21. Mai 2016: Strausberger Platz wird Formel E-Rennstrecke

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Forme--E-Rennfahrer Daniel Abt (vorn) freut sich mit Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU) und Formel-E-Geschäftsführer Alejandro Agag auf ein heißes Rennen am 21. Mai 2016 im Herzen Berlins, in Friedrichshain (Foto: E-Formel.de)
Formel-E-Rennfahrer Daniel Abt (vorn) freut sich mit Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU) und Formel-E-Geschäftsführer Alejandro Agag (in Jeans) auf ein heißes Rennen am 21. Mai 2016 im Herzen Berlins, in Friedrichshain (Foto: E-Formel.de)

Am 21. Mai 2016 wird Berlin ein bisschen Monte Carlo. Gegen den Willen des Friedrichshainer Stadtbezirks hat der Berliner Senat grünes Licht für ein Formel E-Rennen mitten im Wohngebiet auf der Karl-Marx-Allee vom Alexanderplatz bis zum und rund um den Strausberger Platz und mit einem Abstecher vom Strausberger Platz bis zur Singerstraße gegeben. E steht für Elektro. Langsam sind die Autos aber deshalb nicht. Sie werden mit 225 km/h Spitze durch die Stadt heizen. Die Strecke ist 2 Kilometer lang und geht durch 11 Kurven. „Eine Woche vorher fahren wir im Herzen von Paris, dann kommen wir ins Herz von Berlin“, sagt Formel-E-Geschäftsführer Alejandro Agag.

Am Samstag, dem 21. Mai 2016, heizen ab 8 Uhr Formel-E-Rennwagen mit bis zu 225 km/h vom Alex zum Strausberger Platz und zur Singerstraße und wieder zurück. Karten gibt es von 18 bis 75 Euro, Kinder bis 6 Jahre frei. (Zeichnung: Formula E)
Am Samstag, dem 21. Mai 2016, heizen ab 8 Uhr Formel-E-Rennwagen mit bis zu 225 km/h vom Alex zum Strausberger Platz und zur Singerstraße und wieder zurück. Karten gibt es von 18 bis 75 Euro, Kinder bis 6 Jahre frei. (Zeichnung: Formula E)

Das erste Rennen mit Elektro-Rennautos gab es voriges Jahr auf dem Tempelhofer Feld des ehemaligen Flughafens Tempelhof mit 20.000 Zuschauern. Da die Location aber mit Flüchtlingen belegt ist, suchten die Veranstalter einen Ausweich.

Der Senat sieht das als große internationale Werbung für Berlin und gab den Zuschlag für das Wohngebiet – vor allem auch, weil der Veranstalter für das Rennen den holprigen Straßenbelag auf der Karl-Marx-Allee sanieren muss.

Der Veranstalter erklärte zur Beruhigung der Anwohner: „Sie sehen aus wie die Boliden aus der Formel 1, sind jedoch nicht nur verflixt schnell, sondern auch unglaublich sauber und – mit gerade einmal 80 Dezibel – beeindruckend leise.“

Gut eine Woche sollen die Aufbauarbeiten dauern, die Karl-Marx-Allee muss dann rund um die Veranstaltung 36 Stunden gesperrt werden.

Tickets zum Berlin ePrix 2016 (21. Mai) sind über den Online-Händler Ticketmaster erhältlich. Sie kosten von 18 Euro (Stehplatz) bis 75 Euro (numerierter Sitzplatz). Kinder bis einschließlich 6 Jahre haben freien Eintritt!

Das Rennen von Berlin ist im Rennkalender der Formel E traditionell im Mai angesiedelt. In Saison eins trat das Logistikunternehmen DHL als Titelsponsor der Veranstaltung auf. Organisator des Berlin ePrix ist die Berliner Eventagentur Gil und Weingärtner. Kein anderer Rennsport biete mehr Action und setze zugleich solch ein starkes Zeichen für Umweltschutz.

Tagesablauf des Berlin ePrix

Am Vormittag findet das Freie Training statt, bei dem die Fahrer den völlig neuen Straßenkurs ausprobieren können. Dann beginnt das Qualifying, in dem die Piloten um die Startposition kämpfen. Rennstart ist um 16:00 Uhr.

08:15–09:00 Uhr: 1. Freies Training (45 min)
10:30–11:00 Uhr: 2. Freies Training (30 min)
12:00–12:06 Uhr: Qualifying Gruppe 1 (6 min)
12:10–12:16 Uhr: Qualifying Gruppe 2 (6 min)
12:20–12:26 Uhr: Qualifying Gruppe 3 (6 min)
12:30–13:36 Uhr: Qualifying Gruppe 4 (10 min)
12:45–13:00 Uhr: Super Pole (10 min)

16:00–17:00 Uhr: Formula-E-Rennen (ca. 60 Min.)
17:00 Uhr: Siegerehrung

Bei der im Herbst 2014 ins Leben gerufenen Motorsportserie Formel E preschen elektrisch betriebene Sportwagen über Kurse in internationalen Großstädten. Das Ziel – ganz klar: die in Anlehnung an die Formel-1-Grand-Prix hier nur ePrix genannten Rennen als schnellster Fahrer siegreich zu verlassen. So actionreich wie die Formel 1 – und doch ganz anders. Die unter anderem vom ehemaligen Formel-1-Chef und jetzigen Präsidenten des Automobilweltverbandes FIA, Jean Todt, initiierte Rennserie glänzt durch einen eigenen Charakter, der laut Veranstalter spannender kaum sein könnte und eine interessante Alternative zur tösenden Formel 1 darstellt.

