiastadions gesteckt.

Zudem hat sich das Land Berlin gegenüber Hertha immer recht kulant gezeigt. Nach den beiden jüngsten Abstiegen in den Jahren 2010 und 2012 wurde Hertha die Miete sogar komplett gestundet, weil sonst der direkte Wiederaufstieg in Gefahr geraten wäre.

Die aktuelle Miete liegt unter dem, was die Bundesligisten im Schnitt (4,7 Millionen Euro) an Miete oder Kreditrate (für ihre eigenen Stadien) zahlen müssen. Eintracht Frankfurt muss pro Jahr sogar 9 Millionen Euro an die Stadt Frankfurt überweisen, der 1. FC Köln zahlt knapp 8 Millionen.

Doch jetzt scheint das Land in der deutlich besseren Verhandlungsposition zu sein. Hertha steht sportlich und finanziell so gut da wie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr. Bis zum Sommer 2017 wird es dem Klub sicherlich nicht gelingen, ein neues Stadion zu bauen.

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