Videobeweis-Technik: Peinliche Panne in der Bundesliga

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Zum Start in die Bundesligasaison 2017/2018 hat die zuvor so hochgelobte Videobeweis-Technik versagt. Einige Mannschaften wurden dadurch benachteiligt. Ist die Technik eine Bereicherung für den Fußball oder ein lästiger Einfall der DFL?

Um die Videobeweis-Technik problemlos in der Bundesliga anwenden zu können, entschied sich die DFL mit Projektleiter Hellmut Krug auf eine lange Testphase, die nach den leichten Pannen im Super-Cup noch einmal intensiviert wurde.

Kritik an der Videobeweis-Technik

Trotz der generell willkommenen Stimmung bezüglich der Technik, die letztendlich für mehr Gerechtigkeit auf dem Feld bezüglich der Schiedsrichterentscheidungen sorgen soll, hagelte es auch viel Kritik. Der Fußball würde seine Authentizität verlieren und Schiedsrichter würden teilweise überfordert werden, da sie im ständigen Austausch mit dem Videoassistenten stehen würden.

Erst Hopp, dann Flopp

Der Test der DFL scheint zu scheitern. Beim Eröffnungsspiel der Bundesligasaison zwischen dem FC Bayern München und Bayer Leverkusen funktionierte die Technik noch einwandfrei. Der Schiedsrichter übersah ein Foul im Strafraum an Bayerns Topstar Lewandowski. Der Videoassistent machte den Schiedsrichter darauf aufmerksam, weshalb er ohne Zeitverzögerung auf Elfmeter entschied. Funktioniere die Technik auf lange hin so und ohne Probleme, wäre sie eine Bereicherung für den Fußball.

Doch leider sind wir davon noch weit entfernt. In den Samstagsspielen der 1. Fußball-Bundesliga versagte die Technik auf ganzer Linie. Mainz wurde zum Beispiel ein klarer Elfmeter versagt (dem Bayern mit der Technik noch zugesprochen wurde).

Krug und DFL mit scharfer Kritik

Projektleiter Hellmut Krug kritisiert die momentane Lage scharf: „Wir können nicht Wochen und Wochen so weitermachen. Vor allem für Schiedsrichter ist das unzumutbar” (…) „Wenn es weiterhin so läuft, müssen wir uns etwas anderes überlegen”. 

Auch die DFL zeigt sich sehr verärgert über die Panne am ersten Spieltag und resümiert das Geschehen wie folgt:

„Trotz einer umfassenden Vorbereitungsphase, die nach der Premiere beim Supercup am 5. August noch einmal intensiviert wurde, war der Betrieb bei drei Begegnungen nicht oder vorübergehend nicht möglich. Zudem stand bei keinem Spiel die zur Unterstützung bei Abseitsentscheidungen vorgesehene kalibrierte Hilfslinie zur Verfügung“

DFL geht verärgert in Gespräche mit Hawkeye

Die Kritik der DFL nach den Samstagsspielen schien Wirkung zu zeigen: „Für die DFL ist diese Situation nicht hinnehmbar. Mit Blick auf die weiteren Begegnungen des 1. Spieltages wird derzeit unter Hochdruck an einem störungsfreien Einsatz des Video-Assistenten gearbeitet.” Denn am Sonntag wurde die Videobeweis-Technik in den Spielen zwischen Freiburg und Frankfurt (Tor wurde nach Videobeweis wegen Abseitsstellung nicht anerkannt) und dem Rheinischen Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln (Schiri Aytekins Entscheidung auf Tor wurde vom Video-Assistenten bestätigt) gewinnbringend eingesetzt.

Zukunft der Technik steht auf der Kippe

Nun muss entschieden werden wie es weitergeht. Ein Mal geht es, Mal geht es nicht ist auf lange Sicht nicht hinzunehmen. Die DFL wird sich diese Woche mit den Geschäftsführern der Firma Hawkeye zusammensetzten. Projektleiter Krug sieht die Zukunft der Technik in den Sternen: Wenn die Lösung des Problems nicht bald geschehe, sei “vieles vorstellbar”. „Man müsste zurückgehen zur alten Form ohne Video-Assistenten oder eine Van-Lösung wie in Italien ausprobieren”.

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