Schäuble wird Ehrenbürger, weil er die Regierung nach Berlin holte

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Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble fühlt sich geehrt, dass er Ehrenbürger von Berlin werden soll. Am Montag vor 25 Jahren hielt er die Rede, die den Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin brachte.

Schäuble Ehrenbürger Hauptstadtbeschluss
Am 20. Juni 1991 hielt Wolfgang Schäuble die vielleicht entscheidende Rede, die zum Umzug der Bundesregierung nach Berlin führte. (Screenshot: YouTube)

Wolfgang Schäuble (CDU) soll Ehrenbürger von Berlin werden. Damit wolle man den Bundesfinanzminister für seine „herausragende Lebensleistung“ würdigen, sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD). Berlin habe ihm viel zu verdanken.

Eigentlich ist es eher ungewöhnlich, dass ein noch aktiver Politiker auf diese Weise geehrt wird. Doch alle Parteien im Berliner Abgeordnetenhaus unterstützen den Vorschlag. Wolfgang Schäuble sagte der Berliner Morgenpost: „Ich freue mich und fühle mich sehr geehrt. Berlin ist eine faszinierende Stadt: Ich bin gerne Berliner.“

Schäuble holte die Regierung nach Berlin

Ein Grund für die Ehrung Wolfgang Schäubles ist dessen Einsatz für den Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin. In der Bundestagsdebatte am 20. Juni 1991 trug seine Rede entscheidend dazu bei, dass die Entscheidung mit 338 zu 320 Stimmen knapp für Berlin fiel.

„Willy Brandt hat mir dann noch für die Rede gedankt. Es war also eine Atmosphäre, in der man hoffte, es würde reichen“, sagt Schäuble. Die Bundestagsdebatte dauerte damals mehr als zwölf Stunden. Noch kurz vor der Abstimmung hatten Umfragen eine klare Mehrheit für Bonn gesehen.

„Die Entscheidung für Berlin wird heute auch von den damaligen Gegnern akzeptiert. Berlin ist die deutsche Hauptstadt – und eine der attraktivsten Städte der Welt. Stellen Sie sich vor: Wenn man junge Israelis fragt, wo sie am liebsten hinreisen, nennen sie Berlin. Wem das nicht als ein Geschenk der Geschichte erscheint, dem kann man auch nicht helfen.“

Der harte Weg zum Ehrenbürger

Auch nach der Bundestagsentscheidung vom 20. Juni 1991 hielt der Widerstand gegen den Umzug nach Berlin noch über Jahre an. Schäuble sagt über diese Zeit: „Ich war ja dann Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion und habe die Abgeordneten auch schon drängen müssen – sodass manche gesagt haben, ich sei ein ‚verkappter Ossi’ …“

Wolfgang Schäuble sagt: „Ich weiß schon, dass Berlin wirtschaftlich noch immer die Folgen von Krieg und Teilung spürt. Die Industrieunternehmen haben die Stadt verlassen, und die bekommt man in der globalisierten Welt auch nicht mehr zurück.“

Andererseits habe Berlin eine „unglaublich lebendige Gründerkultur“. In Berlin werde mehr Start-up-Kapital generiert als in irgendeiner anderen europäischen Stadt. Schäuble wünscht sich, dass „die lebendige und faszinierende Metropole“ Berlin aus den vielen Veränderungen die Kraft schöpft, seiner gesellschaftlichen Führungsrolle gerecht zu werden.

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33 KOMMENTARE

  1. In Bonn war zu viel Inzucht!
    Er wird für was geehrt, was der Steuerzahler bezahlt hat. Werden wir dafür auch geehrt?
    Der Umzug hat umgerechnet satte
    10 Milliarden Euro gekostet!!!

  2. Von der derzeitigen Regierungskaste hat es NIEMAND verdient überhaupt irgendwelche Ehrungen zu erhalten und schon garnicht den Titel „Ehrenbürger“ 🙁

  3. Die wollen den bestimmt in der Heimat auch nicht haben.
    Der ist genauso beliebt wie Stegner SPD.
    Diese Regierung kann geschlossen in eine WG für Demenzkranke umziehen, denn das sie mal einen Eid für die Deutschen und deren Wohlergehen geschworen haben, dass haben alle vergessen.

  4. „Ehrenbuerger“ von Ploetzensee sollte der werden, wenn er aus dem Saal 600 in Nuernberg in die Reichshauptstadt ueberfuehrt wird…

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