Die legendäre Hafenbar Berlin ist wieder da

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Schlangestehen am vergangenen Freitagabend um 21 Uhr zur Wiedereröffnung der alten Hafenbar Berlin im neuen Hafen in der Karl-Liebknecht-Straße 11 direkt am Alex unterm Fernsehturm in Mitte (Foto: Facebook/Hafenbar Berlin)
Schlangestehen am vergangenen Freitagabend um 21 Uhr zur Wiedereröffnung der alten Hafenbar Berlin im neuen Hafen in der Karl-Liebknecht-Straße 11 direkt am Alex mit Blick auf den Fernsehturm in Mitte (Foto: Facebook/Hafenbar Berlin)

Beinahe wäre der älteste Partykutter Berlins, die 49 Jahre alte Hafenbar Berlin, untergangen. Der alte Schlager-Kapitän Klaus Zagermann (73) gab auf, nachdem vor einem Jahr ein bayerischer Investor das Gebäude in der Chausseestraße 20 in Berlin Mitte kaufte, um es abzureißen. Ein neues Gebäude mit Wohnungen, Büros und einem Hotel soll entstehen.

Im Mai 2016 wurde ein letztes Mal gesungen, getanzt und geschunkelt. „In kaum einem anderen Klub feiern die Berliner schon so zeitig so ausgelassen“, urteilte DER SPIEGEL. Immer freitags und samstags von 21 Uhr bis morgens früh um vier. Eintritt freitags zur Schlagerparty Stimmen in Aspik 8 Euro, samstags die ersten drei Stunden zur Karaokeparty 5, dann zur anschließenden Schlagerdisko 7 Euro.

Doch die 47jährige Tresenfrau Petra Schreiber, die seit 25 Jahren hinter der Theke wirbelte, fasste sich ein Herz und übernahm die Kapitänsbrücke. Gemeinsam mit ihrem Sohn Christopher Schreiber (29), der Betriebswirtschaft und Touristik studiert hat, gründete sie eine GmbH und investierte 250.000 Euro, um die alte Hafenbar Berlin in einer Rekordzeit von nur zwei Wochen ab- und an einem neuen Hafen wieder aufzubauen. Dabei wurde viel erneuert. Unter anderem das Parkett, dass völlig abgetanzt war.

Kapitänsfrau Petra Schreiber beschreibt den Umzug so: „In einer Nacht und Nebel Aktion nach der letzten Party in der alten Hafenbar entzurrten die Mitarbeiter das legendäre Fischernetz  und montierten die Bullaugen ab. Seitdem erstahlt alles am neuen Ort in der Karl Liebknecht Straße  11 mit unverbautem Blick auf den Fernseh…ähhh Leuchtturm.“

Mit den neuen Nachbarn gab es zu Pfingsten eine erste Probeparty. DJ Supa Sushi (Sascha Uetrecht) eröffnete die neue Location mit dem Hit von Rene Carol aus dem Jahre 1973 „Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein.“

Zur offiziellen Wiederöffnung am Freitag, dem 3. Juni 2016, bildete sich kurz vor 21 Uhr eine lange Schlange von etwa 300 Leuten. Manche brachten Geschenke mit: Einen Rettungsring für die neue Kapitänin etwa. Oder ein neues Reinigungsset für die inzwischen Republikbekannte Klofrau Helga. Eigentlich ist nun wieder alles beim Alten in der Hafenbar Berlin. Nur ein bisschen größer. Und ein bisschen voller. Berlin Journal wünscht dem Landkutter ein herzliches Schiff ahoi!

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