Die Apple-Jünger sind gelandet

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Sie erinnern sich sicher noch an die Bilder vom Kurfürstendamm 26 in Berlin Charlottenburg am 20. September 2014, da war Verkaufsstart der neuen iPhone-Generation. Hundertschaften der apple-Family versammelten sich schon Tage vor dem Verkaufsstart der neuen iPhone 6 und 6 Plus, campierten auf dem Bürgersteig und sorgten für Erstaunen und neugierige Blicke der Passanten.

Jetzt ist es wieder soweit, am Samstag, dem  19. September 2015, habe ich die ersten Apple-Jünger vor dem Kurfürstendamm 26 (geöffnet montags bis samstags 10 bis 20 Uhr, Telefon: 030 – 590 090 000) bestaunen können, die sich mit irdischem Marschgepäck vor dem Apple-Flagship-Store Berlin niedergelassen haben. Sie werden bis zum Freitag, dem 25. September 2015, ausharren.  Die ersten Besitzer der neuen iPhone-Generation werden wie Helden gefeiert.

Die neuen iphones heißen iphone 6 s und 6 s Plus, sind genauso groß wie ihre Vorgänger, wiegen ein bisschen mehr (das 6 s 29 Gramm mehr, also 143 Gramm, das 6 s Plus 20 Gramm mehr, also 192 Gramm). Sie haben mehr Leistung. Neu ist eine 4k-Auflösung für die Nachfolger. Die Neuen kommen mit A9 Chip (die Vorgänger haben einen A8 Chip), 3D Touch (die Vorgänger haben kein 3 D), ultraschnellem LTE Advanced (haben die Voränger auch) und mit einer 12 Megapixel iSight Kamera (die Vorgänger haben 8 Megapixel) und wie gehabt iOS 9. Neu ist die Funktion Live Fotos. Ein Knopfdruck – und der fotografierte Hund wedelt auf dem Foto mit dem Schwanz. Und man kann neue Fotos schießen, während man sich die alten noch anschaut.

Ab 25. September 2015 in den Apple Stores. Das neue iphone 6 s mit 4,7 Zoll Display ab 739 Euro, das 5,5 Zoll große iphone 6 s Plus gibt es laut Apple ab 849 Euro Foto: Apple
Ab 25. September 2015 in den Apple Stores. Das neue iphone 6 s mit 4,7 Zoll Display ab 739 Euro, das 5,5 Zoll große iphone 6 s Plus gibt es laut Apple ab 849 Euro Foto: Apple

Apple prophezeit für dieses Wochenende, die Vorjahres-Verkaufszahlen von 10 Millionen Stück zu überbieten, die Prognosen und die Zahl der Vorbestellungen sprächen dafür.

Was aber bewegt Menschen, sich für ein mobiles Telefon für eine Woche auf die Straße zu setzen? Schließlich haben wir Ende September und die Nächte sind im Freien nun wirklich nicht komfortabel.

Sie nehmen sich einfach die Freiheit, anders zu sein, und bekennen sich mit ihrer tagelangen Anwesenheit eindeutig zur Marke. Das gelingt nicht wirklich jedem Konzern, vielleicht vertragen auch manche deutsche Unternehmen eine kleine „apple-Dosis“ für das Marketing (aber ob Apple sein Rezept verraten wird?).

Ich glaube nicht, dass Apple die Jünger gesendet hat, ganz im Gegenteil. Die Retail-Managerin Angela Ahrendts regte in einem internen Memo an, die Kunden nicht zu Pilgerreisen zu Apple-Stores zu ermutigen, sondern dazu, dass sie zeitgemäß online ihre Telefone bestellen.

Sehr viel Geld für technische Geräte auszugeben und sich damit von der Masse zu unterscheiden, für eine Marke zu leben. Das ist die Massage der Apple-Jünger, die vor den Apple-Stores in der ganzen Welt gelebt wird. Zu Berlin passen diese Szenen wirklich gut. Als multikulturelle Metropole und gutmütige Berliner gönnen wir uns doch mal eine schöne Schlange, unsere Touristen werden sie bestimmt in bleibender Erinnerung behalten.

Und eins ist gewiss, die Jünger kommen wieder.

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2 KOMMENTARE

  1. Warum Jünger? Das sind doch wohl eher Fans. Im Vergleich zu manchen Fußball-Fans sind sie eigentlich auch ganz vernünftig. Ein iPhone ist nunmal wirklich genial!

  2. Ein iPhone ist nunmal das beste Mobiltelefon auf dem Markt. Wer das nicht zugibt, hatte noch nie eins oder kann sich keins leisten.

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