Senat will Parkgebühren deutlich anheben

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Nach Ansicht von Verkehrsstaatssekretär Jens-Holger Kirchner ist die Parkgebühr für Anwohner in Berlin viel zu billig. So zahlt man etwa in Zürich 27-mal so viel. Innerhalb des S-Bahn-Rings soll das Parken überall kostenpflichtig werden.

Jens-Holger Kirchner will Parkgebühren anheben
Wenn weniger Berliner ein eigenes Auto hätten, wäre genug Platz für Parkplätze.

Die Parkraumgebühren in Berlin sollen deutlich teurer werden. Derzeit kostet die Vignette für Anwohner lediglich 20,40 Euro für zwei Jahre. Dieser Preis ist so niedrig, dass Verkehrsstaatssekretär Jens-Holger Kirchner dies nun als „eine Frechheit“ bezeichnet hat.

Andere deutsche Städte würden weit mehr verlangen, sagte Jens-Holger Kirchner am Sonntag auf einer Podiumsdiskussion auf der Fahrradmesse „Velo“. Und in ausländischen Städten wie Zürich oder London „werden ganz andere Summen“, so der grüne Staatssekretär.

In Zürich zahlen Anwohner umgerechnet rund 275 Euro pro Jahr. Das ist 27-mal so viel wie in Berlin, wo ein Jahr nur 10,20 Euro kostet. Jens-Holger Kirchner sagte dem Tagesspiegel, dass er das Thema im Jahr 2018 anpacken wird. Zunächst stehe das Radgesetz auf der Tagesordnung.

Rot-Rot-Grün hat in der Koalitionsvereinbarung „die schrittweise Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung bis 2021“ beschlossen. Der neue Senat verfolgt das Ziel, dass das Parken innerhalb des S-Bahn-Rings überall kostenpflichtig ist.

Laut Senat werden derzeit 103.210 Stellplätze in insgesamt 40 Parkzonen bewirtschaftet. Ohne Anwohnervignette zahlt man je nach Zone zwischen ein und drei Euro pro Stunde. „Drei Euro pro Stunde für 15 Quadratmeter Straßenland sind ganz sicher keine Abzocke“, sagt Jens-Holger Kirchner.

„23 Stunden steht das Auto doch nur rum“, sagte der grüne Verkehrsstaatssekretär, „so geht es nicht weiter“. Unterstützung erhielt er von Katrin Dziekan vom Umweltbundesamt. „Der wertvolle Platz gehört uns allen“, sagte sie, also nicht nur den Autofahrern.

Derzeit gibt es in Berlin 335 Autos pro 1.000 Einwohner, rechnet Katrin Dziekan. Wären es nur 300, gebe es genug Platz für die vom Volksentscheid geforderten Radwege. Wären es nur 150 Autos pro 1.000 Einwohner, würden „nahezu keine Stellplätze mehr auf öffentlichem Straßenland gebraucht“.

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13 KOMMENTARE

  1. Das fördert das Sterben der Geschäfte. Wenn ich die Kosten von Öffis oder Parkgebühren zum Einkauf dazu rechne, komme ich günstiger, wenn ich im Internet bestelle. Bei vielen Versandhändlern ist der Versand ab 20 oder 30 Euro kostenlos. Das Ziel sollte es eher sein, den Örtlichen Handel zu erhalten. Dazu müsste es einfach attraktiver sein, mit den Öffis zu fahren, um freiwillig aufs Auto zu verzichten. So hätten alle was davon. Und das Parken sollte an die Einkäufe gekoppelt werden, so wie es einige Center mit Parkhaus schon machen. Ich könnte mir vorstellen, dass man das bezahlte Parkticket mit dem Bon eines der örtlichen Geschäfte einsendet, um einen Teil des Parktickets erstattet zu bekommen. Dann würde ich sagen, dass es ok ist, dass die Parkkosten erhöht werden. So ist es nur pure Abzocke.

  2. Dachte man mehr doof ginge es nicht, da verzapft BRD-Justizminister Heiko Maas: Kosten von Migration, Integration, Asyl werden niemanden weggenommen. „Die Milliarden für die Integration wurden in diesem Land erwirtschaftet und wurden niemanden weggenommen.“ Nun sind sie alle , die Milliarden, neue müssen her.

  3. Jetzt schlägt diese Brut richtig zu! Kohle muss her! Aber ein Herr Müller fährt eine dicke Karre und das noch auf Staatskosten.Seht zu, dass der schnell wieder weg kommt! Und es sollte sich niemand ein Beispiel an solch einer verl,. Politik nehmen!

  4. Es gibt so viele Sachen die man nicht mit der Bahn und schon garnicht mit dem Bus transportieren kann. Schon mit einer 1 qm Platte hatte ich Busverbot und musste das schwere Teil zur nächsten Bahn schleppen.

  5. Es ist schon klar, wenn man nicht in der Lage ist Großprojekte pünktlich und im Kostenrahmen fertig zu bekommen, dann fehlt natürlich das Geld. Es bietet sich natürlich an, dass der Autofahrer zur Kasse gebeten wird. Wir leben nun aber nicht in Zürich oder anderen Großstädten, wo auch im Durchschnitt mehr verdient wird. Vieleicht, Herr Kirchner, haben Sie auch mitbekommen, dass immer mehr Menschen pendeln müssen und letztlich auch die Steuerzahler sind. Und hören Sie endlich auf, alle zu Fahrradfahrern machen zu wollen. Ich denke viele von uns wissen, dass die meisten Fahrradfahren ihr Auto vor der Tür zu stehen haben, weil sie am Wochenende gerne ins Grüne fahren und sich auch nicht trauen ihren Parkplatz zu verlassen. Machen Sie Ihre Arbeit und vertreten Sie die Bürger, die Sie gewählt haben und nicht nur ihre subjektive Meinung.

  6. berlin hat rot rot grün gewählt also was beschwert ihr euch selber schuld bin aus thüringen rote regierung genauso katastrophal ramelow und co habe aber die nicht gewählt und würde die auch nie wählen irgendwann wird jeder munter bis zur bundestagswahl

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