Oktoberfest Berlin hatte „Richtiges Münchner Wiesngefühl!“

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Trachten, Schlagermusik viel Bier und mega gute Stimmung, das ist das, was unser deutsches Oktoberfest ausmacht. Doch wie hat sich das Oktoberfest so gut etabliert, dass es zum größten Volksfest der Welt wurde und es auch unsere Berliner feiern wie die Bayern?

Das Oktoberfest wurde zum ersten Mal am 17. Oktober 1810 auf der Theresienwiese in der bayerischen Landeshauptstadt München gefeiert. Anlass dafür bot die Vermählung des bayerischen Kronprinzen Ludwig, der spätere König Ludwig I., mit der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen am 12. Oktober 1810. Diese sollte mit einem großem Pferderennen gefeiert werden.

Im Jahre darauf entschied man sich dazu, das Fest auch weiterhin stattfinden zu lassen, was dann unter der Leitung des „Landwirtschaftlichen Verein in Bayern“ auch geschah. 1813 fiel das Fest wegen napoleonischen Kriegen zwar aus, wurde aber die Jahre darauf weiterhin durch private Mittel veranstaltet, bis 1819 die Stadt München die Veranstaltung übernahm.

Mit der Übernahme etablierte sich das Fest immer weiter zum Volksfest, indem immer mehr Karusselle und Buden hinzukamen. Ein weiteres Highlight in der Geschichte des Oktoberfestes war die Enthüllung der „Barvaria“ und die Einweihung der Ruhmeshalle 1850. Schon nur 31 Jahre später wurde die erste Hendlbraterei eröffnet, die die Grundlage für unsere traditionellen Wiesnhendl schuf.

In den Folgejahren entwickelte sich das Fest immer mehr zu dem Oktoberfest, wie wir es heute kennen. Große Bierzelte wurden errichtet und elektrisches Licht erleuchtete nun die Buden und Karusselle. Im 20. Jahrhundert wurden immer weitere und modernere Fahrgeschäfte angeschafft. Während des ersten und zweiten Weltkrieges fand das Oktoberfest nicht statt und auch das übliche Pferderennen wurde nach den Kriegen nicht mehr veranstaltet, ausgenommen an einigen Jubiläen.

Die Eröffnungstradition des Anstichs des ersten Bierfasses durch den Oberbürgermeister mit den Worten „O´zapft is!“ begann 1950 mit dem Anstich des Münchner Oberbürgermeisters Thomas Wimmer im Schottenhammel.

Heute wird das Oktoberfest jährlich von bis zu 6 Millionen Menschen besucht. Der Andrang ist groß und nicht nur aus dem eigenem Land und angrenzenden Nachbarländern, wie Italien, Österreich und den Niederlanden. Auch Amerikaner, Japaner und Australier gehören zum alljährlichen Publikum.

Das Oktoberfest entwickelte sich immer mehr zum Bierfest. In den zwei Wochen werden rund eine Milliarde Euro eingenommen keine Wunder, dass immer mehr Bundesländer Deutschlands begannen dem nachzuahmen. Ob in Köln, Frankfurt, Hamburg oder Berlin, auch sie feierten in den vergangenen Tagen das Oktoberfest. Jetzt zum Ende des Oktobers kehrt so langsam wieder ruhe ein.

Berlins größtes Oktoberfest fand auf dem Zentralen Festplatz am Kurt-Schumacher- Damm vom 25. September bis zum 18. Oktober statt. Veranstaltet werden die „Berliner Wiesn“ vom Schaustellerverband Berlin e.V. seit 1949. Um auch die gesamte Familie anzusprechen gab es dort nicht nur das große Original- Paulaner- Festzelt, sondern auch Spiel und Spaß für die Jüngeren, darunter Auto-Scooter, Break Dance und Kinderkarussells. Auch die typisch bayerischen Gerichte wie Hax’n, Weißwürste, Leberknödelsuppe, Obatzter, Bretz’n, Apfelstrudel und Kaiserschmarr’n durften natürlich nicht fehlen.

„Richtiges Münchner Wiesngefühl!“, erzählt eine Besucherin aus der Umgebung. Wem der 18. Oktober als Ende schon zu früh war konnte bis zum 24. auch das Fest an der Zitadelle in Spandau besuchen, wo ebenfalls ausgiebig gefeiert wurde.

Ich denke die Vereinigung von Kirmes, Volksfest und Bierfest ist das, was das Fest für die Menschen so attraktiv macht. Wenn die Berliner auch sonst mit den Trachten, wie Dirndl und Lederhose nicht viel am Hut hatten, macht es ihnen durchaus Spaß zu diesem Anlass in diese zu steigen. Jetzt ist das Oktoberfest erstmal vorüber doch wie sagt man so schön: „nach der Wiesn ist vor der Wiesn!“.

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