Berliner koksen doppelt so viel wie Münchner

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Die Top Location für Techno- und Drogen Fans: das Berghain. (Foto: mlaiacker)
Die Top Location für Techno- und Drogen Fans: das Berghain. (Foto: mlaiacker)

Wie viel Drogen werden in Berlin konsumiert? Wie viel in München oder London? Es ist schwierig, eine genaue Aussage über den Drogenkonsum einer ganzen Stadt zu treffen. Eine Studie soll jetzt in ganz Europa eine Idee über die tatsächlich konsumierten Mengen geben.

Berlin. Gras ist Standard und Ecstasy ist inzwischen so normal wie Speed. Berliner genießen ihre Freiheiten und Touristen beneiden uns. Doch wie viel wird tatsächlich konsumiert? Bisher wurde nur geschätzt.

Nächstes Jahr werden Berliner Abwässer im Rahmen einer Studie zum zweiten Mal untersucht. Auf diese Weise kann man feststellen, welche Drogen, und wie viel davon konsumiert wurde.

Wie kann Abwasser Auskunft über den Drogenkonsum geben?

Befragungen sind ungenau, Schätzungen nicht verlässlich. Im Abwasser einer Stadt kommt alles zusammen. Alles was man in seinen Körper mit aufnimmt, muss ihn auch wieder verlassen. Polizisten nehmen Pinkelproben, Drogenfahnder gehen einen Schritt weiter.

Ganz Berlin ist an das Abwassersystem angeschlossen. Ob man will oder nicht, man trägt seinen Teil zu Berlins größter Pinkelprobe, dem Klärwerk, bei. Keine andere Statistik kann da mithalten. Die Daten werden dafür in Kläranlagen entnommen und ausgewertet, schreibt die Morgenpost.

2,4 Kilogram Kokain am Tag

2014 wurden schon erste Städte mit dieser Methode getestet. In Berlin wurde jede Woche eine Menge von 191,7 Milligramm Kokain pro 1000 Personen errechnet. Das kommt einer Menge von 2,4 Kilogramm gleich. Wie sehr das Koks gestreckt wurde, kann man natürlich nicht sagen.

Berliner koksen gerne

Der Preis für ein Gramm Koks liegt bei etwa 60 Euro. Natürlich kommt das auf den Dealer und den Reinheitsgrad an. Ein Kilogramm mit einer 80 prozentigen Reinheit wird für 40.000-50.000 Euro gehandelt. Das ist bevor es gestreckt wird. Am Ende werden schnell mal aus einem Kilo, zwei.

Man weiß jetzt auch, an welchem Tag das meiste Koks konsumiert wird. Wann ist noch mal DIE Zeit um in Berlin feiern zu gehen? Anscheinend Sonntag. Eigentlich gibt es keinen Tag, an dem keine Techno Party Tanzverrückte anzieht. Die Schlange vorm Berghain ist allerdings vor allem am Sonntag Mittag besonders lang.

London kokst noch lieber

London stiehlt Berlin ganz klar die Show. Berliner koksen gerade mal genug für den 14. Platz. London konsumiert fast viermal so viel. Dicht hinten dran ist Amsterdam und Antwerpen.

Die Endgegner Droge Crystal-Meth war am meisten in Oslo zu finden. Ecstasy wird einem in Amsterdam ja schon fast hinter her geschmissen, dass Hollands Hauptstadt hier den ersten Platz macht, wundert keinen.

Berlin über dem Durchschnitt

Die einzelne Werte der Städte ergeben einen Durchschnittswert für ganz Europa. Berlin liegt in Sachen Ecstasy und Amphetaminen klar darüber. Auch im deutschlandweiten Vergleich führt Berlin die Liste an. Berliner koksen mehr als doppelt so viel wie Münchner.

Doch wenn es um andere Drogen geht, landet Berlin in Deutschland auf dem zweiten Platz. Nur Dortmund hat noch höhere Werte für Kokain und Co. bekommen. Warum fragt man sich? Das mag an der direkten Autobahnanbindung zur die Niederlande liegen. Wer weiß.

Party-Touristen fallen nicht in die Statistik

Manche Drogen werden erst nach einem Tag ausgeschieden. Wenn Touristen nur einen Tag in Berlin bleiben, werden sie somit aus der Statistik ausgeschlossen. Ansonsten kann man mit der Analyse von Abwässern aber einen guten Schnitt der Stadt erstellen.

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67 KOMMENTARE

  1. .
    “Ha,ha!“ In Berlin ??? Würden schon 300 verhaftet und wieder frei gelassen, die HABEN so gepanscht, dass nichts mehr nachzuweisen war.

    Kurz, da gibt’s nur Dreck

    Leute kauft den Dreck weiterhin, die wollen auch nur Leben.

    Dafür ist aber günstig, 40,-€ das Gramm, für Placebo-Koks und ne Flasche Jim Beam 9,99 diese Woche bei REAL, dann glaubt ihr auch, dass es i. BERLIN Koks gibt.

    “Ha,ha!“
    .
    Aber…. oft ist gefährlicher Dreck drinn… besser Finger weg….
    .

  2. Mir tun die Menschen leid, die überhaupt so etwas brauchen, um sich akzeptiert zu fühlen. Und zu Berlin: Man darf nicht vergessen, das wegen des besonderen Status von Westberlin 40 Jahre lang alles Gesocks dahin gezogen ist, das sich vor irgendetwas drücken wollte.

  3. Klar, die sehen ja auch Tag für Tag unsere Politiker auf den Straßen…..und wenn die Alte im gepanzerten Wagen zum Einkaufen fährt……..verständlich !!!

  4. Das merkt man… Siehe Flughafen oder Länderfinanzausgleich: Berlin erhält fast so viel Mittel daraus, wie Bayern mit einer einigermaßen intakten Volkswirtschaft einzahlt. Also, liebe Berliner: weniger koksen, dann klappt’s auch mit’m Flughafen oder der Absenkung der Verschuldung bei gleichzeitiger Gesundung der Wirtschaft! Man will es ja nicht glauben, aber es gab sogar mal sowas wie Industrie in Berlin und Umgebung, das ist zwar für Grünwähler und Feine-Leute-Sozialisten pööses kapitalistisches Teufelszeug, hilft aber auch nicht weiter, wenn der Süden der Republik zunehmend genervt das Geld nach Norden umschaufelt.

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