Imker alarmiert: In Berlin sterben die Bienen weg

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In Berlin haben 31 Prozent der Bienenvölker den letzten Winter nicht überstanden. Wegen des Kälteeinbruchs drohen nun weitere Bienen zu verhungern, die sich wegen der hohen Temperaturen Anfang April sehr früh entwickelt hatten.

Berliner Imker melden ein massives Bienensterben im letzten Winter.
Berliner Imker melden ein massives Bienen-Sterben im letzten Winter.

In Deutschland haben rund 170.000 Bienenvölker den Winter nicht überstanden. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Online-Umfrage unter mehr als 11.000 Imkern, wie der Deutsche Imkerbund am Dienstag in Wachtberg bei Bonn bekanntgab.

Imker haben demnach Verluste von rund 20 Prozent der Bienenvölker angegeben. Die durchschnittliche Sterberate liege bei 10 Prozent. „In anderen Tierbeständen wäre eine solche Verlustquote undenkbar“, zitiert die B.Z. den Präsidenten des Deutschen Imkerbundes, Peter Maske. Auch im Frühjahr bleibe die Lage angespannt.

Denn zwar haben sich die Bienenvölker wegen der hochsommerlichen Temperaturen Anfang April rasant entwickelt. Doch durch den neuerlichen Kälteeinbruch seien sie nun gezwungen, im Bienenstock zu bleiben. Dort droht ihnen der Hungertod. An eine gute Frühjahrsernte beim Honig sei „kaum noch zu denken“, sagte Peter Maske.

Besonders hoch war die Verlustrate in Berlin, wo 31 Prozent der Bienenvölker den Winter nicht überstanden haben. Auch Hamburg, das Saarland, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben für den vergangenen Winter hohe Verluste.

Den Winter 2015/2016 hatten die Bienenvölker in Deutschland überdurchschnittlich gut überstanden. Damals lag die Verlustquote bei den für den Winter vorbereiteten sogenannten „eingewinterten“ Bienenvölkern bei unterdurchschnittlichen 8,6 Prozent.

Seit 2003 untersuchen Forscher und Imkerverbände die Ursachen für den Überwinterungstod der Honigbienen. Heute ist es anhand der bisherigen Daten und Erfahrungen möglich, die zu erwartenden Winterverluste bereits im vorangehenden Herbst relativ genau einzuschätzen. Als Hauptursachen für das winterliche Bienensterben in Deutschland gelten

  • die Varroamilbe, aber auch
  • ein mangelndes Nahrungsangebot,
  • der chemische Pflanzenschutz und
  • veränderte klimatische Bedingungen.

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18 KOMMENTARE

  1. Sind sich eigentlich alle klar, was ein Aussterben der Bienen bedeutet?
    Garantiert nicht!
    Dschungelcamp, GNTM usw. – das ist wichtig!

  2. Als wenn die Kälte daran Schuld ist, früher gab es viel längere Winter und kältere und das es im Mai nochmal richtig kalt wird, das ist auch nicht das erste mal…Nur mal so als kleiner Tip, die Bienen haben Eiszeiten überlebt, also an Kälte wird es wohl nicht liegen aber vielleicht an Monokulturen und Düngemittel….

  3. Die angebliche “ grüne Umweltschutzpartei“, die Biogasanlagen bedingungslos fördern und damit den Anbau von einer Unmenge von „Grünmasse“ wohlwollend abnicken, haben hier gewaltig mit dazugetragen, auf den ehemaligen Weiden, mit Blühenden Pflanzen, (wir erinnern uns an ganze Blumenmeere) wächst nur noch eine Monokultur als Gras, und ermöglicht ein öfteres „Abernten“! In den wenigen sonnigen Tagen war es für die Bienen auf den Blütenwiesen möglich in kürzester Zeit eine beachtliche Nektarmenge einzufahren, jetzt müssen sie große Strecken fliegen, um die vereinzelten Blüten zu erreichen, entsprechend gering ist dann die Ausbeute und in kalten Tagen reicht es nicht!…Aber schön weiter die Grünen wählen, bis die Natur ganz hin ist!

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