Piratenchef Kramm tritt zurück, wird in Werder wieder ein Grüner

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Wegen des "desaströsen Wahlergebnisses" gab der Berliner Piratenchef Musikproduzent Bruno Kramm (48) heute seinen Rücktritt bekannt. Um Abstand zu gewinnen macht er erst mal Urlaub mit seiner finnische Frau in Finnland. Am Freitag wird er ein Grüner in Brandenburg, er zieht von Berlin nach Werder (Pressefoto: Kramm/Nikolai Schneider)
Wegen des „desaströsen Wahlergebnisses“ gab der Berliner Piratenchef Musikproduzent Bruno Kramm (48) heute seinen Rücktritt bekannt. Um Abstand zu gewinnen, macht er seit Mittwoch Urlaub mit seiner finnischen Frau in Finnland. Am Freitag wird er ein Grüner in Brandenburg, er zieht von Berlin nach Werder (Pressefoto: Kramm/Nikolai Schneider)

Nach dem Wahldebakel der Berliner Piraten verlässt der Landesvorsitzende Bruno Kramm (48) die Partei und wechselt zurück zu den Grünen. Wie die Nachrichtenagentur dpa meldete, trat Kramm, der auch Spitzenkandidat war, am heutigen Donnerstag (22. September 2016) vom Landesvorsitz der Piraten zurück. In seiner Begründung sprach er von einem „Kräfte zehrenden, verlorenen Wahlkampf“ und einem „desaströsen Wahlergebnis“.

Dazu sei eine „unerwartete Trauerphase über eine menschliche Tragödie am Rande der Partei“ gekommen, erklärte er mit Blick auf den Tod des Piraten-Abgeordneten Gerwald Claus-Brunner. „Ohne jeden Groll oder Enttäuschung stelle ich fest, dass für mich die Zeit gekommen ist, neue Wege in meiner politischen Arbeit zu gehen.“

Angriff auf frühere Piraten-Politiker

Am morgigen Freitag will Kramm seinen Wiedereintritt bei den Grünen erklären, wie der Brandenburger Landesverband der Partei mitteilte. Kramm werde seinen Wohnsitz zurück nach Werder/Havel im Landkreis Potsdam-Mittelmark verlegen. Der Musiker und Musikproduzent Kramm war bereits von 2009 bis 2012 Mitglied bei den Grünen, bevor er zu den Piraten ging.

Der Berliner Abgeordnete Christoph Lauer (32), der vor zwei Jahren aus der Piratenpartei austrat und am Freitag (16. September 2016) vor der Abgeordnetenhauswahl in die SPD (Kreisverband Pankow) eintrat, kommentierte den Rücktritt von Kramm heute auf Twitter mit den Worten: „Sowas aber auch, Bruno Kramm ist zurückgetreten. Natürlich ohne Verantwortung für das desaströse Wahlergebnis zu übernehmen.“

In seiner Rücktrittserklärung hatte Bruno Kramm frühere Piraten-Politiker angegriffen, die die Partei verlassen hatten.

Darunter auch Christoph Lauer. Er sei überzeugt, dass die Wahrnehmung der Partei so schlecht gewesen sei, weil „einige prominente Ex-Mitglieder ihr öffentliches Gewicht zum bewussten Schaden an der Partei skrupellos eingesetzt haben“. Die Berliner Abgeordneten Christopher Lauer, Martin Delius und Oliver Höfinghoff, der Bundesvorsitzende Bernd Schlömer sowie weitere Piraten waren zu anderen Parteien wie der SPD, den Linken und der FDP gewechselt.

„Ich brauche Abstand“

Bereits am gestrigen Mittwoch (21. September 2016) hatte Kramm wegen des Todes von Gerwald Claus-Brunner gesagt, der sich ebenfalls zur Wahl des Parteivorsitzenden stellte, dann aber gegen Kramm unterlag: „Diese schreckliche menschliche Tragödie belastet mich sehr“. Er habe sich zunächst „in seine zweite Heimat Finnland“ zurückgezogen. „Ich brauche Abstand, ich will abschließen mit dem Fall.“ Es sei alles zu viel für einen Musiker wie ihn. Er werde dann sehen, wie er sich politisch weiter engagiere.

Kramm war seit November 2014 Vorsitzender der Piratenpartei Berlin. Für den Übergang wird der Landesverband von seinem Stellvertreter Simon Kowalewski geführt. Die Piratenpartei war 2011 überraschend mit 8,9 Prozent und 15 Abgeordneten in das Berliner Landesparlament eingezogen. Bei der Wahl am vergangenen Sonntag erreichte sie nur 1,7 Prozent der Wählerstimmen und flog wieder raus.

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    • Hr..Hanke: Sie wollen doch nicht im ernst alle über einen Kamm scheren? Kennen Sie Ihren Abgeordneten ausm Wahlkreis? Und suchen Sie die Gespräche? Oder möchten Sie generell einfach nur versuchen schlechte Stimmung zu verbreiten?

    • Hr..Hanke: Sie wollen doch nicht im ernst alle über einen Kamm scheren? Kennen Sie Ihren Abgeordneten ausm Wahlkreis? Und suchen Sie die Gespräche? Oder möchten Sie generell einfach nur versuchen schlechte Stimmung zu verbreiten?

    • maybrit illner jetzt , wie sie wieder reden lachhhhhhhhhhhhhhh , wir müssen was tun , im jahr 2050 , erst reden wir noch 30 jahre , aber dann lösen wir alles , lachhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh

    • maybrit illner jetzt , wie sie wieder reden lachhhhhhhhhhhhhhh , wir müssen was tun , im jahr 2050 , erst reden wir noch 30 jahre , aber dann lösen wir alles , lachhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh

    • Sie schaffen ja nicht mal ein Vernünftiges Gespräch zu führen. Sondern augenscheinlich definitiv nur schlechte Stimmung zu machen. Dieses schaffen Sie bei mir definitiv nicht.

      Gerne kann man ins Gespräch gehen, nur dann nicht auf diese Art und Weise. Sie schaffen ja nicht mal, die Fragen vernünftig zu beantworten.

    • Sie schaffen ja nicht mal ein Vernünftiges Gespräch zu führen. Sondern augenscheinlich definitiv nur schlechte Stimmung zu machen. Dieses schaffen Sie bei mir definitiv nicht.

      Gerne kann man ins Gespräch gehen, nur dann nicht auf diese Art und Weise. Sie schaffen ja nicht mal, die Fragen vernünftig zu beantworten.

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