East Side Gallery kommt hinter Gitter

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Diese Kritzeleien sollen nun bald der Vergangenheit angehören. (Foto: hans-jürgen2013)

Die East Side Gallery, ist ein Denkmal und zugleich eine Open-Air-Galerie in Berlin- Friedrichshain in der Mühlenstraße zwischen dem Berliner Ostbahnhof und der Oberbaumbrücke entlang der Spree. Sie ist entstanden auf dem längsten noch erhaltenen Teil der Berliner Mauer, wobei nach der Öffnung der Mauer im Frühjahr 1990 118 verschiedene Künstler sich auf einer länge von 1316 Metern verewigten. Jedes der ungefähr einhundert Gemälde wurde den politischen Veränderungen im Jahre 1989/90 gewidmet und wurde zu einer Ikone der Wiedervereinigung.

Da das Denkmal jedoch für jeden frei zugänglich gewesen ist, wurde die Mauer über die Jahre immer wieder von Touristen und Bürgern aus Berlin und Umgebung bemalt und besprüht. Doch das wird jetzt ein Ende haben, denn die East Side Gallery kommt hinter Gitter. Vorerst wurde sie mit einem 2 Meter hohen Bauzahn geschützt, um die Reinigungs- und Sanierungsarbeiten erfolgreich durchzuführen.

Die Berliner Morgenpost berichtete, dass in diesem Jahr noch das etwa 80 Zentimeter hohe Absperrgeländer aus Stahl gebaut werden solle. 230.000 Euro stellen Bund und Land für die mittlerweile zweite große Sanierung zur Verfügung. Obwohl die jetzige Reinigung sich nicht als besonders schwierig erweist, da die Mauer 2009 mit einer Schutzschicht versiegelt wurde, verhindert sie den ständigen Vandalismus nicht. Wenn jedoch das langfristige fortbestehen der East Side Gallery nicht gefährdet werden soll, dann besteht angesichts dessen Handlungsbedarf.

Vergangenen Donnerstag (5.11.2015) soll der Sprecher des Bezirks Friedrichshain- Kreuzberg in einer kurzfristigen Pressekonferenz vor dem Denkmal Informationen zum künftigen Schutz des Denkmals gegeben haben. Demnach sollen 150.000 Euro freigegeben worden sein, um das vorgesehene Absperrgeländer zu errichten, welches die Besucher einen bis 1,30 Meter auf Abstand halten solle.

Im Wesentlichen stellt sich hier die Frage, inwiefern der Zaun letztendlich wirklich vor Vandalismus schützt wird. Man hofft, dass diejenigen, die sich oftmals mal eben mit Filzstiften und Kugelschreiben verewigten durch die Balustrade darauf hingewiesen werden, dass dies ein Denkmal ist und es zu beschmutzen eine Straftat darstellt. Gegen den bewussten Vandalismus, also diejenigen, die bewusst einige Werke übermalen oder gar zu zerstören versuchen, wird auch dieses Absperrgeländer keinen Zweck haben, da man ja aufgrund der geringen Höhe relativ leicht drüber hinweg steigen könnte.

Der technische Leiter des Grünflächenamtes von Friedrichshain- Kreuzberg Adalbert Maria Klees geht jedoch davon aus, dass dies nur etwa 10% der Beschmutzungen ausmache. Und um auch diese zu verhindern, würde nur ein Wachschutz sich als sinnbringend erweisen, für den der Bezirk jedoch kein Geld habe.

Da es für die Besucher fast selbstverständlich war sich auf der East Side Gallery zu verwirklichen, will man mit Schildern, die alle 20 Meter und in mehreren Sprachen formuliert sind, auf die Bedeutung und den historischen Wert des Denkmals hinweisen. Ob das Geländer tatsächlich vor zukünftigen Beschmutzungen schützt, wird sich spätestens nach dessen Errichtung zeigen.

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