Lehrer sollen wegen Migranten weniger Fachwörter verwenden

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Der Aktionsrat Bildung fordert mehr Gruppenarbeit und weniger Fachwörter, damit die Migrantenkinder dem Unterricht folgen können. Zudem sollten die Migranten besser verteilt werden, weil die deutschen Kinder in vielen Klassen eine Minderheit sind.

wegen Migranten weniger Fachwörter
Die Lehrer sollen weniger Fachwörter verwenden und alle Vorurteile gegen Migranten bekämpfen. Für clevere Kinder wird die Schule immer unerträglicher. (Foto: Shutterstock)

Heute haben 35 Prozent der unter Zehnjährigen in Deutschland einen Migrationshintergrund. Selbst in der dritten Generation sprechen die Migranten untereinander kaum Deutsch. Am heutigen Dienstag präsentiert der Aktionsrat Bildung in München sein diesjähriges Gutachten, worin er diese Herausforderungen diskutiert.

Integration durch Bildung

„Es darf keine Illusion darüber bestehen, dass die Integration durch Bildung eine der mit Abstand wichtigsten Bildungsmaßnahmen in der Geschichte der Bundesrepublik sein wird“, zitiert DIE WELT aus dem Gutachten. Im vergangenen Jahr kam mehr als 1 Million Migranten nach Deutschland. Die meisten von ihnen sind jünger als 25 Jahre.

Die Professoren des Aktionsrats Bildung empfehlen, dass alle Anstrengungen auf diejenigen neuen Migranten konzentriert werden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit bleiben dürfen. Diese Migranten sollten von Beginn an Zugang zu Sprachkursen, Kindertagesstätten, Vorbereitungsklassen und allen anderen Förderungen erhalten.

Die Professoren geben das Ziel vor, dass Migranten ähnlich häufig wie Deutsche einen qualifizierten Berufsschulabschluss oder ein Studium erfolgreich abschließen. Bisher haben 38 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund keinen Berufsabschluss, bei den Deutschen sind es nur 14 Prozent.

Schulvergleichsstudien wie Pisa oder TIMSS zeigen immer wieder, dass Migrantenkinder nicht nur im Lesen und Schreiben, sondern auch in Mathematik, Naturwissenschaften, Englisch und sogar Computerkenntnissen deutlich hinter ihren deutschen Mitschülern hinterherhinken.

Verteilung der Migranten über Deutschland

Um die Chancen der Migranten zu verbessern, sollten sie künftig gleichmäßig auf alle Regionen Deutschlands verteilt werden, heißt es in der Studie. Denn Untersuchungen zeigten, dass die Qualität des Unterrichts dramatisch nachlässt, sobald mehr als 40 Prozent der Kinder die deutsche Sprache nicht beherrschen.

Schon rund 35 Prozent der unter Zehnjährigen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund, Tendenz stark steigend. In vielen Städten und Regionen sind die Migrantenkinder längst in der Mehrheit.

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An vielen deutschen Schulen bilden Migrantenkinder bereits die Mehrheit. Kennen sie weniger Fremdwörter als deutsche Kinder? (Screenshot: YouTube/spiegeltv)

Kindergartenpflicht für Migranten

Mitunter sprechen die Migrantenfamilien zu Hause auch in der dritten Generation häufig ihre Muttersprache. Daher liegt nach Ansicht der Professoren in der intensiven Sprachförderung der wichtigste Schlüssel für die Bildungsintegration. Denn schon in früher Kindheit werden die Weichen für den Spracherwerb gestellt.

Deshalb schlagen die Professoren die Einführung einer Kindergartenpflicht vor. Zudem sollte bei den Eltern dafür geworben werden, die Kinder bereits in den ersten Lebensjahren in die Kita zu geben.

Allerdings dürften die Migrantenkinder in diesen Einrichtungen dann nicht unter sich blieben, so wie das heute oftmals der Fall sei. Denn dann fehle es ihnen an ausreichenden Gelegenheiten, Deutsch zu sprechen.

Migrantenkinder in den normalen Klassenverband

Damit sie dem Unterricht folgen können, fordern die Professoren ab der Grundschule ein flächendeckendes Angebot an Deutschkursen. Zudem sollten die Migrantenkinder so rasch wie möglich die normalen Regelklassen besuchen können. Denn nur so könnten sie immer wieder ihre Deutschkenntnisse in Alltagssituationen trainieren und Kontakte zu deutschen Kindern knüpfen.

