Berlin Web Week: Star war App-Millionär Ben Pasternak (16) aus Manhattan

912
0
TEILEN
Smartphone-App-Millionär Ben Pasternak (16) traf letzten Sommer in Silicon Valley am Hauptsitz von Apple auch mit Apple-CEO Tim Cook (55) zusammen (Foto: Youtube)
Smartphone-App-Millionär Ben Pasternak (16) traf letzten Sommer in Silicon Valley am Hauptsitz von Apple auch mit Apple-CEO Tim Cook (55) zusammen (Foto: Youtube)

Er wohnt tatsächlich schon mit 16 allein in einem Studio Apartment im New Yorker Nobelstadteil Manhattan, zahlt monatlich 3.500 Euro Miete, arbeitet 18 Stunden am Tag und beschäftigt sieben Angestellte. Der australische Teenager Ben Pasternak aus Sydney erfand seit dem letzten Jahr drei Apps fürs Smartphones und wurde mit Hilfe von Risikokapitalgebern der jüngste Start-up Millionär der Welt.

Kein Wunder, dass Ben Pasternak bei seinem Berlin-Besuch der Star auf der Berlin Web Week war, eines der größten Festivals der digitalen Szene, das am 17. Juni 2016 zuende ging.

Ben Pasternak zeigt der Startup-Branche – in Berlin wird im Durschnitt alle 20 Minuten ein Start up gegründet, wie man hippe Ideen in harte Euro umsetzt.

Seit Jahren interessiert sich der technik-talentierte Jugendliche aus Sydney nur noch für Internet und mobile Anwendungen. „Mit 11 Jahren hatte ich bereits mehrere Millionen Fans bei YouTube“, strahlte er gegenüber dem Berliner KURIER. Seine ersten beiden Apps, das Social-Media-Tool ‚One‘ und das Spiel ‚Impossible Rush‘, brachten Ben Kontakte ins Mekka der Programmierer, ins Silicon Valley nach Kalifornien, wo er an einem Technikwettbewerb teilnahm und im Juni 2015 auch Apple-CEO Tim Cook (55) traf. Seine Eltern, Anna und Mark, versprachen ihm, ihn in den USA wohnen zu lassen, wenn er Spendengelder für seine Ideen auftreiben könne.

Ben Pasternak (16) allein in Manhattan in New York (Foto: FLOGG)
Ben Pasternak (16) allein in Manhattan in New York (Foto: FLOGG)

Große Hürden musste Pasternak nach seinen Worten nicht einreißen.

„Ich hole mir Inspirationen von allen möglichen Leuten. Es ist mittlerweile auf der ganzen Welt normal, dass sich Teenager fürs Programmieren, für Design und für Apps interessieren. Im Internet lernt man das ganz easy. Und dann habe ich ‚Impossible Rush‘ und ‚Impossible Dial‘ entwickelt, und die waren beide weltweite Spitzenreiter, was Downloads angeht“, sagte Pasternak schlicht zu Oliver Soos vom rbb Inforadio. Hinter beiden millionenfach heruntergeladenen Apps stecken völlig banale Geschicklichkeitsspiele.

Bei „Impossible Rush“ fallen bunte Kugeln von der Decke, die man mit einem bunten drehbaren Würfel auffangen muss. Dabei müssen die Kugeln immer auf die passenden Farben treffen. Bei „Impossible Dial“ funktioniert das Ganze ähnlich, mit einem bunten Rad und einem rotierenden Zeiger in der Mitte, der ständig die Farbe wechselt. Auch hier muss man einfach nur drücken, wenn die Farbkombination stimmt. Mit derart einfachen Ideen wird man heutzutage Millionär. Ben Pasternak sagt dazu: „Ach, auf dem Papier bin ich Millionär, aber da denk ich nicht darüber nach. Das ist nicht meine Motivation. Ich will einfach coole Sachen machen.“

Und erst kürzlich veröffentlichte er seine neue, kostenlose iOS App “Flogg”. Mit dieser können “Millennials” (Personen, die in den Neunzigern oder Zweitausendern aufgewachsen sind) Dinge über das soziale Netzwerk kaufen und verkaufen. Hier können Smartphone Nutzer Produkte fotografieren, die Fotos mit Filtern aufhübschen und die Produkte dann per App verkaufen, quasi eine Mischung aus Ebay und Instagram. Die neue App wird aller Voraussicht nach auch wieder ein voller Erfolg.

Ben hatte laut Angaben seines Vater, welcher übrigens fürchtet, dass sein Sohn nie einen Universitätsabschluss erlangen wird, schon immer einen Sinn fürs Geschäft. “Er ist ein Kind mit einer großartigen Möglichkeit in seinen Händen. Es wäre mir lieber gewesen, dass er diese Chance nach der High School und Uni hätte ergreifen können, aber er hat es jetzt getan.”

Ben hatte bei der ganzen Sache keine Bedenken oder und findet, dass er keinen Plan B bräuchte: “Wenn ich mir einen Backup-Plan überlege, würde das ja heißen, dass ich mein Ziel nicht erreicht habe. Nicht jeder sollte einfach die Schule abbrechen, um eine Software zu entwickeln. Aber sei dir immer im Klaren das nichts unmöglich ist.”

Der australische IT-Millionär Ben Pasternak (16) aus Manhattan in New York eröffnete mit Berlins Wirtschaftssenatorn Cornelia Yzer (54, CDU) am 6. Juni 2016 im Caffe St. Oberholz in Mitte die Berlin Web Week, zu der auch die Gründerkonferenz Heureka stattfand (Foto: Twitter.com/benpasternak)
Der australische IT-Millionär Ben Pasternak (16) aus Manhattan in New York eröffnete mit Berlins Wirtschaftssenatorn Cornelia Yzer (54, CDU) am 6. Juni 2016 im Caffe St. Oberholz in Mitte die Berlin Web Week, während der auch am 8. Juni 2016 die Gründerkonferenz Heureka in der Alten Münze am Molkenmarkt 2 in Mitte stattfand (Foto: Twitter.com/benpasternak)

Ben Pasternak durfte neben Berlins Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (54, CDU) stehen, als diese die Berlin Web Week am 6. Juni 2016 im hippen WLAN-Cafe „St. Oberholz“ in der Rosenthaler Straße 72A in Berlin-Mitte eröffnete. Um sie herum haben sich Kapuzenpulli- und T-Shirt-Träger versammelt.

Doch die Wirtschaftssenatorin zeigte sich deshalb nicht weniger ehrfurchtsvoll, denn sie weiß ganz genau, was Berlin an der Startup-Szene hat. „Wir haben inzwischen reife Unternehmen, die zu den größten Arbeitgebern in dieser Stadt zählen und viele ziehen inzwischen auch große Unternehmen als Kooperationspartner an. Ein dutzend Dax-30-Unternehmen sind inzwischen Inkubatoren und Akzeleratoren in dieser Stadt, weil sie mit den Startups kooperieren wollen“, so Yzer.

Die Digitalwirtschaft ist nach einer modernen Industrie für Berlin der zweitwichtigste Wachstumsmotor geworden. Nicht zuletzt hat sie auch dafür gesorgt, dass in Berlin die Arbeitslosenquote zum ersten Mal seit der politischen Wende 1989 unter die 10 Prozentmarke gesunken ist.

Comments

comments

TEILEN