Games Capital Berlin-Brandenburg: „Es geht gerade richtig los.“

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Mehr Jobs, mehr Unternehmen, mehr Umsatz: Die Branchen der Bewegtbildwirtschaft in der Hauptstadtregion entwickeln sich weiter überdurchschnittlich. Damit sind digitale Medien einer der wesentlichen Treiber des Wirtschaftswachstums in den Ländern Berlin und Brandenburg.

Das ist ein Ergebnis des Medienindex 2015, für den das Institut „House of Research“ im Auftrag der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH aus der August-Bebel-Strasse 26-53 in Potsdam-Babelsberg die Arbeitsmarktstatistik 2014 und die Umsatzsteuerstatistik 2013 ausgewertet hat. Danach ist die Zahl der Beschäftigten 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent gewachsen, die Zahl der Unternehmen um sieben und der Gesamtumsatz um neun Prozent.

In den letzten zehn Jahren ist die Hauptstadtregion zu einem der wichtigsten Medienstandorte Deutschlands geworden.

Die klassischen Branchen Film und Fernsehen sowie die Wachstumsbranchen Games, Mobile und Internet-Wirtschaft sind inzwischen zentrale Säulen der Wirtschaft in Berlin-Brandenburg. Im Auftrag der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH  wertete der „Medienindex Berlin-Brandenburg“ erstmals aktuelle Zahlen aus der Umsatzsteuerstatistik und der Arbeitsagentur Berlin-Brandenburg der letzten zehn Jahre aus.

Haben sich Förderung und Unterstützung ausgezahlt? Wie haben sich die einzelnen Branchen entwickelt? Wo sind noch Potentiale für den Standort?

Von 2004 bis 2013 ist der Gesamtumsatz der Medienwirtschaft in Berlin-Brandenburg um 85 Prozent gestiegen. Die Zahl der Unternehmen wuchs im gleichen Zeitraum um 55 Prozent, und die Zahl der Jobs stieg von 2004 bis 2014 um 51 Prozent.

Im Zeitraum 2013/14 gab es in den Branchen Film/TV, Web/Mobile und Games über 11.000 Unternehmen, die mit rund 65.000 Beschäftigten einen Gesamtumsatz von 6,3 Milliarden Euro erzielten. Die Digitalbranchen Games und Web/Mobile machen dabei jeweils deutlich mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes und der Unternehmen aus (4,4 Milliarden Euro beziehungsweise 7.200 Unternehmen), und sie beschäftigen mehr als drei Viertel der Arbeitnehmer (50.000).

Berlin ist vornehmlich Games Capital (Spiele Hauptstadt). Während sich in den Bereichen Web, Mobile und Games die Beschäftigtenzahl seit 2004 auf heute rund 50.000 mehr als verdoppelte, wurden 2014 nur noch knapp 15.000 Film- und Fernsehschaffende gezählt, gegenüber gut 19.300 anno 2004. Und auch bei den Umsätzen zogen Games an den Fernsehmedien vorbei: Erwirtschafteten die Unternehmen der Games-Branche 2013 im Schnitt knapp 700.000 Euro, schafften die TV-Unternehmen nur 364.000 Euro. Doch die Einbrüche nach dem Krisenjahr 2009 seien mittlerweile überwunden, erklärte Medienboard-Geschäftsführer Elmar Giglinger Grafik MBB GmbH Potsdam-Babelsberg
Berlin ist vornehmlich Games Capital (Spiele Hauptstadt). Während sich in den Bereichen Web, Mobile und Games die Beschäftigtenzahl seit 2004 auf heute rund 50.000 mehr als verdoppelte, wurden 2014 nur noch knapp 15.000 Film- und Fernsehschaffende gezählt, gegenüber gut 19.300 anno 2004.
Und auch bei den Umsätzen zogen Games an den Fernsehmedien vorbei: Erwirtschafteten die Unternehmen der Games-Branche 2013 im Schnitt knapp 700.000 Euro, schafften die TV-Unternehmen nur 364.000 Euro. Doch die Einbrüche nach dem Krisenjahr 2009 seien mittlerweile überwunden, erklärte Medienboard-Geschäftsführer Elmar Giglinger Grafik: MBB GmbH Potsdam-Babelsberg

Die Gamesbranche ist mittlerweile mit einem Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Euro (plus sieben Prozent) größer als die Einzelbranche Film (878 Millionen) und ebenso groß wie TV (eine Milliarde Euro). Web und Mobile sind mit einem Umsatzwachstum von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr die Wachstumstreiber der audiovisuellen Medienwirtschaft in der Hauptstadtregion.

Film und TV haben nach Jobverlusten in der Vergangenheit den Turnaround geschafft, und auch hier wächst die Zahl der Beschäftigten bei stabilen bis leicht wachsenden Umsätzen wieder – um acht Prozent beim Film und um 10 Prozent in der TV-Wirtschaft. Die Zahl der Unternehmen stieg leicht beim Fernsehen (vier Prozent), beim Film sogar kräftig (16 Prozent).

Elmar Giglinger, Geschäftsführer Standortmarketing und -entwicklung beim Medienboard: „Mit einem Umsatzwachstum von neun Prozent binnen Jahresfrist bleibt die Medienwirtschaft ein wesentlicher Faktor der positiven Entwicklung in der Hauptstadtregion. Die Dynamik ist bemerkenswert und sucht im Bundesgebiet ihresgleichen. Ein Ende des Aufschwungs ist nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil: Ich bin der festen Überzeugung, dass es gerade erst richtig losgeht.“

Als Gründe dafür nannte Giglinger die gute Infrastruktur, den Zustrom von Fachkräften und Talenten aus aller Welt, aber auch die immer noch günstigen Kosten als wesentliche Faktoren.

Das Medienboard stützt mit seinen Förderungen auch neue Tendenzen: So werden seit diesem Jahr auch fiktionale Serien aller Vertriebskanäle gefördert. Zuvor konnten nur Einzelfilme oder Pilotfilme unterstützt werden. Als Beispiele für das Zusammenwachsen der Branche nennt das Board die Web-Video-Aktivitäten von Firmen wie Divimove der FreemantleMedia oder Studio71 von der ProSiebenSat.1-Gruppe.
Den Medienindex Berlin-Brandenburg 2015 können Sie hier herunterladen.

 

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