Nato-Luftangriff in Afghanistan tötet 30 Zivilisten

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Bei einem Nato-Luftangriff gegen die Taliban in der afghanischen Provinz Kunduz kamen auch mindestens 30 Zivilisten ums Leben. Die Nato nimmt die Beschuldigungen zu den zivilen Opfern sehr ernst und will den Vorfall untersuchen.

Nato-Luftangriff Afghanistan Mullah Taki Zivilisten
Erneut kamen bei einem Nato-Luftangriff in Afghanistan Dutzende Zivilisten ums Leben, darunter auch mehrere Kinder. (Screenshot: YouTube)

Die Nato hat in der nordafghanischen Provinz Kunduz Luftangriffe gegen die Taliban geflogen. Dabei kamen neben mindestens 14 Taliban-Kämpfern auch mindestens 30 Zivilisten ums Leben. Unter den Opfern sind auch Kinder und Frauen, sagte ein Sprecher des Gouverneurspalastes. Auch der Operationsleiter der Taliban für Kunduz, Mullah Taki, wurde getötet.

Die Angriffe seien erfolgt, um afghanische Streitkräfte am Boden zu schützen, die bei einem Einsatz unter Feuer geraten seien, zitiert SPIEGEL ONLINE einen Sprecher der Nato-Mission „Resolute Support“. Man nehme die Beschuldigungen zu den zivilen Opfern sehr ernst und werde den Vorfall untersuchen.

Afghanistan an Nato-Luftangriff beteiligt

Ein Sprecher des afghanischen Verteidigungsministeriums sagte, dass auch afghanische Hubschrauber an dem Lufteinsatz beteiligt waren. Diese seien aber „nur für den Nachschub und den Transport von Truppen“ verantwortlich gewesen. Das Schießen habe die Nato übernommen.

Die zivilen Opfer gehen nach Ansicht des afghanischen Verteidigungsministeriums aber sicherlich auf das Konto der Taliban. Denn die Islamisten hätten sich in den Häusern von Zivilisten versteckt.

Die Luftangriffe der Nato werden üblicherweise von den US-Streitkräften durchgeführt. In Afghanistan haben die USA in diesem Jahr schon etwa 700 Luftangriffe auf Stellungen der Taliban und des Islamischen Staats geflogen.

Vor gut einem Jahr hatte ein US-Helikopter eine Klinik der Organisation Ärzte ohne Grenzen für eine Stellung der Taliban gehalten und fast eine Stunde lang beschossen. Bei dem Angriff starben mehr als 40 Menschen, darunter Ärzte und Patienten.

Im Juni dieses Jahres kamen bei einem Nato-Luftangriff auf ein Taliban-Gefängnis in Kunduz mindestens sieben Zivilisten ums Leben. Ende September starben bei einem US-Drohnenangriff in der Ostprovinz Nangarhar mindestens 15 Zivilisten.

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19 KOMMENTARE

  1. man weiß doch wer die Taliban sind, das sind keine pashtus, sondern die gezüchtet wurden von USA

  2. 5000 Afghanische Soldaten alle 18 bis 25 jahre alt sind bis jetzt nur dieses Jahr ums Leben gekommen 42 (NATO) Länder helfen Afghanistan wer hilft Taliban !?

  3. Wahnsinn 30 tote ist ja auch wirklich schlimm. Aber hey was die USA und der Russe oder sonst wer bei irgendwelchen angriffen an Zivilisten töten darüber wird nicht berichtet. …..

  4. Die „Kollateralschäden“ der NATO bzw. USA werden im Westen geduldig hingenommen. Sofern Russen für so etwas verantwortlich sind, herrscht helle Empörung. Michael Kiesen, Autor u.a. Roman „Halbmond über Berlin“

  5. Die Bodentruppen werden halt nicht eingesetzt …könnten ja zerstören um was es wirklich geht !!!
    Wer trifft die Taliban aus der Luft Punktgenau?
    Für Kriege gibt es von Seiten der USA und Nato nie den Menschen als Grund !!!
    In diesen Sinne möchte ich auch den toten Zivilisten im Irak und Syrien gedenken .
    Denn auch diese sterben für den Grossenwahn der Nato

  6. Wie viele Zivlisten wurden auf die Luftangriffe Berlin, Köln, Dresden, Hamburg, Hannover, usw. getötet? Beispiel: Eine Bombe auf das Berliner Kraftwerk Klingenberg hätte Berlin und die Rüstung lahmgelegt. Gut, aber wir waren auch nicht besser!!!

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