Berlin durch die Augen des Videokünstlers Alex Soloviev

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Die Arbeit von Alex Soloviev beeindruckt selbst Berliner. Und das, obwohl wir schon viel, sehr viel gesehen haben. Der erste Eindruck des Videokünstlers beeindruck auf ganzer Linie. Der Mix zwischen den überraschenden Kameraeinstellungen, dem perfekten Sounddesign und schnellen Schnitten macht seine Arbeit selbst für Berliner interessant.

In seinen Videos versucht Alex Soloviev in das Herz einer Stadt zu schauen – auch Berlin hat ihn inspiriert. Er war dazu bereit, uns einige Fragen über seiner Arbeit zu beantworten.

Berlin Journal: Herr Soloviev, was ist Ihre Geschichte? Wie haben Sie Ihre Leidenschaft zum Film entwickelt?

Alex Soloviev: „Ich komme aus Moskau, heute lebe ich immer noch dort. 2005 habe ich angefangen zu fotografieren. Sieben Jahre später bin ich aber zum Film gewechselt. Der Hauptgrund dafür war, dass ich mich nicht in stehenden Bildern ausdrücken konnte.”

Ihre Videos wurden in vielen verschiedenen Städten gedreht. Haben Sie dort überall gelebt? Und ab wann inspiriert Sie eine Stadt dazu ein Video zu kreieren?

„Meistens entstehen meine Videos von Kurzurlauben. Oft bleibe ich nicht länger als 3-5 Tage. Viele Städte sind für diesen Zeitraum aber zu komplex – in diesem Fall muss ich wieder kommen, um meine Arbeit aufzunehmen.“

„Ich versuche, das wahre Leben einer Stadt einzufangen. Mir geht es weniger um den filmischen Aspekt… die Szenen sind zwar gestellt, aber nur um den Charakter und die Atmosphäre der Stadt (für mich) perfekt darzustellen. Ich versuche nicht, eine Stadt besser auf der Leinwand aussehen zu lassen, als sie tatsächlich ist. Ich nehme auch nie ein Taxi in einer fremden Stadt – denn nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln lernt man das wirkliche Leben kennen.“

„Es ist die Stadt an sich, die Menschen die ich zum ersten Mal sehe, Traditionen und das innerstädtisches Zusammenleben, dass mich für ein Video inspiriert.“

Wie lange filmen, editieren Sie durchschnittlich an einem Video?

„Normalerweise bin ich volle drei Tage beschäftigt. Und mit „voll“ meine ich den ganzen Tag. Ich verlasse das Haus um 6 Uhr morgens und komme nicht vor Sonnenuntergang zum Hotel zurück. Meine Speicherkarten und Akkus erlauben mir den ganzen Tag zu filmen.“

„Oft habe ich auch eine zweite Person dabei. Sie hilft mir mit der Navigation, voraus arrangierten Locations und dem Transport von A nach B. Das spart mir sehr viel Zeit und hilft mir, die Stadt besser zu verstehen.“

Was sind die größten Herausforderungen bei der Erstellung eines Films? Wissen die Menschen in Ihren Videos eigentlich, dass sie gefilmt werden?

„Die größte Herausforderung für mich ist das Gewicht meiner Kameras und das Equipment, dass ich den ganzen Tag mitschleppen muss. Ich habe nicht viel Zeit pro Stadt. Deswegen bleibt auch keine Zeit für Pausen.“

„Ich filme mit meiner Canon DSLR und großen Objektiven, zum Beispiel dem Tamron 24-70/2.8. Dazu kommen Zoom-Objektive und Mikrofone. Meistens sehen die Menschen also, dass ich sie filme. Eigentlich kommt es nie zu Problemen, nur ein mal in Berlin.“

Was unternehmen Sie am liebsten in Berlin?

„Berlin? Ich liebe die Currywurst und BASE Spünge in der Innenstadt. Abgesehen davon verwundert mich die Stadt immer wieder aufs Neue. Ich frage mich, wie die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg noch so schön sein kann. Der Mix zwischen alter und neuer Architektur gibt der Stadt einen unverwechselbaren Charakter.“

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