Regelklassen sind nach Ansicht der Professoren vor allem für Migrantenkinder unter zehn Jahren Erfolg versprechend. Allerdings dürfe die Zahl der nicht Deutsch sprechenden Kinder nicht zu groß sein. Deshalb sollten die Länder dafür sorgen, die Migrantenkinder möglichst gleichmäßig auf alle Grundschulen zu verteilen. Dann könnten sie auch „sofort in den normalen Klassenverband integriert werden“.

Ältere Migrantenkinder, die in eine weiterführende Schule gehen, sollten zunächst in speziellen Vorbereitungsklassen mit gezieltem Spracherwerb gefördert werden. Allerdings sollte nach Ansicht der Professoren auch hier spätestens nach einem Jahr ein Wechsel in die Regelklasse erfolgen.

Mehr Gruppenarbeit, weniger Fachwörter

Die Migranten fordern deshalb auch Änderungen im Unterricht. Die Kinder sollten mehr als bisher zum Sprechen angeregt werden, etwa durch Gruppenarbeit. Auch sollten die Lehrer weniger Fachwörter verwenden. Die Professoren fordern zudem mehr Ganztagsschulen, weil dies dem Spracherwerb und der kulturellen Teilhabe diene.

Die Lehrer benötigen Fortbildungen, um den Umgang mit Migrantenkindern besser zu bewältigen. Eine vorrangige Aufgabe der Lehrer bestehe darin, allen Vorurteilen gegenüber Migranten entgegenzutreten. Auch auf den Umgang mit oftmals traumatisierten Flüchtlingskindern seien die Lehrer bislang nicht ausreichend vorbereitet.

Integration der Migrantenkinder wird teuer

Um die Lehrer zu entlasten und Migrantenkinder individuell zu fördern, fordern die Professoren zusätzliches Personal einzusetzen, sogenannte „Lernhelfer“ und „pädagogische Assistenten“. Insgesamt fordern die Professoren zur Integration der Migrantenkinder erhebliche finanzielle Mittel, die sich ihrer Ansicht nach allerdings irgendwann auszahlen.

Da viele Asylsuchende große Defizite in ihrer Schulbildung aufwiesen, empfehlen die Professoren zudem Änderungen bei der dualen Berufsausbildung. Vor allem sollte auf Theorie verzichtet werden. Die Mitglieder des von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) ins Leben gerufenen Aktionsrats Bildung sind:

  • Dr. Dieter Lenzen (Vorsitz)
  • Dr. Hans-Peter Blossfeld
  • Dr. Wilfried Bos
  • Dr. Hans-Dieter Daniel (seit 2009)
  • Dr. Bettina Hannover (seit 2008)
  • Dr. Olaf Köller (seit 2015)
  • Dr. Detlef Müller-Böling (2005 bis 2008)
  • Dr. Jürgen Oelkers (2005/2006)
  • Dr. Hans-Günther Roßbach (seit 2011)
  • Dr. Tina Seidel (seit 2015)
  • Dr. Rudolf Tippelt (seit 2011)
  • Dr. Manfred Prenzel (2005 bis 6/2014)
  • Dr. Ludger Wößmann

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29 KOMMENTARE

  1. Das wird noch zum zwang werden ! Unser leben ist erst mal auf Eis gelegt und die Zukunft unserer kinder und Enkelkinder wird zerstört! !!! Das ist fakt und es wird noch krasser werden !

  2. Hurra wir verblöden oder was?!Schließlich sind wir ja dann,von Politikern viel besser zu steuern und zu manipulieren…
    Und ,so heisst es übrigens in der Genfer Flüchlingscharter:Wenn der Fluchtgrund entfallen ist,sind die Schutzsuchenden in ihre Heimat zurückzuführen….Integration heisst also nicht schützen auf unbestimmte Zeit..sondern EINWANDERN auf eine bestimmte absehbare Dauer,,,Oder wie war der Plan….was dürfen wir Bürger wissen?!

  3. fangen wir mit der letzten Stufe der Volksverdummung doch bei den Kleinsten – wehrlosesten mit der Verblödung an…..sie müssen nur willenlos Arbeiten können und uns wählen können (das mit den Wahlen müssten wir auch mal abschaffen- viel zu lästig das Ganze)

  4. Das ist das Ziel „unserer“ Politiker bzw. ihrer „Stichwortgeber“ aus dem Zentralrat:
    Eine bastardisierte „Bevoelkerung“, zu dumm um zu begreifen, aber intelligent genug um zu arbeiten.

  5. Klar Fachwörter vermeiden, schließlich wollen wir ja in kürzester Zeit wieder eine Bananen Republik werden.dank unser Politik und willkommen Schreier.ihr Affen

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