Berliner Turnhallen bleiben Lager für Migranten

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Noch immer dienen 63 Berliner Turnhallen als Lager für Migranten. Erst im Sommer 2017 sollen sie wieder für den Sport nutzbar sein. Ihre Sanierung wird Zeit und Geld kosten.

Berliner Turnhallen bleiben Lager für Migranten
Derzeit dienen 63 Berliner Turnhallen als Lager für Migranten. (Screenshot: YouTube/TV.Berlin – Der Hauptstadtsender)

Seit einem halben Jahr wird die Turnhalle der Hausburgschule in Berlin Friedrichshain als Erstaufnahmelager genutzt. Wie lange die rund 150 Betten hier noch stehen, ist ungewiss. Die Aussagen des Berliner Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso) seien widersprüchlich sagt Thorsten Buhl, Geschäftsführer von „Friedrichshain hilft“.

Eine bundesweite Umfrage der Welt hat ergeben, dass knapp 600 der rund 1.000 fremdgenutzten Turnhallen in Deutschland noch nicht wieder für den Sportbetrieb freigegeben sind. Dabei hatte es im Spätsommer 2015 geheißen, dass die Hallen im kommenden Schuljahr wieder für den Sport genutzt werden können.

Die meisten der fremdgenutzten Hallen werden aber noch nicht nutzbar sein, sagt auch der Deutsche Lehrerverband (DL). Die Schüler müssen auf andere Standorte ausweichen. Teilweise fallen Sportstunden ganz aus. Auch Vereine für hallenabhängige Sportarten wie Handball oder Judo müssen sich Alternativen suchen.

„Im Sommer kann der Sportunterricht draußen stattfinden, kritisch wird es bei sinkenden Temperaturen“, sagt DL-Präsident Josef Kraus. Ziel müsse es daher sein, die Turnhallen vor dem kommenden Winter wieder für den Sportbetrieb freizugeben.

Berliner Turnhallen erst im Sommer 2017 wieder frei

Dieses Ziel wird Berlin voraussichtlich nicht erreichen. In der Hauptstadt dienen derzeit 63 Turnhallen als Notunterkünfte. Der Berliner Senat sagt, dass erst im Sommer 2017 alle Turnhallen wieder für Unterrichtszwecke genutzt werden können.

Selbst wenn die Zahl der neuen Migranten nicht wieder ansteigen sollte, ist es mit der Räumung allein nicht getan. Die meisten Hallen müssten dann zunächst einmal saniert werden. Denn durch die intensive Nutzung der Hallen sind Schäden entstanden.

„In den Turnhallen wurde richtig gelebt“, sagt Karoline Müller, Geschäftsführerin vom Landessportbund Bremen. Zwar seien die Turnhallen in keinem schlechten Zustand. Doch es müssten Trennwände entfernt, Sanitäranlagen in Stand gesetzt und Hallenböden repariert werden.

Sanierung der Turnhallen kostet Zeit und Geld

Das Lageso hat den Hallenbetreibern zugesichert, dass der ursprüngliche Zustand der Berliner Turnhallen wieder hergestellt wird. Als Notunterkünfte wurden vorrangig die moderneren Sportstätten genutzt. Denn wegen des fehlenden Brandschutzes und der schlecht ausgebauten Sanitäranlagen kamen viele ältere Hallen erst gar nicht infrage.

Doch die Instandsetzung der teils fast neuen Hallen wird voraussichtlich sehr zeitintensiv. Denn allein die Ausschreibung dauere im Schnitt etwa acht Wochen. Vom Planungsbeginn bis zum Ende der Sanierung vergehen mindestens vier bis fünf Monate.

Die notwendigen Baumaßnahmen können zudem sehr teuer werden, wie das Beispiel der Rudolf-Harbig-Halle im Berliner Westen zeigt. Aus einem Gutachten geht hervor, dass alleine der Hallenboden rund 430.000 Euro kostet. Hinzu kommen mindestens 136.000 Euro für Fliesenarbeiten im Sanitärbereich.

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21 KOMMENTARE

  1. Hunderttausende sind unter Brechung aller Gesetze und EU- Vereinbarungen in dieses Land gekommen. Millarden werden für diese bereitgestellt. An die Alleinerziehenden, die Hartz IV Empfänger, die Alten Menschen , die Obdachlosen und an die behinderten Menschen denkt niemand Ich habe einens schwerstbehinderten Sohn und weiß wovon ich rede. Jeden Tag müssen wir kämpfen- jeden Tag. Für uns ist jeder Pfennig zu viel. Jeden Tag müssen wir uns beschimpfen und beleidigen lassen von Behörden und dummen Menschen. Nun auf einmal sind Millarden da und ein Programm nach dem anderen wird aufgemacht. Die 10 Millionen behinderten Menschen sieht keiner.

  2. Ich schlage vor Sie können doch im Wald in Zelten schlafen.Müssen doch die Obdachlosen auch, für Deutsche wurde noch keine Turnhalle geräumt damit sie es warm haben.Die ganze Scheisse stinkt zum Himmel.

  3. Toll. Jedes Mal wenn ich sowas lese, krieg ich s kotzen… Und wo bitte turnen die Kinder für die eigentlich diese Turnhallen gedacht sind? Weg mit denen alle gnadenlos abschieben. Die fliehen nicht vor Krieg die bringen ihn zu uns. Die wollen Geld für nichts. Die wollen hier ihre Gesetze anbringen und

  4. Ich frage mich nur, wie soll der Schulsport umgesetzt werden? Auf der einen Seite wird gegen Wohnungsnutzung als Ferienwohnung gesetzlich untersagt und auf der anderen Seite werden Turnhallen lange Zeit zweckentfremdet genutzt. Wie passt das zusammen?

  5. Man kann „unserer“ Demokratie vieles nachsagen, nur eines nicht: Unfairness.
    Die Insassen werden lediglich nicht besser regiert, als sie das auch verdienen.

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