Abseits der Tatsache, dass hier mit Elektro- statt mit Benzinmotoren gefahren wird, hat die Formel E noch so einige andere Besonderheiten zu bieten, die sie von der Formel 1 abheben und zu einem Erlebnis machen, das weitaus vielfältigere Spannungselemente besitzt. So setzt das Reglement der jungen Motorsportserie die Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge auf 225 km/h fest. Zudem ist die Lebensdauer der Motoren auf 25 Minuten Batterielaufzeit beschränkt, weshalb die Fahrer in der zweiten Rennhälfte auf einen weiteren, vorbereiteten Wagen umsteigen müssen – dabei kommt es wie beim Reifenwechsel in der Formel 1 auf jede Sekunde an!

Insgesamt treten bei der Formel E zehn Teams mit jeweils zwei Fahrern und vier Autos gegeneinander an.

Die Fahrer selbst haben dabei meist Formel-1-Erfahrung. Zu ihren bekanntesten Namen zählen Nick Heidfeld, Nicolas Prost, Nelson Piquet, Bruno Senna, Lucas di Grassi und Daniel Abt. Die Punktvergabe erfolgt dabei ganz im Stile der Formel 1, wobei zusätzliche drei Punkte für die Pole-Position und zwei Punkte für die am schnellsten gefahrene Runde vergeben werden – was zu bedingungslosen Tempo-Kämpfen nicht nur während des Rennens selbst, sondern bereits beim Qualifying führt. Hier gilt: Wer bremst, verliert.

Fans wählen beliebtesten E-Faher im Internet

Eines der einmaligsten Elemente der Formel E ist schließlich der direkte Einfluss der Fans auf das Rennen durch den sogenannten „FanBoost“. Der wird 12 Tage vor dem Rennen freigeschaltet. Im Internet können Zuschauer vor jedem Rennen über den beliebtesten Formel-E-Fahrer abstimmen. Die drei Fahrer mit den meisten Stimmen werden vor dem Start bekanntgegeben und erhalten für das Rennen fünf Sekunden lang 50 zusätzliche PS. Die Stimmauszählung wird von PricewaterhouseCoopers überwacht. Nie zuvor war professioneller Motorsport interaktiver. Damit präsentiert sich die Formel E sowohl als Vorreiter modernster Technik im sportlichen Wettkampf, als auch auf dem Gebiet der publikumsnahen Unterhaltung. Ein fesselndes Action-Highlight für die ganze Familie!

Stimmen zum Berlin ePrix

Der deutsche Nachwuchsfahrer Daniel Abt hat sich sofort mit der neuen Stadtstrecke in Berlin angefreundet: „Die Formel E hat nicht nur eine grandiose neue Location gefunden, sondern gleichzeitig eine Rennstrecke mit jeder Menge Charakter erschaffen. Das Layout sieht spannend aus: Mit den langen Geraden und engen Haarnadelkurven dürfte es ein spannendes Rennen geben.“

„Als wir zum letzten Mal in Berlin waren, haben wir ein Restaurant und eine Bar in der Nähe des Alex besucht, und nun fahren wir genau in diesem Stadtteil mit der Formel E. Jetzt, da das Streckenlayout von Berlin bekannt ist, freue ich mich noch mehr auf mein Heimrennen“, sagt Abt.

Auch Formel-E-Boss Alejandro Agag ist vom neuen Austragungsort der Formel E überzeugt: „Es ist fantastisch, dass wir eine neue Location in Berlin finden konnten. Ich möchte allen Beteiligten dafür danken. Deutschland ist ein unheimlich wichtiger Markt für die Formel E. Ich bin sicher, dass das Rennen die Vorstellungskraft der deutschen Fans wecken und zu einem großen Erfolg wird.“

Hans-Jürgen Abt, Teamchef des deutschen Rennstalls Abt Schaeffler Audi Sport fügt hinzu: „Eine tolle Nachricht, dass wir auch in dieser Saison in Berlin starten. Die Formel E hat damit wieder bewiesen, wie flexibel sie auf Herausforderungen reagieren kann. Natürlich hatte Tempelhof seinen eigenen Charme, aber auch die neue Strecke direkt am Alex hat das Zeug zu einem Highlight im Kalender. Der Kurs liegt mitten in der Stadt, die Menschen werden zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu uns kommen. Eines ist sicher: Die Formel E und damit die Elektromobilität sind ab jetzt Gesprächsthema in unserer Hauptstadt.“

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