Buchholz: Sängerin Simone Trettin aus Datsche zwangsgeräumt

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Die Schlagersängerin Simone Trettin (Fritzens Dampferband) wurde aus der elterlichen Datsche in der Kleingartenlage Edelweiß am Triftweg 45 in Französisch-Buchholz zwangsgeräumt, weil der Kündigungsschutz für DDR-Datschen auslief und sie sich teure Auflagen (Kloeinbau, Abriss von Nebengebäuden) als Hartz-IV-Beziehrin nicht leisten konnte (Foto: Facebook/Simone Trettin)
Die Schlagersängerin Simone Trettin (Fritzens Dampferband) wurde aus der elterlichen Datsche in der Kleingartenlage Edelweiß am Triftweg 45 in Französisch-Buchholz zwangsgeräumt, weil der Kündigungsschutz für DDR-Datschen auslief und sie sich teure Auflagen (Kloeinbau, Abriss von Nebengebäuden) als Hartz-IV-Bezieherin nicht leisten konnte (Foto: Facebook/Simone Trettin)

Ihre Oma hat da seit 1934 gewohnt, ihre Mutter und auch die 57-jährige Schlagersängerin (Fritzens Dampferband) und Schauspielerin (Levins Mühle) Simone Trettin hat ihr  ganzes Leben seit ihrer Kindheit in dem kleinen Häuschen auf dem 647 Quadratmeter großen Pachtgrundstück der Kleingartenanlage „Edelweiß“ an der Triftstraße 45/47 im Pankower Ortsteil Französisch-Buchholz gewohnt. Am 29. Juni 2016 wurde sie von einer Gerichtsvollzieherin per Amtsgerichtsbeschluss vor die Tür gesetzt. Im Amtsdeutsch Vollzug der Besitzeinweisung durch den Verpachter. Sie durfte ein paar Habseligkeiten zusammenpacken und musste mit nur vier Kartons das Grundstück unverzüglich verlassen. Und das, obwohl Simone Trettin die Jahrespacht in Höhe von 560 Euro stets bezahlt hatte.

Sängerin Simone Trettin flog aus der Kleingartenanlage Edelweiß an der Triftstraße 45/45 in Französisch-Buchholz, weil sie das Grundstück nicht kaufen konnte und sich die Auflagen für die Datsche nicht leisten konnte (Foto: Googlestreetview)
Sängerin Simone Trettin flog aus der Kleingartenanlage Edelweiß an der Triftstraße 45/45 in Französisch-Buchholz, weil sie das Grundstück nicht kaufen konnte und sich die Auflagen für die Datsche nicht leisten konnte (Foto: Googlestreetview)

Ende letzten Jahres war der spezielle Kündigungsschutz für Datschenbesitzer mit DDR-Pachtverträgen ausgelaufen. Viele Grundstückseigentümer haben zwar weiter Interesse an stabilen Pachtverhältnissen. Aber nach dem Tod ihrer Mutter 2013 war der Pachtvertrag jedoch nicht auf Simone Trettin umgeschrieben worden. Rein rechtlich ist das Dauerwohnrecht der Hartz-IV-Bezieherin damit entfallen. Laut Bundeskleingartengesetz darf in Kleingärten nicht dauerhaft gewohnt werden.

Der Eigentümer – der Bezirksverband der Gartenfreunde Pankow – hatte bislang geduldet, dass die Künstlerin weiter in der elterlichen Datsche wohnt. Doch plötzlich verlangte er von Simone Trettin Auflagen: Sie sollte eine moderne Toilette einbauen und Nebengebäude abreißen. Das konnte sich die zur Zeit arbeitslose Sängerin, die von Hartz IV lebt, nicht leisten. Auch hätte sie das Grundstück kaufen können. Doch wovon sollte die arbeitslose Sängerin das bezahlen?

Im Mai diesen Jahres kam der Räumungsbeschluss. Verzweifelt versuchte Simone Trettin in ihrem Heimatkiez Buchholz eine für das Amt angemessene Wohnung zu finden. Ohne Erfolg. Nun ist sie erstmal auf die Couch zu einer Freundin in deren Zwei-Zimmer-Wohnung geflüchtet.

Die meisten ihrer Sache sind noch in der Datsche. Der Zugang zu Haus und Garten ist mit einem Schloß gesichert. Wenn sie hinein will, muss sie das beim Eigentümer beantragen, damit der mal kurz aufschließt. Verzweifelt sucht Simone Trettin eine bezahlbare Wohnung, möglichst in Buchholz.

Laut Verband Deutscher Grundstücksnutzer sind in Berlin Tausende Fälle wie dieser bekannt, meldete der Berliner Kurier.

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3 KOMMENTARE

  1. Kleiner Tipp: Pass wegwerfen, Asyl beantragen und dann gibt es Unterkunft, Erstausstattung, Geld und vieles mehr, was Deutsche nicht bekommen. Schließlich ist dies das Land, in dem Milch und Honig für Asylanten fließen.

  2. Roland Kaiser zeigt wie man`s „besser“ macht.
    Der ist zwar genauso abgehalftert, hat sich aber rechtzeitig auf die „richtige Seite“ geschlagen.

    Ich als „Wessi“ war jedenfalls damals sehr enttaeuscht, wie man sich so billig („Beh Koh Weh Golf, Bononn`, Orlaub oof Molle“) verkaufen konnte.

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