Gaultier ist Star der Millionen-Show im Friedrichstadtpalast

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Die gefeierte Disco-Ikone und frühere Salvador-Dali-Muse Amanda Lear (Follow me, Queen of Chinatown) gab sich die Ehre und posierte zur Weltpremiere der Gaultier-Gala am 7. Oktober 2016 mit Jean Paul Gaultier auf dem grünen Teppich im Berliner Friedrichstadtpalast. Lear: "It's like a dream come true" - Es ist so, als wäre ein Traum wahr geworden (Foto: Friedrichs
Die gefeierte Disco-Ikone und frühere Salvador-Dali-Muse Amanda Lear (77, Follow me, Queen of Chinatown) gab sich die Ehre und posierte zur Weltpremiere der Gaultier-Gala am 7. Oktober 2016 mit Jean Paul Gaultier (64) auf dem grünen Teppich im Berliner Friedrichstadtpalast. Lear: „It’s like a dream come true“ – Es ist so, als würde ein Traum wahr werden (Foto: Friedrichstadtpalast/Sascha Radke)

„Mehr Glitzer & Glamour geht nicht“, urteilte BILD der Frau. Die New York Times empfiehlt: „Must see in Berlin“. Und die VOGUE hebt zu Recht hervor: „Kein Geringerer als Jean Paul Gaultier entwarf die Kostüme für die neue Show im Friedrichstadt-Palast Berlin.” Er hat beispielsweise den berühmten Trompeten-Büstenhalter für an US-amerikanischen Pop-Star Madonna (58, Like a Virgin) entworfen.

Und tatsächlich ist der Pariser Modezar der eigentliche Star der zweieinhalbstündigen „The One Grand Show“ in der Friedrichstraße 107 in Berlin-Mitte (Tickets ab 19,80 Euro), die von Oktober 2016 bis Juli 2017 bis auf wenige Tage wie etwa dem Reformationstag am 31. Oktober 2016 oder Neujahr (1. Januar 2017) jeden Abend zu sehen ist. Der Modezar und Parfümier durfte seine Vorliebe für freche Erotik an 500 Kostümen ausleben.

Der Friedrichstadtpalast läß es dieses mal richtig krachen und präsentiert nach zwei Jahren Vorarbeit die teurerste Bühnenshow, die Berlin je gesehen hat. 11 Millionen Euro hat sie gekostet, wovon allerdings allein 7 Millionen Euro nur durch den Vorverkauf schon wieder eingespielt wurden. 100 Künstler stehen auf der Bühne.

Hinter der Show steckt harte Handarbeit. Die BILD der Frau zählte auf: „Gigantische Zahlen – wohin man bei THE ONE Grand Show auch schaut: 3.000 eingefärbte Fasanenfedern, 120 verrückte Perücken, drei Kilogramm Pailletten, Pötte voll mit Haarklammern und Metallösen. 50.000 Swarovski-Steine werden in die Kostüme, Haarteile und Kopfbedeckungen eingearbeitet.“

„Schon als kleiner Junge war es mein großer Traum, an einer Revue mitzuarbeiten“, freut sich Jean Paul GAULTIER (64). Disco-Ikone Amanda Lear (77) ergänzte an seiner Seite bei der glanzvollen Premiere: „Es ist, als wäre ein Traum wahr geworden. Jean Paul wollte immer aus seiner Komfort-Zone treten und etwas tun. Und nach zwei Jahren Arbeit ist es endlich real. Der Palast ist ein Denkmal für Berlin mit einer beeindruckenden Geschichte. Ich bin froh, dass es noch offen ist. Und ich würde gerne auch hier singen.“

Intendant Berndt Schmidt sagte dem Tagesspiegel: „Wer jemals einen Blick in Gaultiers Terminkalender werfen konnte, weiß: Es ist eine Sensation, dass sich dieser legendäre Couturier wochenlang Zeit nimmt.“ Und der Designer ist sich seiner Verantwortung bewusst: „Die erste Revue, für die ich die Kostüme entwerfe, findet in Berlin statt. Diese Stadt hat das Kabarett der Zwanzigerjahre definiert, und der Palast ist ein Ort mit einer reichen und wechselvollen Geschichte, der sich mehr als einmal neu erfand.“ Und sagt noch bescheiden: „Ich fühle mich geschmeichelt und geehrt, dass ich Teil dieser Produktion sein darf“ — ganz Gaultier, der trotz seiner Prominenz wenig Starallüren hat.

THE ONE Grand Show ist eine äußerst kunstvolle Inszenierung in der Handschrift von Showmacher Roland Welke. Verschwenderische Pracht wechselt mit leisen, poetischen und surrealen Momenten. „Arty to the extreme“ schreibt das stilbewusste i-D Magazine. Das spektakuläre Lichtdesign stammt von Emmy-Preisträger Peter Morse, der schon für Michael Jackson, Madonna, Barbra Streisand und Bette Midler gearbeitet hat.

Im Stück wird ein verlassenes Revuetheater durch eine Undergroundparty aus dem Tiefschlaf gerissen. Ein Gast verliert sich in der magischen Aura des Ortes. Vor seinem inneren Auge erweckt die damalige Theaterdirektorin die alten Zeiten. Vergangenheit und Gegenwart verschwimmen in einem Wachtraum. Immer stärker spürt der junge Mann dabei die Sehnsucht nach dem einen Menschen, der alles für uns bedeutet – THE ONE.

Revueshows haben keinen roten Erzählfaden im klassischen Sinne. Der künstlerische Zusammenhang, der die Collage aus Showbildern verbindet, sind die Traumvisionen des Partygastes. Die Show gilt als die aufwändigste Show in Europa. Berlins Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD): „Das Bühnenbild und die Kostüme sind atemberaubend. Eine sehr poetische Show mit unglaublicher Artistik.“

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